Während der Land Rover Discovery Sport sich äusserlich im Laufe seiner sechsjährigen Karriere kaum verändert hat, ist im Innenraum und unter dem Blech einiges passiert. Im Test zeigt das 21er Modelljahr als Plug-in-Hybrid, ob und wie er sich gegen die noch breitere Konkurrenz behaupten kann. Einzigartig ist auf jeden Fall der Antrieb, denn die Briten sind tatsächlich der Meinung, dass ein Dreizylinder als Hauptantriebsqulle ausreicht. Top oder Flop?
Optisch präsentiert sich der Testwagen von seiner besten Seite. Dunkelblau und mit schwarzen Akzenten und grossen Felgen sieht er nicht so aus, als ob er sich gleich im Dreck suhlen würde. Abgesehen von den Lichtern und Schürzen hat sich seit der Einführung des Modells äusserlich nichts verändert. Im Laufe der Jahre ist zusätzlich die hier abgebildete R-Dynamic Ausführung dazugekommen, welche dem SUV eine sportlichere Note verleiht.
![2021 Land Rover Discovery Sport PHEV](https://i0.wp.com/korayscarblog.ch/wp-content/uploads/2021/08/2021_Land_Rover_Discovery_Sport_PHEV_IMG_2670.jpeg?resize=900%2C600&ssl=1)
Nobles Interieur
Im Innenraum hat sich dagegen einiges getan. Die eher triste und wenig hochwertige Kunststoff-Landschaft der ersten Modelljahre ist einem schicken Interieur mit Digital-Cockpit, Sensortasten, Zierelementen und einer erweiterten Lederausstattung gewichen. Besonders mit dem abgebildeten hellen Cockpit wirkt der Discovery Sport viel mehr wie ein Luxus-SUV als ein Arbeitstier.
![2021 Land Rover Discovery Sport PHEV](https://i0.wp.com/korayscarblog.ch/wp-content/uploads/2021/08/2021_Land_Rover_Discovery_Sport_PHEV_IMG_2693.jpeg?resize=900%2C600&ssl=1)
Dabei bietet seine Grundform einige Platzvorteile. Dank der eckigen Karosserieform geniessen alle Passagiere grosszügige Ellbogen- und Kopffreiheit. Ist die verschiebbare Rückbank ganz nach hinten geschoben, können die Fond-Insassen ihre Beine strecken. Der Kofferraum wiederum profitiert ebenfalls von der kubischen Form, sodass auch sperriges Zeug reinpasst. Well done!
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Dreizylinder unter Strom
Gestartet wird der Brite stumm im Hybrid-Modus. Im selbigen lässt die Motorelektronik oft den Elektromotor alleine den Vortrieb übernehmen, doch stärkeres Beschleunigen holt den aufgepumpten Dreizylinder auf den Plan. Der ist zwar klein, aber kräftig: 146 kW generiert das Aggregat, was vor allem beim starken Beschleunigen wichtig ist. Das für SUV-Verhältnisse magere Drehmoment von 280 Nm wird dafür bestens vom Elektromotor unterstützt.
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Dank dieses Zusammenspiels der Antriebseinheit fühlt sich der 2284 Kilo schwere Plug-in-Hybrid tatsächlich nicht untermotorisiert, sondern sogar ganz anständig motorisiert an! Man mag es kaum glauben, dass ein auf den ersten Blick für einen Kleinwagen entwickelter Plug-in-Hybrid derartige Kräfte entwickeln kann. Die einzige Schwäche ist die grosse Verzögerung im D-Modus beispielsweise bei einem Überholmanöver. Bis der Verbrenner zugeschaltet ist und den gewünschten Vortrieb liefert, vergehen gerne volle zwei Sekunden. Darum vor Überholmanövern immer zuerst ins S schalten, damit beide Motoren bereit sind.
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Gemütlicher Cruiser
Im reinen Elektro-Modus, der via Fahrmodus erzwungen werden kann, kommt die volle Ruhe des Autos zum Zug. Kaum Geräusche, angenehmes Federn, kein Rucken im Antrieb. Zwar erreicht der Elektromotor alleine Tempo 135, allerdings wird der reine E-Antrieb oberhalb von 60 km/h zäh. Ausserdem schrumpft die Reichweite massiv, wenn man bei so hohen Tempi elektrisch fährt.
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Obwohl der Antrieb extrem ökologisch zu sein verspricht, ist der grüne Discovery Sport leider nicht so sparsam wie vermutet. Rein elektrisch ist bereits nach rund 40 Kilometern Schluss und im Hybrid-Modus mit leerem Akku steigt der Verbrauch auf 8 l/100 km an. Wer also regelmässig Strecken fährt, welche die rein elektrische Reichwete deutlich übersteigen, wird am Ende des Tages weder grüner noch günstiger fahren.
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Gestiegener Preis
Apropos günstig: Der 140 kW starke Diesel-Testwagen im Jahr 2015 kostete 63’100 Franken, während der Plug-in-Hybrid hier 80’160 Franken kostet. Natürlich ist die Leistungs des Hybrids deutlich höher, nichtsdestotrotz ist es ein stolzer Preisantieg des Modells, was zum Teil durch die verbesserten Scheinwerfer, Assistenzsysteme und das noblere Interieur gerechtfertigt ist.
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Mit dem Dreizylinder-Hybridantrieb heben sich die Briten von der Masse ab. Der Antrieb harmoniert und überzeugt im Alltagsbetrieb, bei Geländefahrten profitiert man zudem vom hohen, sofort verfügbaren Drehmoment des Elektromotors. Richtig sparsam ist man aber nur unterwegs, wenn der Akku möglichst selten komplett leer ist. Überzeugen kann der Discovery Sport Hybrid vor allem für aktive und Outdoor-freudige Menschen. Komfort und Offroad werden gross geschrieben, die Fahrdynamik spielt dagegen eine untergeordnete Rolle.
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Alltag ![5 out of 5 stars](https://korayscarblog.ch/wp-content/plugins/universal-star-rating/includes/image.php?img=08.png&px=16&max=5&rat=5)
Mit der verschiebbaren Rückbank und dem kubischen Kofferraum bietet der Discovery Sport viel Platz und ein angemessenes Mass an Variabilität. Die Ladekabel können im Tiefgeschoss des Kofferraums verstaut werden. Die Übersicht ist für ein modernes Auto überraschend gut.
Fahrdynamik ![3 out of 5 stars](https://korayscarblog.ch/wp-content/plugins/universal-star-rating/includes/image.php?img=08.png&px=16&max=5&rat=3)
Ein Sportler ist das SUV trotz der Bezeichnung im Namen nicht. Die schnell reagierende Lenkung sowie der druckvolle Hybridantrieb suggerieren Dynamik, doch das auch fürs Gelände abgestimmte Fahrwerk lässt viel Wank- und Nickbewegungen zu. Doch Land Rover hat eine gute Balance zwischen On- und Offroad gefunden.
Umwelt ![4 out of 5 stars](https://korayscarblog.ch/wp-content/plugins/universal-star-rating/includes/image.php?img=08.png&px=16&max=5&rat=4)
Dreizylinder hin oder her – ist der Akku leer, läuft unter 8l/100 km so gut wie gar nichts. Rein elektrisch schafft der Discovery Sport ca. 40 Kilometer. Im Test belief sich der Verbrauch bei knapp 2000 Kilometern und 12 Vollladungen auf 6,7 l/100 km.
Ausstrahlung ![4 out of 5 stars](https://korayscarblog.ch/wp-content/plugins/universal-star-rating/includes/image.php?img=08.png&px=16&max=5&rat=4)
Äusserlich war der kleine Discovery durch seine Nähe zum Evoque schon immer attraktiv. Mit mehr optischem Feinschliff und einem edlen Interieur wird er nun britischen Premium-Ansprüchen gerecht.
Fazit ![4 out of 5 stars](https://korayscarblog.ch/wp-content/plugins/universal-star-rating/includes/image.php?img=08.png&px=16&max=5&rat=4)
+ Kantiges, markantes Design
+ Geräumiger Innenraum, viele und grosse Ablagen
+ Exzellente Verarbeitungsqualität, edle Materialien
+ Verschiebbare Rückbank
+ Diverse Offroad-Fahrmodi für echte Geländefahrten
+ Hoher Fahrkomfort
+ Stark abgedämmter Motor
+ Kräftiger Dreizylinder
+ Schnell und direkt ansprechende Lenkung
+ Hoher Individualisierungsgrad
+ Grosse Auswahl an Assistenzsystemen, viele bleiben auch nach Motorneustart auf Wunsch deaktiviert
+ Fussgänger-Airbag serienmässig
– Sehr hohes Gewicht
– Hoher Preis
– Hoher Verbrauch bei leerem Akku
– Knappe reale Strom-Reichweite
– Nicht immer ganz logisch aufgebautes Infotainmentsystem
Mängel am Testwagen
– Keine Mängel
Steckbrief
Marke / Modell | Land Rover Discovery Sport P300e |
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Preis Basismodell / Testwagen | 64 900 CHF / 80 160 CHF |
Antrieb | Benzin Plug-in-Hybrid / Allradantrieb |
Hubraum / Zylinder | 1497 ccm / R3 |
Motoranordnung / Motorkonzept | Frontmotor / Turbomotor + Elektromotor an der Hinterachse |
Getriebe | 8-Gang Automatikgetriebe |
Max. Systemleistung | 228 kW bei 5500 r/min |
Max. Systemdrehmoment | 540 Nm bei 2000 - 2500 r/min |
Beschleunigung 0 - 100 km/h | 6,6 s |
Vmax | 209 km/h |
Elektrische Reichweite nach WLTP | 55 km |
Batteriekapazität | 15,0 kWh |
WLTP-Verbrauch / CO2 Emissionen / Energieeffizienz | 2,0 l /100 km / 46 g/km / A |
Test-Verbrauch / CO2 Emissionen / Differenz | 6,7 l/100 km / 154 g/km / +335% |
Länge / Breite / Höhe | 4,60 m / 1,89 m / 1,72 m |
Leergewicht | 2284 kg |
Kofferraumvolumen | 541 - 1574 l |
Bilder: Koray Adigüzel