Der Renault Espace ist in der Automobilwelt ein grosser Name – wortwörtlich: Vor rund 40 Jahren waren die Franzosen damit Pionier im Van-Segment. Auf verhältnismässig kleiner Fläche holte Renault das Maximum an Platz heraus. Perfekt also für grosse Familien oder Personen, die alles Mögliche in ihr Auto einladen wollen oder müssen. Doch die Vans sind im Laufe der Jahre ausgestorben – SUVs waren, respektive sind, angesagt. Bereits der Vorgänger wandelte sich, aber mit der jüngsten Generation trägt der Espace nur noch den berühmten Namen, ist ansonsten aber ein klassisches SUV, das es mittlerweile von jedem Hersteller wie Sand am Meer gibt. Ist das die richtige Entscheidung?
Ford F-150 Lightning: Massiv, aber kompromissbehaftet
Mangelnden Mut kann man Ford definitiv nicht vorwerfen. Sie stellen erfolgreiche Baureihe wie Fiesta, Focus und Mondeo ein und versuchen ihr Glück mit einer neuen Nische: Sie importieren den Ford F-150 Lightning als Full-Size-Truck und zwar als reinen Stromer. Als wäre das Auto an und für sich nicht nur Lücke genug. Der Pick-up-reisst gleich mehrere Superlative im Bereich der Elektroautos an sich, allerdings kann der Wagen gleich aus zweierlei Gründen sein Potenzial nicht voll ausreizen.
Peugeot E-3008: Schicker Stromer mit Bedacht
Peugeot hat mal wieder einen rausgehauen. Nicht aus technischer Sicht, sondern was das Design angeht. Der E-3008 ist aussen und vor allem innen vollkommen gelungen. Fahrerisch vermag das neue SUV ebenfalls zu überzeugen, sofern man es etwas gemütlicher angeht. Ein Fragezeichen hinterlässt jedoch die Reichweite.
Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio: Unverändert begehrenswert
Es ist schon krass, wie man Autos je nach Einsatzzweck und Marke beurteilt. Die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio ist so ein Paradebeispiel. Seit acht Jahren ist die scharfe Giulia erhältlich und die Änderungen, welche die Italiener in dieser Zeit implementiert haben, würden andere Hersteller innert zwei bis drei Jahren durchführen. Bei einer anderen Marke würde man angesichts so wenig Fortschritt die Nase rümpfen, doch bei Alfa Romeo ist man irgendwie einfach glücklich, dass es eine Lady wie die schnelle Giulia überhaupt gibt. Wobei– allzu lange wird ihr Produktionszyklus nicht mehr dauern, da auch Alfa Romeo sich der Elektromobilität unterwirft. Daher ist die Giulia Quadrifoglio eine heute selten Chance für alle Fahrenthusiasten, die gerne selber fahren und sich nicht von zig Assistenzsystemen bevormunden lassen möchten!
Neuheiten Auto Zürich 2024
Die Mobilitätswende wird an der Auto Zürich 2024 klar ersichtlich. An allen Ecken stehen neue, elektrifizierte Modelle, vor allem SUVs in allen Farben und Formen, da diese den Absatz ankurbeln. Autofans kommen trotzdem auf ihre Kosten, da auch Supersportwagen wie Ferrari, Koenigsegg oder Pininfarina sowie diverse Klassiker ausgestellt sind. Alle Premieren der Auto Zürich sowie ein paar sportliche Impressionen sind in der Bildergalerie auffindbar. Die Auto Zürich ist vom 7. bis 10. November geöffnet.
Mazda MX-30 R-EV: Teilzeitstromer mit Kompromissen
Mazda geht die Dinge gerne unkonventionell an, aber das Niveau an Anti-Mainstream beim MX-30 R-EV ist selbst für Mazda hoch. Zur Einordnung: Der MX-30 ist anno 2020 als das erste rein elektrische Auto von Mazda auf den Markt gekommen. Die Japaner haben das für sie richtige Mass gewählt und eine Batterie mit nur 35 kWh Kapazität eingebaut, die für eine WLTP-Reichweite von 200 Kilometer gut ist. Genug für die Kunden im Alltag – gemäss Mazda. Aber da die geringe Reichweite offenbar doch einige vom Kauf abhielt, wurde nun die Version R-EV nachgereicht, welche nichts anderes ist, als ein Elektroauto mit einem Range Extender, welcher bei leerer Batterie Strom generiert – und zwar in Form eines Wankelmotors!
Tesla Model X Long Range: Convenience Drive
Das aufgefrischte Tesla Model X steht wie kaum ein anderes Auto für maximale Bequemlichkeit gepaart mit dem Marken-üblichen Hightech sowie Spielereien. Obwohl mittlerweile alle namhaften Hersteller im Segment vom Model X vertreten sind, verfügt der Amerikaner über sehr viel Eigenständigkeit sowie Eigenschaften, die den Wagen von der Konkurrenz abheben. Trotz üppiger Masse sowie Leistung bleibt der Verbrauch im Rahmen. Ebenfalls erfreulich ist, dass das Auto auch der zügigeren Gangart um Kurven nicht abgeneigt ist. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch ein paar Unzulänglichkeiten zu vermelden.
MG4 Xpower: Unausgewogen, aber cool
Fahrenthusiasten mit durchschnittlichem Budget warten immer noch auf einen elektrischen Hot Hatch. Der Abarth 500 geht zwar in die richtige Richtung, Platzangebot, Reichweite und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen jedoch dagegen. Ausgerechnet die Chinesen, welche die ehemals britische Marke MG nun besitzen, bringen mit dem MG4 Xpower einen auf dem Papier heissen Kandidaten ins Rennen. Mit 320 kW Leistung und 600 Nm Drehmoment sprengt er mal eben sämtliche Leistungsmesslatten – zu einem Preis, der sogar besagten Abarth unterbietet. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nun, um es vorwegzunehmen: Ist es (leider) auch. Trotzdem setzt der MG4 Xpower das eine oder andere Ausrufezeichen, ohne dass der Fahrspass zu kurz kommt.
Toyota GR86 Drift Force: Zigarette, ohne Filter
Der Toyota GR86 ist ein kleiner, grosser Sportwagen, der die Bühne nach rund zwei Jahren bereits wieder verlässt. Grund: Er kann die neuesten Normen rund um Cybersecurity sowie Sicherheitsvorschriften der EU nicht mehr erfüllen. Doch zumindest in der Schweiz verlässt der waschechte JDM-Sportler die Sportwagenwelt nicht still und heimlich, sondern mit einem grossen Finale in Form der Drift Force Edition, die von Toyota Schweiz in limitierter Auflage von 86 Stück vermarktet wird. Nebst diversen optischen Goodies verfügt der Zweitürer auch über zwei coole technische Modifikationen, welche eine Milltek-Edelstahlabgasanlage sowie eine Tieferlegung umfassen. Bühne frei für den GR86 Drift Force Edition, dem wohl rohesten und ungehobeltsten Sportwagen, den man sich tatsächlich noch leisten kann.
Maserati Granturismo Folgore: Zwischen Nostalgie und Ekstase
Die Zeichen stehen auch bei Maserati, bislang unbestritten ein Garant für sensationellen Motorklang, auf Strom. Nebst dem SUV Folgore geht auch der GT Granturismo als Folgore (italienisch für Blitz) als Elektrovariante an den Start. Noch müssen die Petrolheads aber nicht in Schnappatmung verfallen, denn beide Modelle gibt es baugleich auch als Verbrenner ohne Elektrounterstützung. Aber die langfristige Ausrichtung ist dennoch klar auf Elektromobilität ausgerichtet. Der Maserati Granturismo ist einer der wenigen Luxus-Vertreter der derzeitigen Elektroautos und obwohl das charakteristische Triebwerk fehlt, schafft es Maserati, dem Auto genügend Eigenständigkeit und Charakter mit auf den Weg zu geben!
Audi SQ8 TFSI: S wie souverän
Seit dem Facelift des Audi e-tron SUV teilen sich die beiden SUVs den Namen Q8. Doch sowohl die Preisliste, als auch der Test zeigt, dass der SQ8 mit V8 in vielen Belangen abermals eine Schippe drauflegt. Das in der Luxusliga angesiedelte SUV zeigt im Test mit maximaler Ausstattung, welche Qualitäten man von einem Flaggschiff-Audi erwarten und geniessen kann – es zeigt aber auch, in welche schwindelerregenden Höhen die Preise klettern können. Doch die Qualitäten dieses Autos sind eine subtile Machtdemonstration sondergleichen.
Mazda MX-5: Die letzte Chance?
Der Mazda MX-5 hat seine zweite grössere Überarbeitung erfahren. Obwohl frisch gefaceliftet, ist er im Grunde alles andere als neu, in der aktuellen sogenannten ND Generation ist er bereits seit 2016 unterwegs. Aber muss das was Schlechtes sein? Der Roadster hat schon oft genug bewiesen, dass der kleine Racker im Grund konkurrenzlos unterwegs ist und weitgehend immun gegen den Zahn der Zeit ist. Allerdings neigt sich das Leben des quirligen Sportwagens, wie wir ihn kennen und lieben, in Europa langsam aber sicher dem Ende zu. Seine Qualitäten und sein ganz eigener Fahrspass sind nach wie vor unbestritten, doch die Uhr tickt, und zwar schnell!
Jaguar F-Type 75: It’s time to say Goodbye
Der letzte Flug der zugrunde gegangenen Airline Air Berlin endete mit folgender Durchsage des Piloten: «Heute sagen wir nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss.» Heute sage ich auch dem Jaguar F-Type, der wohl das am meisten getestete Auto auf meinem Blog ist (eine Suche fördert diverse Reviews zutage) nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss. Die Produktion der charismatischen Raubkatze wurde bereits beendet, dieser Tage können die letzten Exemplare noch als Neuwagen erworben werden. Doch bevor sich unsere Wege endgültig trennen, wird es Zeit für eine Abschiedsrunde mit einem der eigenständigsten und emotionalsten Sportwagen!
Lexus RZ: Einer von vielen
Toyota hielt sich lange zurück mit reinen Elektrofahrzeugen. Erst vor zwei Jahren präsentierte der Konzern den ersten Stromer bZ4X, Lexus hatte zuvor bereit mit dem UX einen SUV im Angebot – allerdings mit kümmerlicher Reichweite. Nun startet mit dem RZ der zweite E-SUV der noblen Marke und der scheint mit mehr Überzeugung entwickelt zu sein. Doch als Spätzünder hat man es meistens schwer und so tut sich auch der Lexus RZ schwer. Der Japaner ist weder schlecht noch überragend und droht somit, von der breiten Masse einfach weggeschwemmt zu werden.
Toyota Prius PHEV: Reinkarnation
Der Toyota Prius steht sinnbildlich für ökologische Mobilität. Die erste, hierzulande weitgehend unbekannte Generation, wurde bereits 1997 in Japan mit einem Hybridantrieb eingeführt, in Europa hatte der Prius anno 2003 sein Debut, was mittlerweile auch schon über 20 Jahre her ist. Heutzutage ist ein Hybridantrieb normal geworden, dennoch hat es Toyota geschafft, seinem Vorzeige-Öko-Modell, welches in Europa nur noch als Plug-in-Hybrid angeboten wird, eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen. Aber das meiner Meinung nach allerwichtigste: der Prius ist zum ersten Mal richtig schön geworden!
Jaguar I-Pace: Vom Vorreiter zum Underdog
Es vergeht mittlerweile gefühlt fast kein Tag, an dem kein neues Elektroauto oder zumindest eine Variante vorgestellt wird. Als der Jaguar I-Pace im Jahr 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war das noch nicht so. Im Gegenteil: Im Premium-Segment waren Elektroautos noch eher rar, die Briten hatten eine Vorreiterrolle inne. Moderne Technologie, neue Plattform, clevere Architektur, vernünftige Reichweite. Wow. In der Zwischenzeit ist verdammt viel passiert – nur bei Jaguar nicht. Bis auf ein paar Details ist das Vorzeigekätzchen unverändert, nachfolgende Elektroautos gibt es bei Jaguar erst ab 2025, wenn die Marke sich in einer Art Relaunch als neue Luxus-Marke die ausschliesslich Elektroautos fertigt, präsentiert. Sechs Jahre sind bei Elektroautos eine lange Zeit. Ist der Jaguar I-Pace überhaupt noch konkurrenzfähig? Oder wird es Zeit fürs Abstellgleis?
Abarth 500e: Grosser Spass, grosse Einschränkungen
Der Abarth 500e ist der erste Vertreter der rein elektrischen Hot Hatches. Ein kleines oder nur schon kompaktes Elektroauto, welches explizit auf Fahrspass ausgelegt ist, gibt es bislang nicht. Die gepimpten Fiat 500 waren schon immer ein Garant für ein äusserst unterhaltsames Fahrvergnügen, obwohl bei weitem nicht alle Aspekte der wilden Zwerge überzeugend waren. Ein charakteristisches Merkmal nebst dem Design war ausserdem stets der rabiate Sound. Der fällt nun aus, weshalb der elektrische Nachfolger auf Basis der Fiat 500e auf anderen Ebenen überzeugen muss. Kann die Neuinterpretation des Abarth 500 erfolgreich in die grossen Fussstapfen treten?
Mercedes-AMG C 63 S E Performance: Steroiden-Hybrid
Eines muss man Mercedes-AMG lassen: Sie haben Eier, den legendären V8, der in diesem Segment im Vorgänger nebst dem ganzen Charisma ganz nebenbei auch für einen USP sorgte, durch einen Vierzylinder-Plug-in-Hybrid-Antrieb zu ersetzen. Klar, die Verringerung der CO₂-Emission müssen als Vorwand herhalten, ohne politische Leitplanken wäre der V8 wahrscheinlich ohnehin erhalten geblieben, aber auch so wie es ist: Es wäre bestimmt auch unter heutigen Bedingungen möglich gewesen, das Triebwerk beizubehalten. Man hätte nur etwas mehr wollen müssen. Anyway, es ist, wie es ist. Hate, Spott und Häme gibt es im Netz über dieses Auto zuhauf, aber darauf möchte ich nicht eingehen, zumal die Mehrheit der angeblichen Besserwisser das Auto wahrscheinlich nie in Echt gesehen hat – geschweige denn gefahren ist. Hier und jetzt geht es um Fakten, Fahrdynamik und Emotionen. Potenzial ist grundsätzlich vorhanden, denn ein Hybridantrieb eröffnet – Mehrgewicht hin oder her – zusätzliche Möglichkeiten. Ist der neues C63 AMG also ein Warmduscher oder eine fahrdynamische Offenbarung?
Opel Astra Electric: Stromsparmodus
Der Opel Astra Electric zeigt, wie eine sinnvolle und effiziente Elektromobilität aussehen kann. Der Kompaktwagen verzichtet auf einen riesigen Akku und astronomische Fahrleistungen, fährt trotzdem ganz vernünftig und punktet mit niedrigem Stromverbrauch. Doch da auch Opel nur mit Wasser kocht, hat die vergleichsweise kleine Batterie eine knappe Reise-Reichweite, jedoch mehr als ausreichend für alltäglichen Gebrauch. Trotz vernunftbetonten technischen Daten zeigt Opel, dass auch ein grundsolides Auto gut aussehen darf und soll.
Abgefahren: Mit dem Toyota GR Supra auf Sardinien
Akustikverglasung, Abstandstempomat, Massagefunktion, Luftfahrwerk – alles super angenehme Eigenschaften eines Autos auf der Langstrecke. Nice to have, aber muss nicht sein. Stattdessen: Toyota GR Supra. Sportfahrwerk, schlechte Dämmung, manuelles Getriebe, nur ein normaler Tempomat. Einverstanden, hunderte Autobahnkilometer sind komfortabler zu absolvieren als im Supra, dafür ist das Auto permanent präsent, vibriert vor Vorfreude auf alles, was noch kommen wird, genauso wie man selbst als Fahrer – und auch als Beifahrer. Ausserdem habe ich schon mehrmals am eigenen Leib festgestellt, dass je dünner die Assistenz ausfällt, desto wacher und aufmerksamer bleibt man beim Fahren – und genau darum geht es im Supra, mehr als alles andere.