Der letzte Flug der zugrunde gegangenen Airline Air Berlin endete mit folgender Durchsage des Piloten: «Heute sagen wir nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss.» Heute sage ich auch dem Jaguar F-Type, der wohl das am meisten getestete Auto auf meinem Blog ist (eine Suche fördert diverse Reviews zutage) nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss. Die Produktion der charismatischen Raubkatze wurde bereits beendet, dieser Tage können die letzten Exemplare noch als Neuwagen erworben werden. Doch bevor sich unsere Wege endgültig trennen, wird es Zeit für eine Abschiedsrunde mit einem der eigenständigsten und emotionalsten Sportwagen!
Jaguar
Jaguar I-Pace: Vom Vorreiter zum Underdog
Es vergeht mittlerweile gefühlt fast kein Tag, an dem kein neues Elektroauto oder zumindest eine Variante vorgestellt wird. Als der Jaguar I-Pace im Jahr 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war das noch nicht so. Im Gegenteil: Im Premium-Segment waren Elektroautos noch eher rar, die Briten hatten eine Vorreiterrolle inne. Moderne Technologie, neue Plattform, clevere Architektur, vernünftige Reichweite. Wow. In der Zwischenzeit ist verdammt viel passiert – nur bei Jaguar nicht. Bis auf ein paar Details ist das Vorzeigekätzchen unverändert, nachfolgende Elektroautos gibt es bei Jaguar erst ab 2025, wenn die Marke sich in einer Art Relaunch als neue Luxus-Marke die ausschliesslich Elektroautos fertigt, präsentiert. Sechs Jahre sind bei Elektroautos eine lange Zeit. Ist der Jaguar I-Pace überhaupt noch konkurrenzfähig? Oder wird es Zeit fürs Abstellgleis?
Jaguar F-Pace: An den richtigen Schrauben gedreht
Selbst als Nicht-SUV-Fan sollte man dem F-Pace dankbar sein für seine Existenz. Er ist nämlich das Absatz-Zugpferd der Briten und ohne ihn würde Jaguar heute vielleicht vor massiven Problemen stehen. Die Story kennt man bereits von Porsche mit dem Cayenne. Damit der F-Pace das Zugpferd bleibt, wurde er nicht nur einer Schönheits-Kur, sondern auch einer technischen Auffrischung unterzogen. Die offenbart auch unter der Haube spannende Neuerungen!
Jaguar XF Sportbrake: Kampf der Werte
Der britische Kombi ist nicht mehr der Jüngste, doch im Zuge des jüngsten Facelifts wirkt er nicht nur moderner, sondern ist in der Tat besser denn je. Er ist nicht nur eine blendende Alternative zum deutschen Premium-Trio, sondern lässt auch puncto Platzangebot viele SUVs weit hinter sich. Ein nobler Kombi mit vielen Talenten, der einen dennoch mit einem weinenden Auge zurück lässt.
Jaguar F-Type P450: Er kann’s immer noch
Es heisst, Geschichten bewegen. Aber was, wenn der Jaguar F-Type selber die Geschichte ist? Im Jahr 2013 wurde er lanciert, vorerst nur als Roadster, ein knappes Jahr später auch als Coupé. Mit atemberaubendem Design und unverschämt lautem und bombastischem Motorsound überraschte und entzückte er die Autowelt. Damals war der Zeitgeist noch ein anderer. Euro 6 Abgasnorm und grossflächige Elektrifizierung standen erst ganz am Anfang. Heute weht der Automobilindustrie ein anderer Wind entgegen, doch der Jaguar F-Type stemmt sich mit seiner neuen Schnauze vehement dagegen. Eine Ausfahrt in einer kleinen Zeitkapsel.
Domestiziert: Jaguar XE Facelift
Ich erinnere mich noch erstaunlich gut an den XE S, der anno 2015 Jaguar’s Eintritt in die Mittelklasse bedeutete. Manch einer rümpfte die Nase, dass Jaguar auf einmal «so günstig» und «für jedermann» erschwinglich anstatt etwas Besonderes, gehobeneres zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert, die Briten wollen den Absatz steigern. Mich hat der XE damals sehr positiv in der Rolle als Fahrerauto überrascht – doch genau wegen des geänderten Zeitgeistes ruft der XE heute gemischtere Gefühle als damals hervor.
Jaguar I-Pace: Mit den Genen eines Gepards
Mittlerweile zaubern viele Premium-Hersteller ein Elektro-SUV aus dem Hut, doch mit dem I-Pace gehört Jaguar definitiv zu den First Movern im Segment. Mit einem mutigen Design, welches die Vorteile des Elektroantriebs nutzt sowie hoher Leistung und Reichweite weckt die stumme Raubkatze Lust auf mehr. In meinem Test hat der I-Pace allerdings mit der Ausdauer zu kämpfen – und der Hersteller spart ausgerechnet an der falschen Stelle.
Jaguar F-Type i4: Magerkost
Es ist die grösste Frage, aber gleichzeitig auch die falsche Frage: Kann der F-Type mit dem Vierzylinder so viel Spass machen wie seine grösseren Brüder? Das ist fast schon eine rhetorische Frage, denn die einzig mögliche und richtige Antwort ist «nein». Aber das will er gar nicht. Mit dem Basismodell möchten die Briten das F-Type Erlebnis einer breiteren Klientel zugänglich machen. Der Preis sinkt durch den Verzicht auf Hubraum und Zylinder erheblich und es soll schliesslich nicht nur Sound- und Leistungsfetischisten geben da draussen. Allerdings ist der Preisvorteil beinahe der einzige Vorteil, weshalb sich der Basis F-Type – zumindest bei mir – nicht ins Langzeitgedächnis einbrennen wird.
Jaguar E-Pace: Wonneproppen mit Sportgenen
Der Jaguar F-Pace hat den Briten zu einem enormen Absatzschwung verholfen. Jetzt soll der kleine Bruder E-Pace, quasi der Baby-Jaguar, nachziehen und den Erfolg eine Klasse weiter unten fortsetzen. Soweit die Ausgangslage. Noch ein (Kompakt-)SUV. Wie sich der jüngste Jaguar-Spross von der Masse abheben soll, ist den Briten offensichtlich klar: Design und Sportlichkeit! Diesem Plan stehen jedoch zwei Probleme im Weg. Während sich das eine erstaunlich gut kaschieren lässt, könnte das andere den Plan tatsächlich gefährden.
Jaguar XF Sportbrake: Die Krallen müssen gewetzt werden
Der Jaguar XF Sportbrake steht sinnbildlich dafür, was uns die CO2-Grenzwerte antun. Erst kürzlich habe ich ein Buch gelesen, dessen Autor in seinen Beschreibungen «Jaguar mit zwölf Zylindern» verwendete. Der gute Mann lebt wohl noch in vergangenen Zeiten! Den neuen, fast fünf Meter langen Kombi gibt es praktisch nur mit ordinären Vierzylindern, lediglich das Topmodell fährt mit einem V6 vor. Angesichts des eher schmächtigen Motoren-Angebots läuft man schnell Gefahr, eine ziemlich antriebslose Raubkatze vor die Tür gestellt zu bekommen.
Jaguar XJR575: Gedopter Gentleman
Wieder einmal wurde ein Auto auf den Markt gebracht, das versuchen will, zwei Welten miteinander zu verbinden. Bei welchem Faszination und Wahnsinn sehr nahe beieinander liegen. Ladies and Gentlemen, begrüsst zusammen mit mir den Jaguar XJR575, der alleine mit seiner giftigen Lackierung in Velocity Blue klar macht, wer hier das Sagen hat. Ob die letzte Eskalationsstufe von Jaguars Luxuslimousine Ehrfurcht oder ein müdes Lächeln gebietet, das lässt sich nicht so einfach beantworten…
Potenzpille: Jaguar F-Type SVR Coupé
Aller guten Dinge sind drei? Nun, bei mir dürfen die guten Dinge gerne auch vier sein. Nach dem F-Type S Convertible, dem V8 S Convertible und dem R Coupé darf ich nun auch noch den Test vom SVR Coupé abfeiern, offensichtlich die letzte Eskalationsstufe vom F-Type. Die nach wie vor formschöne Raubkatze verbinde bestimmt nicht nur ich mit Lärm, mehr Lärm und noch mehr Lärm. Was die V6- und vor allem die V8-Motoren für einen herrlichen, oder – die andere Sichtweise gibt es unverständlicherweise auch noch – grauenhaften Krawall verursachen, ist immer wieder eine Sensation. Doch die Rolle vom F-Type ist gesetzt, da ändert auch das Tuning durch die Special Vehicle Operations (SVO) von Jaguar Land Rover nicht mehr viel. So faszinierend der F-Type SVR auch ist, besonders nahe an der Perfektion ist er nicht. Seine Wirkung entfaltet er trotzdem…
Mädchen für alles: Jaguar F-Pace
Ich begegne den Informationen in Prospekten und Pressemeldungen immer mit einer gewissen Vorsicht und Skepsis. Schliesslich wird das eigene Auto vom Hersteller auf eine Art und Weise beschrieben, respektive beworben, als ob gerade das Rad neu erfunden worden wäre. Auch der neue F-Pace von Jaguar soll irgendwie alles unter einen Hut bringen: Er sei extrem praktisch und alltagstauglich, trotzdem sportlich und fahraktiv und etwas offroad könne er auch noch. Phu. Bei solchen Ankündigungen gehe ich in der Regel besonders akribisch auf Fehlersuche. Meine Ausbeute an Kritik ist am Ende des Tests jedoch ausgesprochen mager…
Jaguar Erlebnis der neuen Art
Das Leben ist echt nicht fair. Da muss ich den XF zurückgeben und darf prompt nochmal Jaguar fahren. Mittlerweile ist nämlich jedes Modell von Jaguar mit dem in der Schweiz äusserst beliebten Allradantrieb verfügbar und das möchten die Briten demonstrieren und verbreiten. Aber: Die grösste Spassmaschine, den F-Type, hat Jaguar leider nicht vor Ort. Also wirklich! Doch der Spass kommt dennoch nicht zu kurz. Ich konnte das Fahren auf der «falschen» Seite erleben, den direkten Unterschied zwischen dem kleineren XE und dem grösseren XF erfahren sowie das sportliche Multitalent F-Pace in der schärfsten Ausführung auf eine Spritztour entführen. Es gibt also viel zu erfahren!
Jaguar XF: Business fürs Herz
Kennt ihr das Gefühl, dass ihr etwas (oder natürlich auch jemanden) so sehr mögt, dass ihr bereitwillig über die Schwächen hinwegschaut? Ich persönlich beispielsweise mag den XF so sehr, dass ich, das entsprechende Kleingeld vorausgesetzt, bereit wäre, ihn zu kaufen und über seine Schwächen hinwegzusehen. Es liegt im Ermessen jedermanns, zu beurteilen, wie einschneidend besagte Schwächen sind. Fakt ist, dass ein Jaguar immer Fahrfreude und auch ein Gefühl von Individualität und Exklusivität vermittelt. Fakt ist aber auch, dass sich der XF Patzer leistet, die in dieser Preisklasse eigentlich nicht mehr zu tolerieren sind.
Jaguar XE S: Schnurrende Katzen machen glücklich
Es ist ein Montag, 5 Uhr morgens, der Wecker klingelt mich unbarmherzig aus dem Bett. Da der Stundenplan für diesen Tag prall gefüllt ist, sehe ich mich gezwungen, den Wechsel vom Range Rover Hybrid zum Jaguar XE S frühmorgens zu erledigen (was ich für meine Leserschaft alles mache…). Doch der Start ist harzig. Erstmal gilt es, eine fingerdicke Eisschicht vom Range abzukratzen. Anschliessend setze ich mich völlig durchgefroren hinters Steuer und stellte fest, dass die Aussenspiegel nicht in der Lage sind, auszuklappen – alles festgefroren! Ich will das Fenster runterlassen, um (zumindest den linken) Spiegel von Hand zu richten: Denkste. Das Fenster ist ebenfalls zugefroren. Dann eben nicht! Bin ich halt mit eingeklappten Spiegeln losgefahren. Übersicht wird eh völlig überbewertet. Am Ziel angekommen wartet ein zugeschneiter und zugefrorener XE S auf mich. Na dann: Heissen wir den Winter herzlich willkommen!
Video: Jaguar F-Type R Coupé
Viel gibt es hier nicht zu sagen. Alles, was es über das Jaguar F-Type R Coupé zu sinnieren gibt, findet sich im Bericht. Da das F-Type R Coupé aber nichts geringeres als automobile Pornographie ist, muss man es in Bewegung sehen. Von einer Erotikstory ohne bewegtes Bild wird schliesslich auch niemand heiss…
Jaguar F-Type R Coupé: Hölle auf Strassen
Als stets aufmerksamer Schüler weiss ich noch, was ich im Physik Unterricht gelernt habe. Mein Lehrer pflegte immer zu sagen, dass Energie nie verloren gehen kann, sie wird lediglich umgewandelt. Sinn und Zweck des Verbrennungsmotors ist es seit jeher, dass der Energiegehalt des Treibstoffes in kinetische Energie umgewandelt wird. Das ist grundsätzlich auch beim 5,0-Liter V8 mit Kompressoraufladung im Jaguar F-Type R Coupé nicht anders, doch der F-Type ist so stimmgewaltig, dass man meinen könnte, es wird mehr in akustische, als in kinetische Energie umgewandelt. Ein echter Benzin-zu-Lärm-Konverter, wie er kein zweites mal existiert. Das Jaguar F-Type R Coupé sieht so hinreissend aus, aber es ist böse. Verdammt böse. Teuflisch böse. Es ist die Hölle auf Strassen.
Jaguar XJ: König der Jaguare
Jaguar XJ – eXperimental Jaguar – die Interpretation einer Oberklasselimousine von Jaguar. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass viele Pressetestwagen sehr gut bestückt sind, was die Sonderausstattung anbelangt; man will schliesslich zeigen, was man hat. Auch unter der Haube findet sich häufig ein potentes Triebwerk. Executive steht klein am Fensterrahmen meines schneeweissen XJ Testwagens, das will doch schonmal was heissen. Ich nehme den Schlüssel in Empfang und studiere das Datenblatt des Testwagens. Magerkost. Das war mein erster Gedanke – aber da hatte der Charme vom XJ mich noch nicht in seinen Bann gezogen…
Jaguar XF Sportbrake: Dressierte Raubkatze
Nach meinen zwei betörenden Jaguar Erfahrungen mit dem V6 und dem V8 F-Type, darf ich mir wieder eine Katze halten. Diesmal sieht die Ausgangslage aber ganz anders aus: Anstelle eines Roadsters steht ein Kombi vor mir und unter der Haube wütet kein brüllender Benziner, sondern ein wirtschaftlicher Diesel. What? Das liest sich jetzt fürchterlich, aber der Jaguar XF Sportbrake ist natürlich bei weitem nicht mit etwas bravem wie einem Skoda Octavia Combi vergleichbar, er ist durch und durch ein Jaguar, nur anders ausgerichtet.