Die sich durchsetzende Elektromobilität hat früher undenkbares möglich gemacht. Ich spiele auf Leistungsdaten an. Nicht einmal in den feuchtesten Träumen hätte man sich beispielsweise ein koreanisches Modell mit über 400 kW Leistung vorgestellt – heute ist das Realität. Peugeot macht bei diesem Leistungsrüsten jedoch nicht mit und bieten den E-308 als Volksstromer mit 115 kW an. Dies hat überdies den Vorteil, dass so ein Elektroauto sparsam und damit dem Umweltgedanken viel näher kommt als ein übermotorisiertes Monster. Der Ansatz von Peugeot ist also löblich, nur funktioniert das in der Praxis aus zwei triftigen Gründen nicht ganz.
frontantrieb
Nissan Qashqai e-Power: Stromer mit Kompromissen
Nissan gehört zu den Pionieren der Elektromobilität und beim Qashqai gehen sie einen etwas anderen Weg. Nebst den konventionellen Mild-Hybrid-Benzinern bietet Nissan mit dem e-Power eine Variante an, die zwar elektrisch fährt, aber nie an die Steckdose muss. Nissan verspricht sorglosen Elektrofahrspass, da das Auto zwar den Schwung des Elektromotors nutzt, aber als Kraftstoff wie gewohnt Benzin nutzt. 5 Minuten nachtanken und anschliessend wieder 800 Kilometer mit dem Elektromotor fahren: Klingt zumindest in der Theorie super. Der Test hat gezeigt, dass das auch in der Praxis funktioniert, allerdings muss man sich bewusst sein, dass der Qashqai e-Power nicht ganz so ökologisch ist, wie es sein Name verheisst.
Citroën C4 X: Low-Budget mit Klasse
Autos sind in den jüngsten Jahren alle teurer geworden und nicht wenige Hersteller haben ihre Ausrichtung geändert und versuchen, mit einem mehr oder minder ausgeprägten Premium-Anspruch ihre Modelle zu höheren Preisen an den Mann zu bringen. Citroën dagegen hält an seinen Tugenden fest und bietet komfortable und praktische Autos zu erschwinglichen Preisen an. Der C4 X ist da keine Ausnahme und beweist, dass ein anständig ausgestattetes Auto mit einem ansehnlichen Design kein kleines Vermögen kosten muss.
Honda Civic Type R: Unsere täglichen Kurven gib uns heute
Es gibt da eine besonders fiese Kurve, rechts-bergauf. Steil, bereits von Anfang an mit einem ziemlich harschen Winkel, doch plötzlich macht die Kurve zu. Viele Testautos sind an dieser Stelle bereits gnadenlos ins Untersteuern geraten, da das Limit schon vor dem Zumachen der Kurve erreicht war. Beim Honda Civic Type R ist das nicht passiert. Er hat die neue Linie ohne mit der Wimper zu zucken angenommen und je mehr Gas man gibt, desto aggressiver geht dieses Manöver vonstatten. Und damit sind wir eigentlich schon mittendrin im Test des Civic Type R, dieses unbändigen Kriegers, der Kurven jeglicher Art und wohl auch so manches deutlich leistungsstärkeres Auto zum Frühstück verspeisen würde.
DS 3 E-Tense: Kleiner Luxus für grosses Geld
Mercedes und BMW waren gar nie im Kleinwagen-Segment vertreten und die Zukunft des Audi A1 ist ungewiss. Die Franzosen sind mit dem DS 3 E-Tense als elektrischen Nobel-Crossover damit weitgehend alleine in ihrer Nische unterwegs, da der A1 als Verbrenner angeboten wird. Der DS 3 verspricht französischen Chic und ein komfortables Fahrgefühl. Tatsächlich gelingt es dem DS 3 in vielerlei Hinsicht, den Passagieren weiszumachen, ein Auto einer höheren Klasse zu fahren. Allerdings ist auch der Preis alles andere als adäquat für einen Kleinwagen.
DS 4: Die Schöne und die Noble
Mit dem DS 4 haben die Franzosen ein schickes Nischenmodell im Angebot. Derart viel Style, Chic und Qualität gibt es im Segment der Kompaktwagen ansonsten nirgends. Ausserdem distanziert sich DS 4 vom gängigen Fahrwerk-Setup mit ausgewogener Sportlichkeit, sondern verbaut im DS 4 ein aufwendiges Adaptivfahrwerk, welches vor allem auf Komfort setzt. Mit diesem Konzept hebt sich DS von der breiten Masse ab. Aber überzeugt das Konzept des kompakten Luxus-Cruisers auch in der Praxis?
Peugeot 408: Schöner reisen
Peugeot hat mit dem 408 ein neues Topmodell, welches sich vor allem mit dem extrovertierten Design profiliert. Technisch liefern die Franzosen bewährte Kost. Trotz der durchgestylten Karosserie punktet der Crossover mit grosszügigem Platzangebot. Hoher Fahrkomfort wird ebenfalls gross geschrieben, jedoch ohne die Fahrdynamik komplett ausser Acht zu lassen. Unter dem Strich ein ansehnlicher Wurf, aber hat der Markt wirklich auf einen weiteren Crossover gewartet?
Kia Niro EV: Eco ohne Verzicht
Ein Auto mit Verbrennungs-Motor, welches konsequent auf Ökologie getrimmt wird, bietet selten eine Form von Fahrfreude. Bei Elektroautos dagegen sieht es ganz anders aus. Der Kia Niro EV zeigt, dass ein tiefer Verbrauch auch mit einer ansehnlichen Motorleistung harmonieren kann. Das koreanische Kompakt-SUV ist ein kleiner Allrounder und gewissermassen auch ein gutes Beispiel für Elektromobilität im Allgemeinen. Der Stromer überzeugt so sehr, dass der Hybrid- und Plug-in-Hybrid Variante die Argumente ausgehen.
Nissan Ariya: Spät, aber gut
Mit dem Nissan Leaf haben die Japaner bereits anno 2010 Pionierarbeit geleistet. Der Kompaktwagen ging dann auch in die zweite Runde, anschliessend war es aber lange ruhig um neue Elektromodelle von Nissan. Jetzt ist der Ariya am Start, der im Gegensatz zum Leaf aber kein Trendsetter mehr ist, sondern sich gegen starke Konkurrenz behaupten muss. Wie sich zeigt, hat sich das Warten auf den Ariya gelohnt. Das SUV vermag auf vielen Ebenen zu überzeugen, allerdings hat mittlerweile auch Nissan selbstbewusste Preise.
Peugeot 308 SW: Französischer Alltagsheld
Oftmals sind die Alltagshelden im automobilen Bereich die stillen Wasser. Die unscheinbaren Autos, die man kaum wahrnimmt, aber aufgrund ihrer Qualitäten beliebt sind. Qualitäten bringt der Peugeot 308 SW viele mit, aber als unscheinbar würde ich diesen durchdesignten Kombi nicht bezeichnen, eher als eine Augenweide! Der Peugeot ist ein durch und durch in sich stimmiges Auto, welches tolles Design mit hohem Nutzwerk geschickt kombiniert. Der Plug-in-Hybrid Antrieb gefällt, lässt aber eine Lücke offen.
Alfa Romeo Tonale: Über Attraktivität und innere Werte
Stellt euch vor, ihr seid an der Bar und entdeckt eine äusserst attraktive Person. Ihr mustert sie und nickt unauffällig anerkennend. Jackpot! Ihr begebt euch zu dieser Person, nähert euch an und kommt in ein Gespräch. Doch je länger dieses Gespräch andauert, desto stärker wird die Einsicht, dass die inneren Werte und Charakterzüge eures Gegenübers nicht mit euren Vorstellungen übereinstimmen. Die äussere Attraktivität hat getrogen. Jetzt ersetzt die Person an der Bar mit dem Alfa Romeo Tonale und wir sind bereits mittendrin in der Geschichte.
Opel Astra: Mauerblümchen wider Willen
Markentreue oder Abneigung sind sehr starke Werte und Autohersteller investieren viel Geld und Effort, damit man eine Marke positiv wahrnimmt. Leider ist Opel nach wie vor nicht dermassen präsent, wie andere Marken es sind. Dass es weder am Produkt, noch am Design liegt, beweist der neue Astra. Er ist kein Leuchtturm-Projekt, er ist weder die automobile Perfektion noch DIE Wahl in seiner Klasse. Aber er bietet insgesamt ein Gesamtpaket, welches in Summe überdurchschnittlich attraktiv ist. Jetzt muss das nur noch das Gros der potenziellen Käufer begreifen, was den Opel Astra ausmacht.
Citroën C5 X: Die Sänfte
Citroën bündelt im neuen Flaggschiff C5 X sämtliche Tugenden und traut sich designtechnisch etwas. Der C5 X schreibt sich ganz gross Komfort auf die Fahne, was für ein Fahrfeeling sorgt, wie man es heutzutage kaum noch kennt. Dazu kommt ein geschmeidiger, leiser Antrieb sowie bewährte Konzerntechnik. Wobei beim technischen Aspekt nicht ganz alles stimmt und ich mich einmal mehr frage, wie man in diesem Jahrzehnt bezüglich Infotainmentsystem dermassen danebengreifen kann.
Citroën C5 Aircross: Ehrliche Haut
Der Citroën C5 Aircross wirkt mit seinen Plastikbeplankungen abenteuerlustiger als manch anderes SUV. Doch das täuscht, denn der Franzose hat selbst in der Topmotorisierung als Plug-in-Hybrid keinen Allradantrieb. Trotzdem hat der Wagen weit mehr als nur eine Daseinsberechtigung. Er hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab und im Gegensatz zum allgemeinen Trend bleibt sich Citroën nicht nur seiner Philosophie treu, sondern bleibt auch preislich bodenständig. Dennoch bleibt ein Wunsch offen.
Volksstromer: Renault Megane E-Tech
Renault ist einer der Pioniere der Elektromobilität. Jetzt geht das Unternehmen den nächsten Schritt und bietet mit dem Megane E-Tech ein Elektroauto an, welches preislich keine Hürde darstellt. Der neue Stromer präsentiert sich smart und mit einen tollen Infotainmentsystem. Allerdings gilt es beim Megane E-Tech einige Schwächen hinzunehmen, die man bei Renault und seiner Erfahrung nicht erwarten würde.
VW Golf GTI Clubsport: Unterhaltungsprogramm
Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde der Golf 8 frisch präsentiert. Mittlerweile ist das Golfsrudel so breit aufgestellt, wie man es kennt. Nicht fehlen darf da natürlich der Golf GTI, wobei der «normale» GTI meiner Meinung nach nicht mehr konkurrenzfähig ist. Er ist ein lauwarmes Gerät, welches mehr Performance als die normalen Gölfe bietet. Doch der wahre Hot Hatch ist der Golf GTI Clubsport, der als Sondermodell «Clubsport 45» zum Test antritt!
Fiat 500: Die grosse E-volution
Der Fiat 500 ist zwar klein, aber in der Automobiltechnik eine der grössten Errungenschaften Italiens. Der süsse Kleinwagen stösst auf grosse Sympathien und sichert Fiat den finanziellen Erfolg. Nun sind die Italiener den nächsten Schritt gegangen und haben den kultigen Kleinwagen in die Elektromobilität transformiert, denn andere Motorisierungen werden nicht mehr angeboten. Bleibt der kultige Charakter enthalten? Und was bedeutet die reine Elektromobilität bei einem Kleinstwagen?
VW T-Roc Cabrio: Konkurrenzlos wider Willen
SUV-Cabrios sind immer noch sehr sonderbar, bis auf den Nissan Murano und den Range Rover Evoque – notabene beide ohne Nachfolger eingestellt – hat noch kein Cabrio-Crossover das Licht der Welt erblickt. Ausgerechnet VW, ansonsten nicht gerade bekannt für Design-Experimente, springt nun in diese Nische. Allerdings ist das nicht nur ein Jux, sondern auch ziemlich genau kalkuliert. Diesseits des Luxus-Segments wurde das Cabrio-Angebot in den letzten Jahren nämlich massiv ausgedünnt, was dem T-Roc Cabrio möglicherweise zu einem starken Aufwind verhilft. Wie es um den Fahrtwind steht und ob das T-Roc Cabrio nicht nur vom Markt profitiert, sondern auch eigene Stärken mitbringt, klärt dieser Test.
Hyundai i30 N DCT: Sein Ruf eilt ihm voraus
Mit dem i30 N hat sich Hyundai volle Kraft voraus und mit vollem Erfolg in die Liga der Kompaktsportler gestürzt. Mittlerweile ist die N-Familie mit dem Kona N sowie dem i20 N gewachsen, da darf der i30 N natürlich nicht zu sehr altern, weshalb er im Zuge des Facelifts überarbeitet wurde. Es gibt ein paar Zückerchen, viele positive Überraschungen und trotz OPF einen mörderischer Sound! Einen Schwachpunkt wird der Wagen aber zu Lebzeiten nicht mehr los.
Bahn frei: Hyundai i20 N
Dass Hyundai genau weiss, wie man Fahrspassgranaten baut, ist mittlerweile in der Auto-Szene bekannt. Jetzt verpacken die Koreaner ihr Rezept eine Nummer kleiner und preschen in ein Segment, welches von fast allen anderen Herstellern sträflich vernachlässigt wird. Der kleine Racker ist ein echter Heisssporn, akustisch präsent, fair im Preis und vor allem erstaunlich seriös.