Es ist schon erstaunlich, dass Hybrid-Pionier Toyota so lange mit reinen Elektroautos fremdelte. Wie man in den Meiden liest, ist sich die Toyota-Führung nach wie vor nicht schlüssig, ob Elektroautos der richtige Weg sind. Ich finde diese Haltung sehr löblich, denn europäische Hersteller beugen sich der hiesigen Politik und preisen die Elektromobilität als das Mass aller Dinge an, obwohl kaum ein Hersteller die aus freien Stücken macht. Anyway, Erstlingswerk der Japaner ist der bZ4X, ein Kooperationsprojekt mit Subaru, wo das praktisch baugleiche Auto als Solterra zur Verfügung steht. Was steckt also hinter dem sperrigen Namen?
allradantrieb
Hyundai Ioniq 5: Elektro neu gedacht
Während neue Verbrenner-Modelle bestenfalls sparsamer oder digital vernetzter werden, schreitet die Entwicklung neuer Elektroautos mit einer enormen Geschwindigkeit voran. Was vor fünf Jahren noch brandneu war, ist mittlerweile doppelt überholt. Der Hyundai Ioniq 5 zeigt exemplarisch, was man aus einem Elektroauto alles machen kann, wenn man etwas weiter denkt und nicht nur die klassischen Disziplinen zu verbessern versucht. Herausgekommen ist der stärkste und smarteste Hyundai aller Zeiten, womit die Koreaner einmal mehr zeigen, wo diesbezüglich der Hammer hängt.
Cupra Formentor: Fürs Auge, aber nicht fürs Herz
Der Cupra Formentor ist das erste komplett eigenständige Modell der spanischen Performance-Marke. Er ist zwar ein echtes Designerstück und hebt sich optisch von Konzernbrüdern und der allgemeinen Konkurrenz stark ab. Doch das mit der Eigenständigkeit ist – wie oft im VW-Konzern – so eine Sache. Und obwohl es den Formentor nur als Cupra gibt, so ist er sowohl als Hybrid, wie auch mit einem deutlich schwächeren Basismotor erhältlich. Bleibt am Ende also nur das coole Design oder steckt mehr dahinter?
Rarität: Mercedes GLE 350 de PHEV
Ein Auto wie dieses ist konkurrenzlos. Das mag auf den ersten Blick sehr überraschen. Ein SUV? Konkurrenzlos? Ein Blick in die technischen Daten verrät den Grund: Der GLE 350 de genannte Plug-in-Hybrid ist ein Diesel-Hybrid. Vor ein paar Jahren war diese Antriebskombination noch hier und da erhältlich, heute ist Mercedes der einzige (!) Hersteller, der diese Technik im Angebot hat. Der Nachteil ist in diesem Segment vernachlässigbar, dafür passen die Vorteile zum GLE wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Darüber hinaus ist der Wagen für die recht pompöse Optik erstaunlich vernünftig motorisiert. Ein wahres Auto für die Praxis und nicht nur für den errechneten Flottenverbrauch!
Volvo XC90: Meister seines Fachs
Das Flaggschiff-Modell der Schweden hat ein Facelift erfahren. Das ist insofern zu betonen, da die optischen Unterschiede extrem marginal sind. Etwas mehr hat sich unter der Haube getan, da sämtliche Verbrenner nun ausschliesslich als Mild-Hybrid-Varianten erhältlich sind. Am Charakter des Autos ändert das freilich nichts. Der grosse XC90 bleibt ein Gleiter par Excellence, der seine Ruhe auf die Fahrer und die Insassen überträgt. Bringt der überarbeitete Antrieb die erhoffte Einsparung?
Peugeot 3008 Hybrid4: Gut Ding hat Weile
Es hat einige Zeit gedauert, bis Peugeot den 3008 elektrifiziert hat. Der grosse Vorteil davon ist, dass der Hybridantrieb beiden Achsen antreibt und so aus dem ansonsten frontgetriebenen SUV einen Allradler macht. Dummerweise hat sich dieser Test ziemlich genau mit dem Erscheinen des Facelift-Modells überschnitten, sodass das Design vom Testwagen nur noch für Lagerfahrzeuge gilt. Doch technisch hat sich mit dem Facelift nicht viel geändert. Darum bleibt die Frage, ob sich der deutliche Aufpreis für den Hybridantrieb lohnt?
Audi RS6: Businessman am Tag, Rebell bei Nacht
Ein kurzer Zug am Türgriff und die Türe gleitet einem sanft entgegen. Man schwingt sich auf das ausserordentlich weiche Valcona-Leder und blickt auf ein Ambiente und eine Qualität, welche seinesgleichen sucht. Ein Druck auf den Startknopf, der V8-Biturbo brüllt auf und die Hochtöner des Bang & Olufsen-Soundsystems erheben sich aus ihrer Versenkung. Bleiben nur noch ein paar abschliessende Fragen zu klären: Alleine oder mit Freunden? Konzertsaal oder V8-Beat? Wellness oder Adrenalin? Zeit, für eine ganz besondere Fahrt.
Alte Tugenden: Mercedes EQC
Die E-Mobilität kommt bei Mercedes nicht aus heiterem Himmel, schon länger experimentierte man in Stuttgart mit Strom. Der Smart Fortwo Electric Drive war noch ganz akzeptabel, die B-Klasse Electric Drive war hingegen in meinen Augen ein Fiasko und des Sterns nicht würdig. So ein Urteil könnte sich der EQC heutzutage nicht mehr erlauben, falls Mercedes den Anschluss nicht verlieren will. Und siehe da: Die Hausaufgaben wurden gemacht, der EQC ist ein hervorragendes Elektro-SUV geworden. Wer aber auf revolutionäre Ansätze hofft, wird enttäuscht werden.
Business-Brenner: Audi S6 Avant
Es ist eine Steilvorlage, die Audi mit den neuen S-Modellen liefert. Für Kritiker ist schnell klar: Früher war eben doch alles besser. Auf den ersten Blick verständlich: Der kräftige V8-Benziner flog aus Emissionsgründen aus dem Programm, stattdessen hält ein V6-Diesel mit elektrischem Verdichter Einzug. Und als wäre das nicht schon genug Ungemach, kann sich ein S6 heute nicht einmal mehr von einem S4 abheben, da beide über denselben Antrieb verfügen. Ob das jetzt Grund zum Klagen oder zum Freuen ist, dieser Frage gehe ich auf den Grund.
Audi SQ2: Schnell und eiskalt
Audi prescht kräftig vor und zwar wortwörtlich. Im Segment der kleinen SUVs ist ein solcher Kraftbolzen wie der SQ2 bisher nicht erhältlich gewesen. Also packen die Ingolstädter die 221 kW starke Allzweckwaffe des Konzerns in das Lifestyle-SUV, peppen die Optik sowie die Preisliste auf und fertig ist der SQ2. Der macht aus objektiver Sicht nichts falsch, doch als Sportler holt er Autofans definitiv nicht ab. Dafür ist das SUV massiv zu unterkühlt, da hilft die freche rote Farbe leider nicht mehr viel. Ausserdem wird einem ab dem Preis beinahe schlecht.
Mercedes GLE: Die ruhige Kugel
Im grossen und komfortablen Mercedes GLE kommen selbst Draufgänger zur Ruhe. Das SUV verwöhnt nicht nur mit Platz in Überfluss, sondern auch mit First-Class-Komfort. Der Testwagen mit Basismotorisierung und «nur» mittelmässiger Ausstattung zeigt aber exemplarisch, dass zusätzlich zum Grundpreis viel Geld in die Hand genommen werden muss, um Luxus-Niveau und fortschrittliche Technologie an Bord zu haben. Kann der GLE auch ohne diese Features als Premium-SUV überzeugen? Oder gilt die Devise «ganz oder gar nicht»?
BMW 8er Coupé: Eine grosse Nummer
BMW greift nach den Sternen – genauer gesagt, nach dem Stern. Um dem S-Klasse Coupé etwas entgegenzusetzen, wurde aus dem 6er – der in meinen Augen leider ein arg gebeuteltes Shipi-Image hat – kurzerhand das neue Topmodell, der 8er. Das wirft viele Fragen auf: Ist die Adelung zum Topmodell mehr als nur ein Marketing-Gag? Ist der 8er ein GT oder ein echter Sportwagen? Und: Kann das Konzept auch mit der im Testwagen verbauten Basismotorisierung überzeugen?
Magischer Touch: Audi e-tron
Mit dem vollelektrischen e-tron will Audi zurück an die Spitze, den viel zitierten «Vorsprung durch Technik» wieder zelebrieren. In diesem Zusammenhang finde ich vor allem eine Zahl bemerkenswert: 2699. Das ist nicht etwa die Reichweite des Elektro-SUVs, sondern das Leergewicht. Bei allem Respekt, aber so fortschrittlich ist es nicht, einen derart schweren Koloss auf die Räder zu stellen. Aber es musste wohl hinsichtlich der Absatzzahlen ein SUV werden und wenn ich über das viel zu hohe Gewicht hinwegschaue, muss ich eingestehen, dass der e-tron ein richtig gutes Auto geworden ist – aus einem überraschend trivialen Grund.
Audi TT RS Roadster: Die letzte Gelegenheit
Es scheint, als ob die Zukunft des Audi TT besiegelt ist. Mangels Absatzzahlen wird der charismatische Sportler mit dem ikonischen Design wahrscheinlich keinen Nachfolger mehr bekommen. Soll man sich nun darüber freuen? Oder traurig sein? Ein Versuch, mit dem emotionalen TT RS Roadster eine Antwort darauf zu finden. Weichspül-Roadster oder hartgesottenes Sportgerät? So oder so fallen Abschiede nie leicht…
Domestiziert: Jaguar XE Facelift
Ich erinnere mich noch erstaunlich gut an den XE S, der anno 2015 Jaguar’s Eintritt in die Mittelklasse bedeutete. Manch einer rümpfte die Nase, dass Jaguar auf einmal «so günstig» und «für jedermann» erschwinglich anstatt etwas Besonderes, gehobeneres zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert, die Briten wollen den Absatz steigern. Mich hat der XE damals sehr positiv in der Rolle als Fahrerauto überrascht – doch genau wegen des geänderten Zeitgeistes ruft der XE heute gemischtere Gefühle als damals hervor.
Alfa Romeo Stelvio QV: Der Teufel fährt mit
Meistens werden SUVs aufgrund einer pragmatischen Denkweise gekauft. Man liebäugelt mit der Sitzposition, dem Allradantrieb, dem Gefühl der Sicherheit, der Variabilität, oder dem Platzangebot. Der Stelvio als der Bachelor unter den SUVs setzt die Prioritäten jedoch etwas anders. Er hat Charme, sieht verboten gut aus und bietet ein Handling, worauf viele Konkurrenten neidisch sind. Wenn schliesslich noch das vierblättrige Kleeblatt die vorderen Kotflügel ziert, dann werden sämtliche rationalen Gedanken weggewischt. Das hier ist ein veritabler Sportwagen, der zu viele Wachstumshormone gefressen hat!
Roadtrip mit dem Seat Leon Cupra R ST: Die Zeit ist reif
Der Seat Leon Cupra ist mittlerweile bei weitem nichts neues. Der Cupra R ST ist als letztes Sondermodell der Abschluss der jetzigen Leon-Generation. Soweit die nüchterne Sachlage. Doch weil Cupra jetzt keine Variante mehr, sondern eine eigene Marke ist, wird der Sport-Anspruch endlich so ernst genommen, wie er es verdient. Dieser böse, graue Leon ist nicht nur der Beste, Schnellste und Sportlichste aller Zeiten, sondern auch das Killerargument gegen den Cupra Ateca. Ich bin mit dem Leon Cupra R ST rund 3000 Kilometer nach Slowenien und Kroatien gefahren und verrate schon mal soviel: Dieser Kombi kennt in seinem Segment keine Gegner – nur Opfer.
SsangYong Rexton: Grösse ist nicht alles
Noch heute hat der südkoreanische Allradspezialist SsangYong noch nicht den Bekanntheitsgrad von Hyundai oder Kia. Wer daher völlig unwissend auf den SsangYong Rexton trifft, dürfte erstmal schwer beeindruckt sein: Ein riesiges SUV mit wertigem Ambiente, leistungsfähigem Allradantrieb, hoher Zugkraft und fairem Preis. Das Beste ist, dass der Schein nicht trügt. Was der Koreaner verspricht, hält er auch. Was er nicht verspricht, ist ein tolles Fahrverhalten – weil er es schlicht nicht kann.
Lamborghini Urus: Entdecke das Tier (in dir)
Vor ein paar Jahren war alleine der Gedanke völlig abstrus. Ein SUV? Von Lamborghini? Wie soll so ein Kasten neben den brutalen Supersportlern bitte aussehen? Also wirklich! Doch der Zeitgeist ändert sich und wenn Porsche als Sportwagenschmiede es geschafft hat, SUVs salonfähig zu machen, warum nicht auch Lamborghini? Mittlerweile sind die abstrusen Gedanken Geschichte und stattdessen macht der Urus die Strassen unsicher. Und weil Lamborghini eben Lamborghini ist, bringt der Urus zwar durchaus SUV-Tugenden mit, er ist klar das zahmste und umgänglichste Modell der Italiener. Aber das ist nur eine Seite. Die andere Seite ist… ziemlich obszön!
Hyundai Santa Fe: Das Streben nach mehr
Hyundai – alles dabei. Das war einmal, heute steht der Slogan «New thinking. New possibilities.» für die Marke. Dabei würde auch der alte Slogan wie die Faust aufs Auge zum neuen Flaggschiff der Marke passen. Das SUV trägt die neue Designsprache, ist deutlich gewachsen und bietet mehr Komfort und Technik denn je. Der Sprung zum Vorgänger ist beachtlich. Allerdings steigt der Neue auch in Preisregionen auf, die bislang fremd für Hyundai waren.