With Peugeot @ Mallorca: Der Löwe chillt am Meer

Ach, das Leben als Autoblogger kann echt hart sein! Draussen pisst es, was der Himmel hergeben mag, das Jaguar F-Type R Coupé muss zurückgebracht werden und die letzten Tage der Semesterferien sind gezählt. Meine geschundene Seele (vielleicht sollte ich demnächst mal meiner eigenen Seele auf der Spur sein?) braucht also dringend Balsam und da kommt Peugeots Einladung goldrichtig. Mallorca heisst die Destination und dort warten neben Sonne und Meer auch das Facelift vom Peugeot 508 und der bekannte 308. Sollen die Schweiz und der F-Type doch das Regenwetter geniessen, auf mich wartet der nächste Flieger, der mich auf die spanische Insel befördert. Mal schauen, wie sich der frisch gestriegelte Löwe schlägt.

In Mallorca angekommen, braucht es erst einmal einen tiefen Atemzug. Hmm, das bedeutet also “sommerlich”: Meeresgeruch unter der Nase, Sonne im Nacken und viele verschieden farbige Peugeots 508 vor den Augen. Chic, Chic, wie ihre Metallic- und Perleffekt-Lackierungen in der Sonne schimmern. Nach einem kühlen Cola im Press Center und einem schnellen Blick auf die technischen Daten ist eigentlich ziemlich schnell klar: Es muss der GT sein, die Top-Motorisierung.

Peugeot @ Mallorca
Schickes Auto, Meer im Hintergrund, was will man mehr?

Es geht immerhin um meine Seele, nicht? Also. Ein 2,2-Liter Diesel unter der Haube muss dafür sorgen, dass bei mir Feier- und Ferienstimmung aufkommt. Das Aggregat bringt es immerhin auf 150 kW Leistung und mobilisiert ein Drehmoment von 450 Nm. Das sollte genügen, um angemessen die kurvigen Bergstrassen hinaufzukommen.

Peugeot @ Mallorca
Die Strassen auf Mallorca sind teils eng und unübersichtlich.

Mein Fahrpartner, Kristian aus Schweden, kann es kaum erwarten, sich hinter das Steuer des perlweissen GTs zu klemmen, deshalb gebe ich dem smarten Typen den Vortritt und mache es mir auf der Beifahrerseite gemütlich. Sofort fallen mir die edlen sowie bequemen Leder-Alcantara Sitze und das riesige Panoramadach positiv auf. Das Ambiente stimmt schon mal. Via Infotainmentsystem wird für guten Sound das iPhone gekoppelt und die Coyote-App von Peugeot Connected Apps gestartet, um vor etwaigen Radarfallen und Polizeikontrollen gewarnt zu sein. Wir haben nämlich beiden keinen blassen Schimmer, wie es um spanische Tempolimits steht.

Peugeot @ Mallorca
Startknopf auf der linken Seite – wie bei Porsche.

Während Kristian sich auf die – übrigens hervorragend ausgebauten Strassen – konzentriert, beschäftige ich mich mit dem Interieur. Es ist bei weitem nicht so clean und modern wie das i-Cockpit, welches im 308 Premiere feierte. Das Cockpit im 508 ist eleganter, klassischer und weniger aufregend. Trotzdem ist die Bedienung sehr intuitiv, man findet sich umgehend zu Recht und geniesst die hochwertigen Materialien und die effektive Schalldämmung, denn der Dieselmotor arbeitet vornehm zurückhaltend. Einziges Missgeschick sind die Cupholder, die sich unterhalb des Touchscreens ausfahren lassen. Stecken zwei Flaschen drin, lässt sich der Touchscreen nicht mehr gut ablesen, geschweige denn bedienen.

Peugeot @ Mallorca
Voll-LED-Scheinwerfer schärfen den Blick.

An einer Aussichtsplattform geniessen wir für einen kurzen Moment die atemberaubende Aussicht auf das Meer. Sowohl in der Schweiz als auch in Schweden ist es derzeit eher kühl, so dass die 30° Celsius in Mallorca ein wahrer Segen sind. Nach der Pause ist es Zeit für einen Fahrerwechsel, damit ich dem 508 auf den Zahn fühlen kann. Sofort spüre ich, was ich als Beifahrer schon vermutet habe: Der Motor ist kräftig, läuft leise und harmoniert hervorragend mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe, das sich alternativ auch über feststehende Schaltpaddels steuern lässt.

Peugeot @ Mallorca
Den 508 gibts als Limousine und als Kombi.

Gleichzeitig fällt mir aber auch die viel zu weiche Lenkung mit dem zu grossen Lenkrad negativ auf. Die Lenkung lässt an Direktheit zu wünschen übrig, auf den verwinkelten und teilweise sehr engen Strassen fehlt einfach ein wichtiges Gefühl, nämlich die Verbindung zwischen Fahrer und Strasse. Dafür kämpft sich der Motor wacker Richtung Gipfel und wenn die Strecke ausnahmsweise mal übersichtlich genug ist, steht jederzeit genügend Kraft für ein Überholmanöver bereit. Was war schon wieder das Tempolimit? Ach ja, stimmt, das kennen wir nicht. Und da weder ich, noch Kristian einen Vertrag fürs Data Roaming haben, können wir es auch nicht ausfindig machen. Es wird also gefahren, was die Streckenführung zulässt. 60 km/h, 80 km/h, 100 km/h, 120 km/h; in Spanien gibt es schliesslich keine Via Sicura.

Peugeot @ Mallorca
Die Stimmung ist perfekt. Es wird gefahren, was die Streckenführung zulässt. Hier im Bild der 308.

Beim Zurückfahren in Richtung Hotel wird klar, wo die Stärken vom 508 liegen: Beim Cruisen auf der Autobahn. Geschmeidig, gelassen und ruhig gleitet er über die Schnellstrassen, man könnte bis ans Ende der Welt fahren. Es fehlen eigentlich nur noch die Massage-Sitze nach so einem anstrengenden Tag, aber so hoch hinaus will Peugeot auch wieder nicht, leider habe ich die Massage-Funktion aber nicht entdeckt… Die verwinkelten und engen Bergstrassen, die liegen dem 508 – auch dem GT – nicht so ganz, das wäre die Domäne vom RCZ R, der wurde von Peugeot aber leider nicht mitgebracht.

Peugeot @ Mallorca
Kristian möchte hoch hinaus…

Was noch zu sagen ist: unbedingt einen der drei Diesel wählen. Der 121 kW starke Benziner passt gar nicht zum Auto, wirkt überfordert, unmotiviert, mag es nicht, wenn man ihn drückt. Der Diesel hingegen klingt für einen Selbstzünder sehr angenehm, dreht linear hoch und verwöhnt mit viel Drehmoment, vor allem GT. Die kleineren Diesel punkten dafür mit besonders geringem Verbrauch, nur 4,0 l/100 km will die Basismotorisierung verbrauchen. Beim Diesel-Hybrid sollen es gar nur 3,3 l/100 km sein, laut Peugeot ist dies der beste Wert im Segment. Schade, dass kein Hybrid für Testfahrten bereit stand…

Peugeot @ Mallorca
Kristian geniesst das Klima und den Meeresduft während einer wohlverdienten Pause.

Nach dem ersten Tag gibt es Cocktails und Abendessen im feinen Hilton Hotel. Viele Gänge, kleine Portionen, aber sehr delikat und wenn man sich zuerst beim Apéro schon ordentlich bedient hat, wird man auch satt. Peugeot hat die Leute fürs Abendessen nach Länder und Sprachen gruppiert, ich sitze folglich mit Deutschen und Österreichern am Tisch. Etwas schwach von Peugeot, dass ich als einziger Vertreter der Schweiz eingeladen wurde, etwas mehr helvetische Neutralität hätte dem Event gut getan. Für meine mehr oder weniger die ähnliche Sprache sprechenden Nachbarn war der in der Schweiz existierende Ausländerausweis das absolute Highlight des Abends. Das sei ja fast schon rassistisch, so ein Ausweis, das klingt wie Ausländer ausweis(en). Ob hinter der Idee des Ausweises die SVP steht…?

Peugeot @ Mallorca
Den Gedanken freien Lauf lassen…

Nach einer erholsamen Nacht geht es am nächsten Morgen wieder mir Kristian weiter, diesmal im Peugeot 308. So ganz neu ist der ja für mich nicht, den Kleinen bin ich in der Schweiz gefahren, den Kombi mit dem neuen Dreizylinder in Frankreich. Wirklich neu ist in Mallorca nur das 6-Gang-Automatikgetriebe, das jetzt auch für den 96 kW starken Benziner erhältlich ist. So ein kleiner Motor, aber ein Automatikgetriebe, das ist irgendwie ungewohnt. Aber es macht seine Arbeit sehr gut, schaltet fix und stets richtig. Kristian hat grosse Freude am Sport-Modus, in welchem sich die Instrumente rot färben, das Gas direkter reagiert und das Getriebe noch einen Tick zackiger schaltet. Dazu gibts künstlich-sportlichen Motorsound via Hi-Fi System, der gar nicht mal so schlecht klingt, aber das Auto viel schneller erscheinen lässt, als es tatsächlich ist. Eine Rakete ist ein Dreizylinder halt nicht, trotzdem macht er auf den Bergstrassen sehr viel Freude, weil er schön agil ist.

Peugeot @ Mallorca
Auch der Peugeot 308 geniesst die Nähe zum Meer.

Im 308 fällt denn auch sofort auf, wie träge der 508 eigentlich gewesen ist. Die Lenkung ist so wunderbar direkt und präzise im 308, dagegen wirkt jene im 508 wie ein Ruder eines Kreuzfahrtschiffes. Peugeot hätte beim 508 ruhig etwas Innovation vom 308 übertragen können, der 508 wirkt gar bieder. Andererseits spricht der 508 ein deutlich älteres Klientel an, dieses dürfte es auch nicht stören, dass das Head-Up-Display via Plexiglasscheibchen oberhalb der Instrumente nur eine Billiglösung ist, die jedoch ihren Zweck ohne Tadel erfüllt.

Peugeot @ Mallorca
Küsten- und Bergstrassen sind auf Mallorca nicht weit voneinander entfernt.

Mittlerweile ist es schon Mittag und meine Zeit auf Malle neigt sich dem Ende zu. Ich verabschiede mich von Kristian, hoffe, ihn wieder einmal zu treffen, er war ein genialer Fahrpartner und angenehmer Begleiter. Skandinavier eben. Ich verabschiede mich auch von den Peugeot Guys und Girls, bedanke mich, dass sie so tolle Strecken für uns ausgesucht haben.
Es kommt mir vor, als wäre ich eben erst gelandet, stattdessen sitze ich im airberlin-Flieger, der gerade in Richtung Meer abgehoben ist und mir einen letzten, traumhaften Blick auf die Insel beschert.

Peugeot @ Mallorca
So eine Aussicht kann auch ein Peugeot einen nicht bescheren. Da bedarf es eines Airbusses.

Keine Frage, meine Seele hat in den vergangenen 24 Stunden ein Wellness-Programm mit allem Zubehör spendiert bekommen. Natürlich waren die zur Verfügung stehenden Peugeots äusserst angenehm zu fahren, obschon ich immer wieder mal an den RCZ R denken musste, der halt genauso scharf aussieht, wie er sich fährt. Trotzdem habe ich gemerkt, dass meine Stimmung dank einer super Location und äusserst netten und angenehmen Personen auf einem absoluten Hoch war. Mein Stimmungshoch hält auch noch an, als ich in Zürich gelandet bin, denn es herrschte strahlender Sonnenschein und in der Tiefgarage wartet ein Audi A3 Cabrio für die Heimfahrt auf mich. Zugegeben, das Leben als Autoblogger kann echt schön sein…

(Bilder: Koray Adigüzel)

5 thoughts on “With Peugeot @ Mallorca: Der Löwe chillt am Meer”

  1. Den Knopf für den Massagesitz im 508 wirklich nicht gefunden? Unterhalb des Wählhebels, Richtung Mittelarmlehne ^^ Serie beim GT

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