An optischer Extravaganz fehlt es dem neuen Topmodell von Škoda, dem Enyaq Coupé RS, definitiv nicht, vor allem in der abgebildeten Farbe Mambagrün. Je nach Konfiguration sieht sogar ein sehr viel teureres und sportlicheres Porsche Cayenne Coupé viel dezenter aus. Jedoch ist die Namensgebung mit dem RS-Zusatz irreführend, denn es handelt sich zwar um das leistungsstärkste und somit auch das Topmodell innerhalb der Baureihe, doch ein richtiges RS-Modell ist das Enyaq Coupé deswegen noch lange nicht. Stattdessen liegen die Stärken paradoxerweise bei den pragmatischen Ansätzen, dem Komfort und der Effizienz.
Skoda
Skoda Enyaq iV: Leben statt fahren
Motor hinten und Heckantrieb, noch vor ein paar Jahren beschleunigte diese Kombination nicht nur eingefleischten Porsche-Fans den Puls. Doch im Elektro-Zeitalter wird diese Bauart fast schon normal und wie der Skoda Enyaq exemplarisch darlegt, hat das mit Fahrdynamik überhaupt nichts mehr zu tun. Das erste Elektro-SUV der Tschechen nutzt ganz viel Volkswagen-Technik, bietet aber die markentypischen Zückerchen. Qualitäten hat der Enyaq viele, doch auch hier ist dieses Auto ein gutes Beispiel dafür, dass das Fahrgefühl mehr und mehr in den Hintergrund fällt. Wem das egal ist, muss nur noch mit dem neuen Preisschild von Skoda zurechtkommen.
Skoda Octavia RS: Everybodys’ Darling
Der Skoda Octavia RS ist nicht das Auto, das Herzen schneller schlagen lässt und einen in den Träumen verfolgt. Doch er verfügt zweifelsohne über eine riesige Bandbreite an Qualitäten und zusammen ergeben sie ein überzeugendes Gesamtpaket. Im Test zeigt der Benziner, warum er sich aus sportlicher Sicht nicht zu verstecken hat und warum andere Konzernbrüder ihn zu fürchten haben.
Skoda Scala: Der Spartipp
Mit dem Scala stürzen sich die Tschechen ins sehr stark besetzte Kompakt-Segment. Doch Skoda wäre nicht Skoda, wenn der gefällige Neuzugang sich nicht von der Konkurrenz abzuheben wüsste. Der Scala bietet genau das, was sehr viele Normal-Fahrer sich wünschen: Praktikabilität, fairer Preis, cleveres Package, Verzicht auf Schnickschnack. Wer genau hinschaut, erkennt die dezenten Spuren des Sparprogramms und des Respektabstands zu den Konzernbrüdern. Doch wer nicht als kritischer Tester unterwegs ist, dürfte das gar nicht bemerken.
Skoda Kodiaq RS: Eine Frage der Perspektive
Mit dem RS-Modell krönt Skoda die Kodiaq-Baureihe – und genauso sollte man das sportliche SUV auch betrachten. In erster Linie ist nämlich auch der Kodiaq RS ein grosses, alltagstaugliches und sehr praktisches Modell. Die sportlichen Attribute kommen erst an zweiter Stelle. Das macht aus dem Tschechen weder ein schlechtes, noch ein unsportliches Modell – doch wer die Nordschleifen-Rekordrunde zu ernst nimmt und ein veritables Sport-SUV erwartet, wird enttäuscht sein. Die Frage, ob der Kodiaq RS das RS-Label zu Recht trägt, ist am Ende nämlich durchaus berechtigt.
Skoda Octavia RS 245: Sportler mit Mass
Keine Frage, der Skoda Octavia RS ist im Schweizer Strassenbild weit verbreitet und einen Fabia RS gab es auch mal. Dennoch verbindet man die Tschechen nicht unbedingt mit Sportlichkeit. Pragmatismus und ein smartes Package, das sind schon eher gängige Skoda-Werte. Kein Wunder also, dachte ich mir nichts besonderes im Vorfeld des Tests. Halt ein Octavia mit etwas mehr Pfupf… Böser Fehler! Der Octavia RS 245 entpuppte sich im Test als eine wahre Fahrmaschine! Zwar bleibt die Vernunft stets an Bord, aber das hat auch Vorteile.
Allzweckwaffe: Skoda Kodiaq
Es ist alles eine Frage der Perspektive. Für mich als Tester, für Kunden sowie für Skoda selber ist der Kodiaq Grund genug zum feiern. Da bekommt man geballte VW-Technik und Qualität sowie Platz wie in einer Turnhalle, jedoch zum Preis einer kleinen Scheune. Für alle anderen Hersteller, und da sind die Schwestermarken des Konzerns nicht davon ausgeschlossen, muss der Kodiaq der dahergefahrene Albtraum sein. Bei dem ganzen trendsetterischen und ach so lifestyligem Gehabe heutzutage bleibt der pragmatische Ansatz gerne mal auf der Strecke. Und genau da kann der Kodiaq auf ganzer Linie punkten.
Skoda Superb: Ikea to go
Damit habe ich wahrlich nicht gerechnet. Lange hat es gedauert, bis ich endlich mal einen Skoda testen durfte. Zugegeben, besonders scharf war ich nie auf die tschechischen Modelle. Emotionale Autos mag ich eben schon besonders gut und so ein Skoda ist halt… bieder. Verklemmt. Langweilig. Klar, ist sicher praktisch, so eine osteuropäische Kiste, aber insgesamt halt ein billigerer VW, der ja auch nicht gerade sprüht vor Emotionen und Fahrfreude. Voller Vorurteile hole ich also Skodas Topmodell ab. Obwohl der Superb tatsächlich nicht vor Emotionen und Fahrfreude sprüht, sprühe ich am Ende vor Begeisterung: Weil der Superb auf eine einfache, unkomplizierte Art ein richtig gutes Auto ist.