Die Öko-Steuer kommt

“Schon wieder eine Steuer!” denken jetzt sicher viele. Aber alles schön der Reihe nach, denn mit dieser Steuer lässt sich sogar Geld einsparen – vorausgesetzt, man fährt das richtige Auto dazu.

Der Trend vom grünen Denken macht auch vom Strassenverkehr nicht halt, gelten doch Autos als DIE Umweltverschmutzer. Um für Transparenz zu sorgen, wie umweltschädlich das eigene oder das geplante Auto tatsächlich ist, trägt es eine Energieeffizienzkategorie. Die Kategorien reichen von A-G, wobei eine neue Kategorie A+ für besonders sparsame Modelle in Planung ist. Vielen sind die Effizienzklassen sicherlich schon von Haushaltsgeräten wie Kühlschränke, Kaffeemaschinen, etc. ein Begriff.
Die Idee der Öko-Steuer ist es, Halter von effizienten Fahrzeugen finanziell zu belohnen, indem ihnen beispielsweise ein Teil der Verkehrssteuer erlassen wird. Auf der anderen Seite sollen Halter von Autos, welche in die Sünder-Kategorien fallen, mit einem Malus bestraft werden. Die Steuer soll also dazu anregen, ein ökologisches Auto zu fahren.

Dass die ganze Idee nicht bloss ein lauter Gedanke der Umweltschützer ist, zeigt der Kanton Glarus: Per 1. Januar 2012 tritt dort die Öko-Steuer in Kraft. Wie sich die neue Steuer auswirkt, zeigt der folgende Abschnitt. Die Rabatte, resp. Zuschläge betreffen ausschliesslich die Verkehrssteuer:

  • Kategorie A: 50% Rabatt in den ersten drei Jahren
  • Kategorie B: Keine Änderung
  • Kategorie C: Keine Änderung
  • Kategorie D: Keine Änderung
  • Kategorie E: 10% Zuschlag
  • Kategorie F: 20% Zuschlag
  • Kategorie G: 30% Zuschlag

Wer ein Elektroauto fährt, wird von der Verkehrssteuer gänzlich befreit.

Auch der Kanton Zürich macht Ernst mit der Öko-Steuer; der Kantonsrat hat das neue Gesetz am 28.11.11 verabschiedet. Allerdings ist die Umsetzung etwas differenzierter als diejenige des Glarnerlands: Zürich will alle Autos, welche weniger als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen, in die Öko-Steuer aufnehmen. Deren Halter sollen für vier Jahre rabattberechtigt sein. Wie hoch der Rabatt allerdings ist, steht noch nicht fest.

Die Zuteilung der Energie Labels wird jedoch auch kritisiert. In welche Kategorie ein Auto fällt, hängt unter anderem von Gewicht, CO2-Ausstoss und Verbrauch ab. Ein Praxisbeispiel: Ein neuer, 306 PS starker Mercedes CLS mit einem Gewicht von 2,2 Tonnen und einem Normverbrauch von 7 Liter erreicht die Kategorie B. Ein etwas älteres Toyota Yaris Modell mit 105 PS und 1,1 Tonnen Gewicht verbraucht ebenfalls rund 7 Liter – und fällt in die Kategorie E. Im Kanton Glarus würde dies bedeuten: Ein Rabatt von 20% gegenüber einem Malus von 10% für dieselbe Umweltfreundlichkeit. Deshalb fordern Kritiker, dass die Leistung oder der Hubraum bei der Energieeffizienz mitberücksichtigt werden.

Wie auch immer die Öko-Steuer umgesetzt wird oder die Regelung für die Vergabe einer Kategorie sich ändert, eines ist sicher: Will man profitieren, bleibt der Fahrspass auf der Strecke, da ein Prius nicht unbedingt für spektakuläre Performance steht. Entscheidet man sich für den Fahrspass, was mitunter ein entsprechendes Auto bedeutet, wird der Unterhalt noch teurer.

Für was würdet ihr euch entscheiden? Sparen beim Portemonnaie oder beim Fahrspass? Eure Meinung ist gefragt!

 

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