Fahrenthusiasten mit durchschnittlichem Budget warten immer noch auf einen elektrischen Hot Hatch. Der Abarth 500 geht zwar in die richtige Richtung, Platzangebot, Reichweite und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen jedoch dagegen. Ausgerechnet die Chinesen, welche die ehemals britische Marke MG nun besitzen, bringen mit dem MG4 Xpower einen auf dem Papier heissen Kandidaten ins Rennen. Mit 320 kW Leistung und 600 Nm Drehmoment sprengt er mal eben sämtliche Leistungsmesslatten – zu einem Preis, der sogar besagten Abarth unterbietet. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nun, um es vorwegzunehmen: Ist es (leider) auch. Trotzdem setzt der MG4 Xpower das eine oder andere Ausrufezeichen, ohne dass der Fahrspass zu kurz kommt.
Toyota GR86 Drift Force: Zigarette, ohne Filter
Der Toyota GR86 ist ein kleiner, grosser Sportwagen, der die Bühne nach rund zwei Jahren bereits wieder verlässt. Grund: Er kann die neuesten Normen rund um Cybersecurity sowie Sicherheitsvorschriften der EU nicht mehr erfüllen. Doch zumindest in der Schweiz verlässt der waschechte JDM-Sportler die Sportwagenwelt nicht still und heimlich, sondern mit einem grossen Finale in Form der Drift Force Edition, die von Toyota Schweiz in limitierter Auflage von 86 Stück vermarktet wird. Nebst diversen optischen Goodies verfügt der Zweitürer auch über zwei coole technische Modifikationen, welche eine Milltek-Edelstahlabgasanlage sowie eine Tieferlegung umfassen. Bühne frei für den GR86 Drift Force Edition, dem wohl rohesten und ungehobeltsten Sportwagen, den man sich tatsächlich noch leisten kann.
Maserati Granturismo Folgore: Zwischen Nostalgie und Ekstase
Die Zeichen stehen auch bei Maserati, bislang unbestritten ein Garant für sensationellen Motorklang, auf Strom. Nebst dem SUV Folgore geht auch der GT Granturismo als Folgore (italienisch für Blitz) als Elektrovariante an den Start. Noch müssen die Petrolheads aber nicht in Schnappatmung verfallen, denn beide Modelle gibt es baugleich auch als Verbrenner ohne Elektrounterstützung. Aber die langfristige Ausrichtung ist dennoch klar auf Elektromobilität ausgerichtet. Der Maserati Granturismo ist einer der wenigen Luxus-Vertreter der derzeitigen Elektroautos und obwohl das charakteristische Triebwerk fehlt, schafft es Maserati, dem Auto genügend Eigenständigkeit und Charakter mit auf den Weg zu geben!
Audi SQ8 TFSI: S wie souverän
Seit dem Facelift des Audi e-tron SUV teilen sich die beiden SUVs den Namen Q8. Doch sowohl die Preisliste, als auch der Test zeigt, dass der SQ8 mit V8 in vielen Belangen abermals eine Schippe drauflegt. Das in der Luxusliga angesiedelte SUV zeigt im Test mit maximaler Ausstattung, welche Qualitäten man von einem Flaggschiff-Audi erwarten und geniessen kann – es zeigt aber auch, in welche schwindelerregenden Höhen die Preise klettern können. Doch die Qualitäten dieses Autos sind eine subtile Machtdemonstration sondergleichen.
Mazda MX-5: Die letzte Chance?
Der Mazda MX-5 hat seine zweite grössere Überarbeitung erfahren. Obwohl frisch gefaceliftet, ist er im Grunde alles andere als neu, in der aktuellen sogenannten ND Generation ist er bereits seit 2016 unterwegs. Aber muss das was Schlechtes sein? Der Roadster hat schon oft genug bewiesen, dass der kleine Racker im Grund konkurrenzlos unterwegs ist und weitgehend immun gegen den Zahn der Zeit ist. Allerdings neigt sich das Leben des quirligen Sportwagens, wie wir ihn kennen und lieben, in Europa langsam aber sicher dem Ende zu. Seine Qualitäten und sein ganz eigener Fahrspass sind nach wie vor unbestritten, doch die Uhr tickt, und zwar schnell!
Jaguar F-Type 75: It’s time to say Goodbye
Der letzte Flug der zugrunde gegangenen Airline Air Berlin endete mit folgender Durchsage des Piloten: «Heute sagen wir nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss.» Heute sage ich auch dem Jaguar F-Type, der wohl das am meisten getestete Auto auf meinem Blog ist (eine Suche fördert diverse Reviews zutage) nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss. Die Produktion der charismatischen Raubkatze wurde bereits beendet, dieser Tage können die letzten Exemplare noch als Neuwagen erworben werden. Doch bevor sich unsere Wege endgültig trennen, wird es Zeit für eine Abschiedsrunde mit einem der eigenständigsten und emotionalsten Sportwagen!
Lexus RZ: Einer von vielen
Toyota hielt sich lange zurück mit reinen Elektrofahrzeugen. Erst vor zwei Jahren präsentierte der Konzern den ersten Stromer bZ4X, Lexus hatte zuvor bereit mit dem UX einen SUV im Angebot – allerdings mit kümmerlicher Reichweite. Nun startet mit dem RZ der zweite E-SUV der noblen Marke und der scheint mit mehr Überzeugung entwickelt zu sein. Doch als Spätzünder hat man es meistens schwer und so tut sich auch der Lexus RZ schwer. Der Japaner ist weder schlecht noch überragend und droht somit, von der breiten Masse einfach weggeschwemmt zu werden.
Toyota Prius PHEV: Reinkarnation
Der Toyota Prius steht sinnbildlich für ökologische Mobilität. Die erste, hierzulande weitgehend unbekannte Generation, wurde bereits 1997 in Japan mit einem Hybridantrieb eingeführt, in Europa hatte der Prius anno 2003 sein Debut, was mittlerweile auch schon über 20 Jahre her ist. Heutzutage ist ein Hybridantrieb normal geworden, dennoch hat es Toyota geschafft, seinem Vorzeige-Öko-Modell, welches in Europa nur noch als Plug-in-Hybrid angeboten wird, eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen. Aber das meiner Meinung nach allerwichtigste: der Prius ist zum ersten Mal richtig schön geworden!
Jaguar I-Pace: Vom Vorreiter zum Underdog
Es vergeht mittlerweile gefühlt fast kein Tag, an dem kein neues Elektroauto oder zumindest eine Variante vorgestellt wird. Als der Jaguar I-Pace im Jahr 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war das noch nicht so. Im Gegenteil: Im Premium-Segment waren Elektroautos noch eher rar, die Briten hatten eine Vorreiterrolle inne. Moderne Technologie, neue Plattform, clevere Architektur, vernünftige Reichweite. Wow. In der Zwischenzeit ist verdammt viel passiert – nur bei Jaguar nicht. Bis auf ein paar Details ist das Vorzeigekätzchen unverändert, nachfolgende Elektroautos gibt es bei Jaguar erst ab 2025, wenn die Marke sich in einer Art Relaunch als neue Luxus-Marke die ausschliesslich Elektroautos fertigt, präsentiert. Sechs Jahre sind bei Elektroautos eine lange Zeit. Ist der Jaguar I-Pace überhaupt noch konkurrenzfähig? Oder wird es Zeit fürs Abstellgleis?
Abarth 500e: Grosser Spass, grosse Einschränkungen
Der Abarth 500e ist der erste Vertreter der rein elektrischen Hot Hatches. Ein kleines oder nur schon kompaktes Elektroauto, welches explizit auf Fahrspass ausgelegt ist, gibt es bislang nicht. Die gepimpten Fiat 500 waren schon immer ein Garant für ein äusserst unterhaltsames Fahrvergnügen, obwohl bei weitem nicht alle Aspekte der wilden Zwerge überzeugend waren. Ein charakteristisches Merkmal nebst dem Design war ausserdem stets der rabiate Sound. Der fällt nun aus, weshalb der elektrische Nachfolger auf Basis der Fiat 500e auf anderen Ebenen überzeugen muss. Kann die Neuinterpretation des Abarth 500 erfolgreich in die grossen Fussstapfen treten?
Mercedes-AMG C 63 S E Performance: Steroiden-Hybrid
Eines muss man Mercedes-AMG lassen: Sie haben Eier, den legendären V8, der in diesem Segment im Vorgänger nebst dem ganzen Charisma ganz nebenbei auch für einen USP sorgte, durch einen Vierzylinder-Plug-in-Hybrid-Antrieb zu ersetzen. Klar, die Verringerung der CO₂-Emission müssen als Vorwand herhalten, ohne politische Leitplanken wäre der V8 wahrscheinlich ohnehin erhalten geblieben, aber auch so wie es ist: Es wäre bestimmt auch unter heutigen Bedingungen möglich gewesen, das Triebwerk beizubehalten. Man hätte nur etwas mehr wollen müssen. Anyway, es ist, wie es ist. Hate, Spott und Häme gibt es im Netz über dieses Auto zuhauf, aber darauf möchte ich nicht eingehen, zumal die Mehrheit der angeblichen Besserwisser das Auto wahrscheinlich nie in Echt gesehen hat – geschweige denn gefahren ist. Hier und jetzt geht es um Fakten, Fahrdynamik und Emotionen. Potenzial ist grundsätzlich vorhanden, denn ein Hybridantrieb eröffnet – Mehrgewicht hin oder her – zusätzliche Möglichkeiten. Ist der neues C63 AMG also ein Warmduscher oder eine fahrdynamische Offenbarung?
Opel Astra Electric: Stromsparmodus
Der Opel Astra Electric zeigt, wie eine sinnvolle und effiziente Elektromobilität aussehen kann. Der Kompaktwagen verzichtet auf einen riesigen Akku und astronomische Fahrleistungen, fährt trotzdem ganz vernünftig und punktet mit niedrigem Stromverbrauch. Doch da auch Opel nur mit Wasser kocht, hat die vergleichsweise kleine Batterie eine knappe Reise-Reichweite, jedoch mehr als ausreichend für alltäglichen Gebrauch. Trotz vernunftbetonten technischen Daten zeigt Opel, dass auch ein grundsolides Auto gut aussehen darf und soll.
Abgefahren: Mit dem Toyota GR Supra auf Sardinien
Akustikverglasung, Abstandstempomat, Massagefunktion, Luftfahrwerk – alles super angenehme Eigenschaften eines Autos auf der Langstrecke. Nice to have, aber muss nicht sein. Stattdessen: Toyota GR Supra. Sportfahrwerk, schlechte Dämmung, manuelles Getriebe, nur ein normaler Tempomat. Einverstanden, hunderte Autobahnkilometer sind komfortabler zu absolvieren als im Supra, dafür ist das Auto permanent präsent, vibriert vor Vorfreude auf alles, was noch kommen wird, genauso wie man selbst als Fahrer – und auch als Beifahrer. Ausserdem habe ich schon mehrmals am eigenen Leib festgestellt, dass je dünner die Assistenz ausfällt, desto wacher und aufmerksamer bleibt man beim Fahren – und genau darum geht es im Supra, mehr als alles andere.
Toyota C-HR: Äussere und innere Werte zählen
Das Design eines Autos ist erwiesenermassen Kaufgrund Nummer 1 – natürlich im persönlichen Budgetrahmen. Um sich im boomenden Segment der Kompakt-SUVs also abzuheben, hat sich Toyota mit dem extravagant gestylten C-HR so richtig etwas getraut. Bereits Generation eins sah aus, wie ein aus dem Designstudio entflohenes Konzeptauto und der Nachfolger setzt exakt auf dasselbe Rezept. Der Schuss hätte böse nach hinten losgehen können, doch die Klientel goutierte das mutige Design und somit steht heute ein Kompakt-SUV auf der Strasse, welches an Einzigartigkeit kaum zu überbieten ist.
Maserati Grecale Trofeo: Zwischen Historie und Moderne
Auch Maserati befindet sich mitten in der Transformation und das neue SUV Grecale steht sinnbildlich dafür. Doch statt eine Kehrtwende zum Elektroauto-Anbieter hinzulegen, fahren die Italiener vorerst wortwörtlich zweigleisig. Mittlerweile ist das SUV auch als Elektro-Variante Folgore (italienisch für “Blitz”) erhältlich, doch im Test wird die potenteste Verbrenner-Variante Trofeo abgefeiert. Dieses SUV vereint nämlich alles, wofür Maserati steht: Motorenbau, Design und Luxus aber auch das berüchtigte Haar in der Suppe.
Kia EV9: Neue Dimension
Man kann der Elektromobilität und Sinn oder Unsinn von gigantischen SUVs gegenüberstehen, wie man will, aber Fakt ist: Der Umstieg auf die Elektromobilität ermöglicht Autos, die ohne diese Transformation niemals entwickelt worden wäre. Oder, mit anderen Worten: Einen EV9 mit Verbrenner hätte Kia niemals gebaut. Doch mit Strom ändern sich die Vorzeichen und die Koreaner stossen mit dem EV9 ins Segment der Full-Size-SUVs (zumindest für europäische Verhältnisse Full-Size) vor. Das riesige SUV trumpft mit tollem Komfort und gigantischem Platzangebot. Trotz üppiger Motorleistung ist Sport jedoch keine Wunschdisziplin des Koreaners.
Smart #1: Andere Erscheinung, bekannter Charakter
Der Autohersteller Smart ist nicht mehr, wer er einmal war. Von den knuffigen und kultigen Kleinstwagen hat man sich verabschiedet, stattdessen setzt man fortan auf vielseitigere Elektroautos. Auch die Eigentumsverhältnisse haben sich geändert, Smart gehört nun nicht mehr zu Daimler (Mercedes), sondern zu den Chinese Geely, die auch Volvo unter ihrem Dach haben. Es besteht jedoch ein Joint Venture zu Mercedes, sodass insbesondere das Design noch die Handschrift von Stuttgart trägt. Der Smart #1, der Erste der Neuzeit, ist zwar optisch nicht mehr mit der Historie zu vergleichen, der Spirit ist aber immer noch derselbe. Ausserdem ist das Preis-Leistung-Verhältnis viel besser als in der Vergangenheit.
Hyundai Kona: Evolution auf allen Ebenen
Dass ein erfolgreiches Kompakt-SUV wie der Hyundai Kona einen Nachfolger bekommt, ist so vorhersehbar gewesen wie das Amen in der Kirche. Bemerkenswert und positiv finde ich aber, dass Hyundai auch bei der zweiten Generation an der Antriebsvielfalt festhält und den Kona sowohl als Verbrenner, Vollhybrid und Elektrovariante anbietet. Im Test stelle ich den Benziner der Elektrovariante gegenüber. Zwischen den Antriebskonzepten gibt es keine unvorhergesehene Überraschungen und der Benziner hat absolut seine Daseinsberechtigung. Allerdings ist Hyundai bei aller Evolution bei den Assistenzsysteme komplett übers Ziel hinausgeschossen, was einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Mengshi Mhero 1: Grenzverschiebung
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt es mit der Grenzverschiebung wortwörtlich, der chinesische Autohersteller Mengshi Automobiles, eine Tochter von Dongfeng Motor Corporation – dasselbe Mutterhaus des Voyah Free – belässt es mit dem Mhero 1 bei technischer Grenzverschiebung. Oder soll das rein elektrische Offroad-Monstrum als subtile Wirtschaftskrieg-Erklärung interpretiert werden? Das überlasse ich mal dem Auge des Betrachters. Klar ist: Das Auto ist trotz ökologisch korrektem Elektroantrieb bereits optisch eine Kampfansage. Der Mhero 1 ist ein mit allen Wassern gewaschener Offroad-Krieger, der aber auch auf der Strasse überzeugt. Zeit für ein erstes Speed Date und das wiederum ist wortwörtlich gemeint, denn ausgerüstet mit vier Elektromotoren ist der Mhero 1 vieles, aber definitiv nicht langsam!
Peugeot 508 PSE SW: Weicher Sportler
Der Peugeot 508 PSE ist in seinem Segment mit seinem Plug-in-Hybrid-Antrieb nach wie vor einzigartig. Während andere Konkurrenten mit ähnlichen Sportambitionen entweder auf Sechszylinder oder vollelektrischen Antrieb setzen, stattet Peugeot Sport seinen Kombi mit einem Verbrenner und einem Elektromotor pro Achse aus. Üppig motorisiert mit einer Systemleistung von 265 kW ist der Franzose definitiv für Fahrspass zu haben. Allerdings überrascht der Peugeot mit Eigenschaften, die weniger erwartet werde und enttäuscht dafür an anderen Orten.