Zu Ehren Trumps: Ford F150 Raptor Trump-Edition

Um den 45. US-Präsidenten zu ehren, legt Ford in Amerika vom F150, dem meistverkauften Auto in den Staaten, eine Sonderserie auf: Die Trump-Edition. Nachdem Ford bereits ankündete, auf das Werk in Mexiko zu verzichten und stattdessen 700 Millionen Dollar in das bestehende Werk im Bundesstaat Michigan zu investieren, möchte der Hersteller dem mächtigsten Mann der Welt offenbar besonders tief in den Hintern kriechen. Für Trumps Anhänger muss dieses Sondermodell allerdings der Himmel auf Erden sein, denn die exklusive Ausstattung beinhaltet mehrere Features, welche die Autowelt so noch nie gesehen hat!

An der Karosserie wurde bei der Trump-Edition nichts verändert, so viel Aufwand für Trump wäre dann doch des Guten zu viel. Um den notwendigen Eindruck zu schinden, ist ausschliesslich die rabiat aussehende Raptor Variante des F150 als Trump-Edition erhältlich. Damit andere Verkehrsteilnehmer dennoch auf Anhieb wissen, was für ein präsidiales Gefährt da angerauscht kommt, ist die Trump-Edition ausschliesslich in der exklusiven Lackierung «President Gold» erhältlich. Der Lack greift die Farbe von Trumps Haar auf. Zusätzlich sind die vorderen Kotflügel mit einem «Trump Edition»-Signet geziert. Ob dies angesichts der Lackierung tatsächlich nötig ist, lasse ich an dieser Stelle mal aussen vor…

Ford F 150 Raptor
Die Trump-Edition garantiert standesgemässes Vorankommen.

Damit sich der Fahrer möglichst wie Trump fühlt, ist die Sonderedition bis unters Dach mit allem vollgestopft, was Ford für dieses Auto anzubieten hat. Ein aufwendiges, in den Dachhimmel eingearbeitetes Portrait des Präsidenten soll den Insassen das Gefühl geben, dass Trump höchstpersönlich über sie wacht, während sie unterwegs sind. Nicht fehlen darf natürlich die Twitter App des Infotainmentsystems. Dank Sprachsteuerung ist der Fahrer auch während der Fahrt stets in der Lage, mehr oder weniger interessante Tweets abzusetzen. Besonders clever: Schreit man die Sprachsteuerung an, wird der Tweet komplett in Grossbuchstaben verfasst. So verleiht man seinen Worten das nötige Gewicht!

Ford F 150 Raptor
Highlight ist die Tweet-Funktion des Infotainmentsystems.

Um eine standesgemässe Fortbewegung zu ermöglichen, wird die Trump-Edition vom 552 kW starken 5-Liter-V8 aus dem 2016er Shelby Terlingua angetrieben. Der Normverbrauch des Monstrums von 1,5 l/100 km liest sich jedoch wie ein Druckfehler. Ist das etwa ein Plug-in Hybrid? Mitnichten! Als Messmethode steht im Kleingedruckten lediglich der Vermerk «Alternative Facts, was auch immer damit gemeint ist…

Ford F 150 Raptor
Gemäss «Alternative Facts» ist die Trump-Edition sehr ökologisch.

Mit den Geländefähigkeiten des Raptors ist man als Fahrer der Trump-Edition jederzeit bereit, jegliches Territorium einzunehmen. Es gibt jedoch eine kleine Einschränkung: Sobald die Verkehrszeichenerkennung das Grenzschild zu Mexiko erkennt, wird automatisch eine autonome Notbremsung durchgeführt! Das hinter der Grenze zu erwartende Gebiet wird auf der Navikarte nämlich als «gefährlich» und «unbekannt» deklariert und zum Schutz des Fahrers ist das Befahren dieses Gebiets untersagt. Dies ist aber nicht das einzige spezielle Sicherheitsmerkmal der Sonderedition. Als erstes Serienauto überhaupt verfügt die Trump-Edition als aktive Sicherheitsmassnahme eine 9-mm Waffe im Handschuhfach. Serienmässig geladen und entsichert!

Ford F 150 Raptor
Da der Notbremsassistent das Überfahren von Menschen nicht zulässt, verfügt das Sondermodell über eine Waffe, falls nur noch Gewalt hilft.

Es muss aber nicht gleich bei jeder Konfrontation zum Schusswechsel kommen. Deshalb verfügt die Hupe über eine deeskalierende Wirkung. Anstelle des penetranten Horns trällt Mister Presidents Stimme höchstpersönlich die Worte «Make America great again!», wenn der Fahrer die Hupe betätigt. Dies soll anderen Verkehrsteilnehmern den Wind aus den Segeln nehmen.

Ford F 150 Raptor
Eine sprechende Hupe ist eine Besonderheit.

Apropos Fahrer: Die Trump-Edition stellt sicher, dass nur befugte Personen diese ehrwürdige Sonderedition lenken. Deshalb scannt eine Kamera vor den Instrumenten das Gesicht des Fahrers. Erkennt die Kamera eine Person, die aus Lybien, Somalia, Jemen, Sudan, Syrien, Iran oder Irak stammt, verhindert die Elektronik einen Motorstart.

Ford F 150 Raptor
Nicht jeder Dahergelaufene darf die Trump-Edition fahren.

Ein solch fortschrittliches Auto benötigt natürlich einen adäquaten Schutz. Wird der Trump-Raptor mit der Funkfernbedienung verriegelt, verschliessen sich nicht nur die Türen, es wird zusätzlich eine mobile Mauer ums Auto errichtet! Da dies jedoch ein extrem teures und aufwändiges Schutzsystem ist, ist man sich bei Ford noch nicht einig, ob man die Kosten selber tragen, oder sie auf den Kunden abwälzen soll.

Ford F 150 Raptor
Die Sonderedition ist ein ambitioniertes Projekt von Ford.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser spezielle Pick-Up auch ausserhalb der USA auf Gegenliebe stossen könnte. Ausländische Trump-Fans müssen jedoch tief in die Tasche greifen: Die Trump-Edition wird von Ford nämlich nur exportiert, wenn der Käufer zusätzlich zum Kaufpreis von 79’000 $ einen Strafzoll von 35 % entrichtet – macht also saftige 106’650 $. Doch auch Käufer in den USA können noch nicht einfach so bestellen. Die Trump Edition muss nämlich noch vom Präsidenten persönlich abgesegnet werden, weshalb Ford bis dato kein Bildmaterial zur Verfügung stellt und stattdessen den normalen Raptor für sich sprechen lässt. Ich persönlich denke, dass Trump sich von der Sonderedition so gebauchpinselt fühlt, dass er ihr nicht nur grünes Licht gibt, sondern gleich noch einen für sich selber bestellt!

Bilder: Ford

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