Maserati – ein auf der Zunge zergehender Name, den die Leute instinktiv mit Sportwagen, heissem Sound und italienischer Leidenschaft gleichsetzen. Kein Wunder, schliesslich ist Maserati eng mit Ferrari verwandt. Maserati möchte aber in den nächsten Jahren die Verkaufszahlen drastisch erhöhen, deshalb wurde mit dem Ghibli kein reinrassiger Sportwagen, sondern eine Sportlimousine lanciert, die es mit den Platzhirschen BMW 5er, Audi A6 und Mercedes E-Klasse aufnehmen soll. Maserati bietet hierfür sogar erstmals in seiner Geschichte einen Diesel an, aber das passt für mich ganz und gar nicht zu der italienischen Sportwagenschmiede. Zum Test tritt der Ghibli S an, mit einem feinen V6 Biturbo und Heckantrieb ausgerüstet. Diesel? Allrad? Wo bleibt da die italienische Leichtigkeit und Leidenschaft?
Month: July 2014
Mazda 6: Der Schönling aus Fernost
Schönheit muss leiden – normalerweise, jedoch nicht beim Mazda 6, der unter seinem verführerischen Blechkleid viel Platz für Passagiere und Gepäck bietet und somit einen bemerkenswerten Spagat schafft. Ebenfalls bemerkenswert ist der Weg, den Mazda geht, um den Spritverbrauch zu senken. Entgegen des herrschenden Downsizing-Trends geht der Japaner mit einem 2,2-Liter Diesel an den Start, der aber über eine niedrige Verdichtung verfügt. Natürlich verfügt der Mazda 6 über typische, japanische Tugenden, unter anderem nämlich clevere Details im Innenraum oder eine zweiseitige Preisliste, was bedeutet, dass das Meiste als Serienausstattung inklusive ist. Der Mazda ist eine fahrende Kampfansage an die deutschen Hersteller, die sich für gewöhnlich jede noch so kleine Annehmlichkeit extra bezahlen lassen.
Die edle Knutschkugel: Fiat 500 Cult
Der Fiat 500 ist die italienische Knutschkugel schlechtin. Jetzt rollt das Sondermodell Cult auf den Markt, welches elegante und gehobene Ausstattung beinhaltet. Der Fiat 500 Cult trägt auf Wunsch einen speziellen Weiss-Ton als Lackierung, das Dach ist als Kontrast dazu schwarz gehalten und mit einem Glas-Schiebedach versehen. Auch die Rücklichter sind dunkel getönt.
Der Innenraum präsentiert sich dank Poltrona Frau Leder in den Farben Schwarz, Tabak oder Rot sehr edel. Highlight ist die digitale Instrumentierung, wie man sie sonst nur aus höheren Fahrzeugklassen kennt.
(Bilder: Fiat)
Opel Astra: Der Dieselflüsterer
Wirklich taufrisch ist der Opel Astra, der mittlerweile in der fünften Generation als Opel Astra J verkauft wird, nicht mehr. Bereits seit 2010 ist der Astra in seiner jetzigen Form unterwegs, 2012 folgte ein dezentes Facelift, welches die Einführung der Stufenhecklimousine und der scharfen OPC-Variante mit sich zog. Der ganz neue Astra K wird erst ca. Mitte 2015 erscheinen. Um dennoch mit der moderneren Konkurrenz mitzuhalten, bekommt der Astra einen neuen 1,6-Liter Diesel, der durch besondere Laufruhe und tiefen Verbrauch Kunden ansprechen soll. Zudem ist nun das neue Infotainmentsystem IntelliLink von Opel auch im Astra erhältlich. Kann der gereifte Astra überzeugen?
Nissan Qashqai: City-Eroberer
Der aufregendste Schlitten der Stadt. Diese Botschaft steht auf der Karte, die ich letztes Jahr zu Weihnachten von Nissan zugeschickt bekam. Besagter Schlitten wurde jetzt von mir getestet und zwar in einer Variante, die in der Schweiz wohl nicht sehr häufig anzutreffen sein wird, nämlich mit Frontantrieb. Man könnte jetzt die allgemeine Sinnfrage eines “SUVs” mit Frontantrieb in den Raum stellen, denn eigentlich ist er nur ein Möchtegern, der aussieht, als könnte er jede Menge, in Wahrheit aber ein zartes Blümchen ist, das bereits auf vereister Strasse ins Schwitzen geraten könnte. Doch anstatt weither gegriffene Thesen aufzustellen, beginne ich mit der Erkundung des aufregendsten Schlitten der Stadt.
Mitfahrbericht Pontiac Firebird Trans Am
6.6 Liter Hubraum. In einer Zeit, in der Abgasnormen und CO2-Grenzwerte immer strenger werden, erscheint so ein Motor völlig hirnrissig. Im Jahre 1979 jedoch war ein solch mächtiger Motor gang und gäbe und kein moderner V8 schafft es, diese ganz besondere, heimelige Atmosphäre zu erschaffen, die entsteht, wenn der altehrwürdige Sauger zufrieden vor sich hin blubbert und ein Gasstoss wahre Gänsehaut verursacht. Wer in den Pontiac Firebird Trans Am einsteigt, steigt in eine ganz andere Welt ein. In eine sorgenfreie Welt, in der man dem Motor lauscht, das Drehmoment geniesst und der Weg zum Ziel wird.
New Mercedes-Benz CLS: Luxus mit Klasse
Mercedes verweist immer wieder gerne darauf, dass sie das Segment der viertürigen Coupés gegründet haben und es ihnen mittlerweile viele Konkurrenten nachmachen. Der CLS ist der Urvater dieser Fahrzeuggattung, 2012 setzte man in Stuttgart noch einen obendrauf und präsentierte mit dem CLS Shooting Brake quasi einen Kombi in Coupéform.
Bisher wurden rund 120’000 CLS abgesetzt, was laut Daimler als Klassenbestwert gilt. Um die Führungsposition beizubehalten, wurde die CLS Baureihe frisch geschminkt und technisch überarbeitet. Die alten Tugenden, wie exklusives Design, kultivierte Sportlichkeit und Luxus werden nun mit neuen Motoren und Assistenzsystemen ergänzt.
Renault Clio R.S.: Kleine Granate
Ein Tropfen Benzin reicht, um die Leidenschaft zu entfachen – mit diesen Worten bewirbt Renault den zivilen Clio, der bereits meine Bekanntschaft machen durfte. Doch weil der brave Clio mit seinen kleinen Sparmotörchen meiner Meinung nach eher knausrig als entfesselnd ist, passt dieser Slogan viel besser zum forschen R.S. Modell. Start-Stopp-Automatik? Nein danke, dafür ein Race-Modus mit blitzschnellen Schaltwechseln und einem komplett deaktivierten ESP. Wer will, kann sich auch noch mit der Soundkulisse vom Nissan GT-R verwöhnen lassen. Da dürfen es dann gerne ein paar Tropfen Benzin mehr sein.