Persönlich halte ich ja von SUVs und deren Coupé-Derivaten oft nicht allzu viel, aber der jüngste Spross von Renault hat es dennoch geschafft, mich um den Finger zu wickeln. Der Rafale ist eine komplette Neuentwicklung und bildet ab sofort das Top-Modell im Portfolio der Franzosen ab. Im Test zeigt der Neuzugang, zu was er in der PHEV-Topmotorisierung im Stande ist und ob Renault mit seinem jüngsten Wurf auch in höheren Klassen erfolgreich wildern kann!
Renault
Renault Scénic: Vielseitig und doch einseitig
Der Renault Scénic war schon immer ein Meister darin, auf relativ kompakter Fläche viel Nutzwert zu bieten. Ähnlich wie beim Espace hat sich allerdings auch beim Scénic mit der neuen Generation einiges geändert. Die Neuauflage ist nun weniger ein Mini-Van, dafür eher ein Crossover, ausserdem gibt es den Franzosen nur noch als Stromer. Der befindet sich auf der vernünftigen Seite und punktet mit fairem Preis bei vernünftiger Motorisierung. Im Zusammenhang mit dem üppig dimensionierten Akku ergibt sich zumindest in der Theorie ein hervorragende Reichweite. Vermag der Scénic zu überraschen? Oder ist es verkehrt, alles auf die Elektro-Karte zu setzen?
Renault Espace: Angst vor dem eigenen Mut?
Der Renault Espace ist in der Automobilwelt ein grosser Name – wortwörtlich: Vor rund 40 Jahren waren die Franzosen damit Pionier im Van-Segment. Auf verhältnismässig kleiner Fläche holte Renault das Maximum an Platz heraus. Perfekt also für grosse Familien oder Personen, die alles Mögliche in ihr Auto einladen wollen oder müssen. Doch die Vans sind im Laufe der Jahre ausgestorben – SUVs waren, respektive sind, angesagt. Bereits der Vorgänger wandelte sich, aber mit der jüngsten Generation trägt der Espace nur noch den berühmten Namen, ist ansonsten aber ein klassisches SUV, das es mittlerweile von jedem Hersteller wie Sand am Meer gibt. Ist das die richtige Entscheidung?
Volksstromer: Renault Megane E-Tech
Renault ist einer der Pioniere der Elektromobilität. Jetzt geht das Unternehmen den nächsten Schritt und bietet mit dem Megane E-Tech ein Elektroauto an, welches preislich keine Hürde darstellt. Der neue Stromer präsentiert sich smart und mit einen tollen Infotainmentsystem. Allerdings gilt es beim Megane E-Tech einige Schwächen hinzunehmen, die man bei Renault und seiner Erfahrung nicht erwarten würde.
Renault Arkana: Low-Budget-Designstück
Ein schönes und durchdesigntes Auto ist teuer? Nun, diese vollkommen aus der Luft gegriffene Behauptung widerlegt der Renault Arkana gleich mit seinem ersten Eindruck. SUV-Coupés sind mittlerweile in jedem Segment anzutreffen und gutes Aussehen ist keine Frage des Preises. Der Renault Arkana bietet trotz stylischem Auftritt viel Platz ohne das Budget zu strapazieren. Im Test zeigt der Arkana mit dem sogenannten E-Tech Hybrid-Antrieb, was unter der anziehenden Hülle steckt.
Renault Megane R.S. Trophy-R: Der König der Fröntler
Die Franzosen haben zurückgeschlagen: Mit dem auf 500 Exemplare limitierten Renault Megane R.S. Trophy-R holen sie den Rundenrekord für Fronttriebler auf der Nordschleife zurück. Diese enorme Leistung schlägt sich auch auf der Strasse nieder: Der Trophy-R bringt die Fahrdynamik für einen Fronttriebler auf ein kaum greifbares Niveau. Zwar hat der Renner seinen Preis, doch wer das Maximum aus dem Auto rausholen will, findet kaum etwas vergleichbares.
Renault Zoe: Die Zeit ist reif
2013 war die Welt für die meisten Autohersteller noch in Ordnung, der Verbrennungsmotor dominierte die gesamte Branche und Elektroautos waren ein Ausnahmezustand. Auch die Fahrer und Kunden mussten entweder das passende Fahrprofil aufweisen, ganz grosse Technik-Interessenten oder schlicht Freaks gewesen sein. Bei einer praktischen Reichweite von rund 150 Kilometern und einer geringen Leistung von 65 kW war der erste Zoe zwar fortschrittlich und ein mutiger Schritt von Renault, aber so richtig alltagstauglich war der Stromer mit dem sympathischen Namen nicht. Doch die Zeiten und das Auto haben sich geändert und der im Grunde «nur» überarbeitete Zoe passt besser denn je in die heutige Zeit!
Renault Mégane R.S. Trophy: Das heimliche Sonderangebot
Dass der Renault Megane R.S. ein sehr fröhliches Gefährt ist, welches die Gabe besitzt, die Laune seines Fahrers massiv zu steigern, das konnte ich bereits letztes Jahr erfahren. Renault Sport hat bewiesen, dass sie es ernst meinen und nicht in erster Linie einen sportlichen Allrounder, sondern einen echten Sportler im Kompaktformat bauen. Jetzt setzen sie einen obendrauf und bieten eine Trophy-Version an, die natürlich alles etwas besser können soll. Die logischerweise daraus resultierende Frage, ob es denn Trophy denn braucht und ob er es wert ist, kann ich nur mit einem sehr deutlichen ja beantworten!
Renault Megane R.S.: Und wie hart bist du?
Da haben die Franzosen ihre Fangemeinde aber lange warten lassen! Über zwei Jahre seit dem Launch des aktuellen Megane hat es gedauert, bis der von Renault Sport scharf gemacht Hot Hatch der Konkurrenz in den Hintern treten darf. Diese Zeit hat sich jedoch definitiv gelohnt. Die zentrale Frage lautet nämlich nicht, ob es ein Megane R.S. sein soll, sondern welcher! Eine beeindruckende Konfigurationsvielfalt holt sowohl den sportlichen Alltagsfahrer, als auch den Hardcore-Fan ab. Zwei unterschiedliche Testwagen stellen sich – Am Ende bleibt die Qual der Wahl sowie der Wunsch, dass sich Renault von Volvo inspirieren lässt…
Renault Koleos: Mit Klasse gegen die Masse
Aber hallo, was für eine Verwandlung: Im Vergleich zum biederen Vorgänger ist der neue Koleos ein richtig strammer und hübscher Bursche geworden! Das sollte er auch, denn für die Franzosen ist das SUV nichts Geringeres als das Top-Modell. Weniger offensichtlich ist die Tatsache, dass er technisch sehr eng mit dem Nissan X-Trail verwandt ist, der im Test mit einigen Schwächen zu kämpfen hatte. Kann sich der Koleos dennoch behaupten?
Godzilla im Taschenformat: Renault Clio R.S. Trophy
Der arme Renault Clio R.S. hatte es während des Tests weiss Gott nicht einfach. Da steht er in voller Montur, leuchtend Gelb mit schwarzen Felgen und Akrapovic-Auspuffanlage für den passenden Soundtrack während dem Fahren. Und was steht nebenan…? Der Nissan GT-R. Da sehen die Argumente vom Clio plötzlich ziemlich schmalbrüstig aus, denn gegen die zweieinhalbfache Leistung von Godzilla hat der freche Clio nicht mal den Hauch einer Chance. Genau um solche Konflikte zu vermeiden, teste ich üblicherweise nie zwei Autos gleichzeitig, aber dieses Mal liess es sich nicht verhindern. Dumm gelaufen für den Clio? Nicht ganz! Denn wenn Renault Sport es geschafft hat, dass ich trotz GT-R Schlüssel in der Tasche gerne in den Clio R.S. einsteige, dann müssen die Franzosen etwas verdammt richtig gemacht haben!
Renault Scenic: Reisen mit Stil
Ist der neue Renault Scenic überhaupt noch ein Van? Schon beim Espace hat Renault einen Richtungswechsel eingeschlagen und auch der Scenic fällt in den dehnbaren Bereich der Crossover. Trotzdem bietet er viel Platz und Praktikabilität, sodass er für Familien mit bis zu zwei Kindern die erste Wahl sein dürfte. Der Grand Scenic, der die Lücke zwischen dem normalen Scenic und dem Espace schliesst, ist eher ein klassischer Van. Doch auch wenn nicht die gesamte Familie an Bord ist, überzeugt der Scenic, man muss nur einen Punkt beachten…
Optische Täuschung: Renault Talisman
Kombi-Land hin oder her, ich finde, eine Limousine macht einfach mehr her. Der Kombi wirkt stets pragmatischer, selbst wenn er als extravaganter Shooting Brake oder als immer noch hübsch gezeichneter Grand Tour daherkommt. Aber denken wir nur mal ans Kino. Wann immer eine wichtige Person vorfährt, aus was für einem Wagen steigt sie aus? Richtig, aus einer Limousine. Die Renault Talisman Limousine habe ich auf Anhieb durchschaut. Von Anfang an war mir klar, was ich von diesem Auto erwarten konnte – und was nicht. Meine Vermutungen haben sich durchgehend bestätigt. Trotzdem bleibt eine Frage unbeantwortet…
Renault Mégane GT: Vorspeise mit Nachgeschmack
Der Renault Mégane GT ist bislang die sportlichste Ausrichtung vom neuen Mégane. Über den R.S. ist noch nichts genaues bekannt, deshalb bin ich gespannt darauf, wie sich der Mégane im Alltag schlägt und wie scharf bereits der GT ist. Dabei hat sich gezeigt, dass Renault ein stimmiges Paket, allerdings gespickt mit ein paar «abers» bietet. Gewisse Eigenheiten sollte Renault generell überarbeiten, andere sollten gezielt für den RS angepasst werden.
Renault Kadjar: Ausdrucksstarker Spätzünder
Da haben sich die Franzosen ganz schön viel Zeit gelassen. Während andere Hersteller bereits seit einiger Zeit ein Kompakt-SUV in zweiter Generation im Portfolio haben, bringt Renault mittlerweile den Kadjar in Position. Um sich gegen die zahlreiche Konkurrenz durchzusetzen, wird er es nicht leicht haben. Einerseits spricht die eigenwillige Optik für ihn – oder eben nicht, je nach Geschmack. Ob der technische Zwilling vom Nissan Qashqai weitere Alleinstellungsmerkmale hat, die ihn von der Konkurrenz abheben? Und gibt es wesentliche Unterschiede zum Qashqai?
Renault Espace: Die Lehre der Entschleunigung
Was treiben die Entwickler von Renault in Ihrer Freizeit? Offenbar schlendern sie nächtens durch die finsteren Gassen von Paris, an deren Ecken zwielichtige Gestalten ihr Unwesen treiben. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die Funktion zur Türverriegelung während der Fahrt im neuen Espace «Ghetto-Schaltung» heisst. Die Kreativität der Franzosen hört bei der Funktionsbenennung aber noch lange nicht auf. Der neue Espace ist ein Crossover wie aus dem Bilderbuch, weder Van, noch SUV. Ein neuartiges Design, innen wie aussen, machen den Espace aus. Ob er noch weitere Überraschungen auf Lager hat?
Renault Mégane R.S.: Der GT-R seiner Klasse
Interessierst du dich nur für Autos, mit denen man gemütlich von A nach B fahren kann? Empfindest du keine Faszination für Sportwagen und sportliche Modelle? Wenn du diese beiden Fragen mit «ja» beantworten kannst, dann solltest du diesen Fahrbericht verlassen und dir stattdessen so etwas anschauen. Der Renault Mégane R.S. ist nämlich kein Auto, mit dem man einfach von A nach B fahren möchte – höchstens, wenn man einen netten Umweg via C fährt. Er ist vor allem ein Auto, in dem man gerne einfach so irgendwo hinfährt. Irgendwo, wo man möglichst alleine ist. Ohne andere Verkehrsteilnehmer. Ohne Ordnungshüter.
Renault Twingo: Kleiner Sympathieträger
Also, eines ist auf Anhieb klar: Einem Auto, das so keck und sympathisch in die Welt blickt, wie der neue Twingo, kann man kaum böse sein. Dabei gäbe es schon Gründe, dem frechen Franzosen den einen oder anderen Crashkurs zu geben. Zum Beispiel im Kurs Ergonomie. Oder Motorlaufruhe. Aber obwohl (oder weil?) er so ein fröhliches Auto ohne eiskalte Perfektion ist, findet er den Weg in die Herzen. Weil er zu seinen Fehlern steht und sich mit vollem Einsatz ins triste, alltägliche Automobilleben wirft. Seine Mission: Farbe bekennen. Seine Mittel? Kein Grauton!
Weder noch: Renault Captur Helly Hansen
Von einem SUV zu reden, wäre beim Renault Captur eine masslose Übertreibung. Mit einer Länge von 4,12 Meter, 1255 Kilo Leergewicht und fehlendem Allradantrieb gehört er zur Sorte der modischen Crossover, welche die urbane Klientel um den Finger wickeln soll. Die Sonderserie Helly Hansen verspricht mehr Abenteuerfeeling, indem der Captur mit Unterfahrschutz und einer erweiterten Traktionskontrolle, die das Drehmoment vollvariabel zwischen den Vorderrädern verteilen kann, daherkommt. Das Grundkonzept mit den fröhlichen Farbkombinationen bleibt. Trotzdem ist der Captur nicht konsequent genug.
Renault Clio R.S.: Kleine Granate
Ein Tropfen Benzin reicht, um die Leidenschaft zu entfachen – mit diesen Worten bewirbt Renault den zivilen Clio, der bereits meine Bekanntschaft machen durfte. Doch weil der brave Clio mit seinen kleinen Sparmotörchen meiner Meinung nach eher knausrig als entfesselnd ist, passt dieser Slogan viel besser zum forschen R.S. Modell. Start-Stopp-Automatik? Nein danke, dafür ein Race-Modus mit blitzschnellen Schaltwechseln und einem komplett deaktivierten ESP. Wer will, kann sich auch noch mit der Soundkulisse vom Nissan GT-R verwöhnen lassen. Da dürfen es dann gerne ein paar Tropfen Benzin mehr sein.