Die französische Nobelmarke DS erweitert ihr Portfolio mit dem DS3 Crossback nach unten. Wie es für die Franzosen typisch ist, versuchen sie sich über das Design von der Masse abzuheben und den Preis zu rechtfertigen. Kleines Auto, mässiger Nutzwert, dafür viel französischen Chic und ein gesalzener Preis – kann diese Rechnung aufgehen?
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Peugeot 508 SW GT: Opfer der grünen Welle
Der Peugeot 508 SW GT ist ein vorzügliches Auto, welches aber in der Schweiz nur ein äusserst kurzes Leben zu leben hatte. Hauptmerkmal der GT-Ausführung sind nebst der Vollausstattung auch der 165 kW starke Benziner, der aufgrund seiner CO2-Emissionen hierzulande kurz nach Markteinführung wieder verbannt wurde. PSA fährt in der Schweiz einen radikalen Sparkurs, was die Emissionen seiner Modelle angeht. Zwar gibt es mit den kommenden Plug-in-Hybrid-Modellen wieder leistungsstärkere Autos im Portfolio, doch diese kosten nicht nur einen ordentlichen Aufschlag, auch die nicht vorhandene Ladeinfrastruktur bei sich zu Hause dürfte manchen Kunden abschrecken. Der Griff zu einem GT-Lagerfahrzeug dürfte sich daher lohnen.
Citroën C5 Aircross: Einer wie keiner
Citroën besinnt sich auf alte Tugenden zurück und bringt ein Auto auf die Strasse, das sich von der restlichen Konkurrenz abhebt. Glücklicherweise tun die Franzosen das nicht mit einem extrem schrulligen Design, sondern mit der richtigen Technik und Auslegung. Während sehr viele SUVs mit einer unnötigen Härte mehr oder weniger erfolgreich Sportlichkeit suggerieren oder sich sogar selbstbewusst als Sport-SUVs positionieren, geht Citroën den gegenteiligen Weg. Der C5 Aircross zelebriert wie kein anderer den Fahrkomfort, das Marketing wagt gar den Vergleich mit dem fliegenden Teppich. Ausserdem kombiniere der Franzose die Vorteile von Van und SUV. Ist das der Weg zum Erfolg?
Peugeot 508: Revolution mit Chic
Oh la la, was haben denn die Franzosen da auf die Räder gestellt? Den 508 einfach als Limousine abzustempeln, würde dem Anspruch des durchgestylten Franzosen nicht gerecht werden. Um sich im hart umkämpften und rückläufigen Feld der Limousinen neu zu positionieren, nutzt Peugeot sämtliche Design-Kniffs. Darüber hinaus bringt die Neuauflage eine sensationelle Massage und tollen Fahrkomfort mit. Doch bei aller Kühnheit: Den einen oder anderen Schönheitsfehler sollten die Franzosen noch ausbessern, da helfen auch Katzenpfoten nicht weiter.
DS 7 Crossback: One Way to Paris
Dass der Eiffelturm das Wahrzeichen von Paris ist, daran gibt es wohl nichts zu rütteln. Natürlich verfügt die Stadt der Liebe und des furchtbaren Strassenverkehrs noch über viele weitere Sehenswürdigkeiten. Seit kurzem verfügt die Metropole sogar über eine Automarke, welche die Werte in die weite Welt hinaus trägt: DS Automobiles. Leider ist die Nobelmarke von Citroën hierzulande immer noch wenig bekannt, sodass man als SUV-Interessent kaum darauf kommt, den DS 7 näher zu betrachten. Dabei entgeht einem einiges, denn kaum ein anderes Auto besinnt sich so sehr auf seine Wurzeln und hebt sich dabei so stark von der Konkurrenz ab!
Alpine A110: Wie Phoenix aus der Asche
Bereits als Knirps war ich ein eingefleischter Autofan und bildete mir ein, sämtliche Automarken auf diesem Planeten zu kennen. Selbstverständlich gehörte auch Alpine zu meinem Repertoire, doch seit ich denken kann, war die legendäre Marke bereits eingestellt. Damals und auch später hätte ich es nie zu denken gewagt, dass diese Marke ein derartiges Comeback feiern würde und ich noch dazu die Ehre habe. Vor einigen Jahren aber muss ein paar Entscheidungsträgern bei Renault bewusst worden sein, auf was für einem Schatz sie mit der Marke Alpine sitzen. Glücklicherweise wurden die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Franzosen haben in einer Zeit, in welcher das Automobil einen totalen Umbruch erlebt, einen berauschenden Mittelmotor-Sportler auf die Räder gestellt, der die Herzen sämtlicher Petrolheads im Sturm erobert!
Renault Megane R.S.: Und wie hart bist du?
Da haben die Franzosen ihre Fangemeinde aber lange warten lassen! Über zwei Jahre seit dem Launch des aktuellen Megane hat es gedauert, bis der von Renault Sport scharf gemacht Hot Hatch der Konkurrenz in den Hintern treten darf. Diese Zeit hat sich jedoch definitiv gelohnt. Die zentrale Frage lautet nämlich nicht, ob es ein Megane R.S. sein soll, sondern welcher! Eine beeindruckende Konfigurationsvielfalt holt sowohl den sportlichen Alltagsfahrer, als auch den Hardcore-Fan ab. Zwei unterschiedliche Testwagen stellen sich – Am Ende bleibt die Qual der Wahl sowie der Wunsch, dass sich Renault von Volvo inspirieren lässt…
Renault Koleos: Mit Klasse gegen die Masse
Aber hallo, was für eine Verwandlung: Im Vergleich zum biederen Vorgänger ist der neue Koleos ein richtig strammer und hübscher Bursche geworden! Das sollte er auch, denn für die Franzosen ist das SUV nichts Geringeres als das Top-Modell. Weniger offensichtlich ist die Tatsache, dass er technisch sehr eng mit dem Nissan X-Trail verwandt ist, der im Test mit einigen Schwächen zu kämpfen hatte. Kann sich der Koleos dennoch behaupten?
Godzilla im Taschenformat: Renault Clio R.S. Trophy
Der arme Renault Clio R.S. hatte es während des Tests weiss Gott nicht einfach. Da steht er in voller Montur, leuchtend Gelb mit schwarzen Felgen und Akrapovic-Auspuffanlage für den passenden Soundtrack während dem Fahren. Und was steht nebenan…? Der Nissan GT-R. Da sehen die Argumente vom Clio plötzlich ziemlich schmalbrüstig aus, denn gegen die zweieinhalbfache Leistung von Godzilla hat der freche Clio nicht mal den Hauch einer Chance. Genau um solche Konflikte zu vermeiden, teste ich üblicherweise nie zwei Autos gleichzeitig, aber dieses Mal liess es sich nicht verhindern. Dumm gelaufen für den Clio? Nicht ganz! Denn wenn Renault Sport es geschafft hat, dass ich trotz GT-R Schlüssel in der Tasche gerne in den Clio R.S. einsteige, dann müssen die Franzosen etwas verdammt richtig gemacht haben!
Renault Scenic: Reisen mit Stil
Ist der neue Renault Scenic überhaupt noch ein Van? Schon beim Espace hat Renault einen Richtungswechsel eingeschlagen und auch der Scenic fällt in den dehnbaren Bereich der Crossover. Trotzdem bietet er viel Platz und Praktikabilität, sodass er für Familien mit bis zu zwei Kindern die erste Wahl sein dürfte. Der Grand Scenic, der die Lücke zwischen dem normalen Scenic und dem Espace schliesst, ist eher ein klassischer Van. Doch auch wenn nicht die gesamte Familie an Bord ist, überzeugt der Scenic, man muss nur einen Punkt beachten…
Peugeot 3008: Auf Stil bedacht
Ich halte den Peugeot 3008 für ein sehr zeitgemässes Auto. Doch was wird heute als zeitgemäss wahrgenommen? Alternativer Antrieb? Autopilot? Mitnichten. Ich halte das für zeitgemäss, was es im hier und jetzt braucht, nicht in fünf Jahren und schon gar nicht in zehn. Andere Frage: Braucht man ein SUV ohne Allradantrieb? Wohl kaum. Doch will der Markt ein SUV ohne Allradantrieb. Ganz klar ja, ausserhalb der Schweiz sogar noch viel mehr. Was macht also Peugeot? Sie bringen ein durchgestyltes, aber nicht unpraktisches SUV auf den Markt. Das Auto bietet nicht nur viel zu entdecken, sondern überrascht auch nach dem ersten Blick.
Verspielter Geselle: Citroën C3
Die jüngste Kreation der Franzosen kann man hübsch oder hässlich finden, doch ungeachtet dessen muss man den verspielt wirkenden Kleinwagen einfach witzig finden. Typisch französisch, sieht er anders aus als der Mainstream. Während sich über die Optik wie immer streiten lässt, ist das Konzept vom gediegenen Reisen alles andere als verkehrt und vielleicht täten andere Hersteller gut daran, die teils verbissene Sportlichkeit gegen etwas mehr Komfort einzutauschen.
Optische Täuschung: Renault Talisman
Kombi-Land hin oder her, ich finde, eine Limousine macht einfach mehr her. Der Kombi wirkt stets pragmatischer, selbst wenn er als extravaganter Shooting Brake oder als immer noch hübsch gezeichneter Grand Tour daherkommt. Aber denken wir nur mal ans Kino. Wann immer eine wichtige Person vorfährt, aus was für einem Wagen steigt sie aus? Richtig, aus einer Limousine. Die Renault Talisman Limousine habe ich auf Anhieb durchschaut. Von Anfang an war mir klar, was ich von diesem Auto erwarten konnte – und was nicht. Meine Vermutungen haben sich durchgehend bestätigt. Trotzdem bleibt eine Frage unbeantwortet…
Renault Mégane GT: Vorspeise mit Nachgeschmack
Der Renault Mégane GT ist bislang die sportlichste Ausrichtung vom neuen Mégane. Über den R.S. ist noch nichts genaues bekannt, deshalb bin ich gespannt darauf, wie sich der Mégane im Alltag schlägt und wie scharf bereits der GT ist. Dabei hat sich gezeigt, dass Renault ein stimmiges Paket, allerdings gespickt mit ein paar «abers» bietet. Gewisse Eigenheiten sollte Renault generell überarbeiten, andere sollten gezielt für den RS angepasst werden.
Löwe im Schafspelz: Peugeot 308 GTi
Der Peugeot 308 GTi ist optisch das genaue Gegenstück zum Honda Civic Type R – und doch haben die beiden so viel gemeinsam. Beide wollen sie Alternativen sein unter den Hot Hatches. Doch während der Civic keinen Hehl daraus macht, zu zeigen, was er kann und auf dem Parkplatz wie ein Prolet erscheint, gibt sich der 308 GTi extrem dezent. In Rot ist er sogar am dezentesten, da in allen anderen Farben wenigstens die Spoilerlippe rot eingefärbt ist und somit im Rückspiegel verrät, was da angerauscht kommt. So dachte ich halt, dass der 308 GTi ein etwas schnellerer, aber im Grunde dennoch normaler 308 ist. Ist er nicht. Der scharfe 308 ist ein brüllender Löwe, der unter dem braven Blechkleid schlummert.
DS 5 Hybrid4: Ich liebe sie, ich liebe sie nicht…
Na, meine Hübsche, kennen wir uns nicht? Natürlich nicht, würde die DS 5 antworten. Schliesslich ist sie nun eine eigenständige Göttin (DS wird im Französischen wie «déesse = Göttin» ausgesprochen) und hat nun mit Citroën herzlich wenig zu tun. Eigentlich. Jedoch handelt es sich streng genommen bloss um ein Facelift inklusive Rebranding, was zur Folge hat, dass wir uns sehr wohl kennen. Da ich so meine Erfahrungen mit ihr gemacht habe, wollte ich dieses mal auf den Hybridantrieb verzichten und den normalen Diesel testen. Aufgrund einer Verwechslung habe ich nun doch die Hybrid-Göttin, oder, wie ein guter Kollege von mir sie nennen würde: Das Hybrid-Geschwür. Und irgendwie ist sie eben beides gleichzeitig, eine Göttin und ein Geschwür. Ich liebe und hasse sie…
Renault Kadjar: Ausdrucksstarker Spätzünder
Da haben sich die Franzosen ganz schön viel Zeit gelassen. Während andere Hersteller bereits seit einiger Zeit ein Kompakt-SUV in zweiter Generation im Portfolio haben, bringt Renault mittlerweile den Kadjar in Position. Um sich gegen die zahlreiche Konkurrenz durchzusetzen, wird er es nicht leicht haben. Einerseits spricht die eigenwillige Optik für ihn – oder eben nicht, je nach Geschmack. Ob der technische Zwilling vom Nissan Qashqai weitere Alleinstellungsmerkmale hat, die ihn von der Konkurrenz abheben? Und gibt es wesentliche Unterschiede zum Qashqai?
Renault Espace: Die Lehre der Entschleunigung
Was treiben die Entwickler von Renault in Ihrer Freizeit? Offenbar schlendern sie nächtens durch die finsteren Gassen von Paris, an deren Ecken zwielichtige Gestalten ihr Unwesen treiben. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die Funktion zur Türverriegelung während der Fahrt im neuen Espace «Ghetto-Schaltung» heisst. Die Kreativität der Franzosen hört bei der Funktionsbenennung aber noch lange nicht auf. Der neue Espace ist ein Crossover wie aus dem Bilderbuch, weder Van, noch SUV. Ein neuartiges Design, innen wie aussen, machen den Espace aus. Ob er noch weitere Überraschungen auf Lager hat?
Sternzeichen Waage: Peugeot 308 GT
So kann man’s natürlich auch machen. Still und heimlich den 115 kW Benziner (zum Fahrbericht) aus dem Programm nehmen und dafür den 151 kW starken GT anbieten. Der zweitstärkste Benziner, ein Dreizylinder mit 96 kW erscheint da aus Sicht vom GT in weiter Ferne. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass der GT ein rassiger Sportler sein will. Allerdings bestätigt sich dieser Verdacht im Test nicht. Der 308 GT ist eher vergleichbar mit einer gut ausbalancierten Waage.
Renault Mégane R.S.: Der GT-R seiner Klasse
Interessierst du dich nur für Autos, mit denen man gemütlich von A nach B fahren kann? Empfindest du keine Faszination für Sportwagen und sportliche Modelle? Wenn du diese beiden Fragen mit «ja» beantworten kannst, dann solltest du diesen Fahrbericht verlassen und dir stattdessen so etwas anschauen. Der Renault Mégane R.S. ist nämlich kein Auto, mit dem man einfach von A nach B fahren möchte – höchstens, wenn man einen netten Umweg via C fährt. Er ist vor allem ein Auto, in dem man gerne einfach so irgendwo hinfährt. Irgendwo, wo man möglichst alleine ist. Ohne andere Verkehrsteilnehmer. Ohne Ordnungshüter.