Der neue Astra: Opel’s Hoffnungsträger

Der neue, wirklich komplett neue Astra setzt Opels Produktoffensive fort. Der Astra steht wie kaum ein anderes Modell von Opel für das German Engineering und hochwertige Verarbeitung zu fairen Preisen. Ich habe den Astra im Stand einmal näher unter die Lupe genommen und was ich gesehen habe, sieht sehr vielversprechend aus, auch wenn mir der eine oder andere Haken aufgefallen ist.

Ich glaube, das Gesicht vom neuen Astra wiederspiegelt die Einstellung der gesamten Marke. Der Astra wirkt nicht aggressiv, aber sehr entschlossen. Das neue LED-Matrix Licht (IntelliLux) verspricht nicht nur ein gutes Aussehen, sondern auch eine hervorragende Ausleuchtung, da permanent mit Fernlicht gefahren werden kann. Andere Verkehrsteilnehmer werden gezielt aus dem Lichtkegel ausgeschnitten. Das pummelig wirkende Heck ist nun auch passé, der Astra wirkt viel schlanker, was er tatsächlich ist: Er ist kleiner und vor allem leichter geworden. Viel leichter. Zwischen 120 und 200 Kilo haben die Ingenieure wortwörtlich aus dem Astra herausgeholt, was ein agileres Fahrerlebnis verspricht. Ein besonderes Designmerkmal ist die Fensterfläche im Bereich der C-Säule. Aufgefallen sind mir des Weiteren die kleinen und präzisen Spaltmasse.

Opel Astra
Der neue Astra wirkt schnittiger und schlanker als sein Vorgänger.

Häufig kritisiert wurde die Knöpfchenflut und das knappe Platzangebot. Opel hat sich die Kritik zu Herzen genommen und das Auto gehörig entrümpelt. Der Astra wirkt durch die horizontale Gestaltung, die nach aussen und hinten gerückt A-Säule sowie der schlanken Mittelkonsole enorm luftig. Die Anzahl der Knöpfe ist deutlich zurückgegangen und die verbliebenen sind logisch angeordnet. Besonders beeindruckt hat mich das Platzangebot im Fond. Selbst hinter meiner Sitzposition sitze ich (1,85 m) im Fond ausgesprochen bequem, auch, weil ich die Füsse unter den Vordersitz schieben kann. Die Kopffreiheit ist ebenfalls ausreichend. Hut ab, da ist Opel wirklich über die Bücher gegangen. Ebenfalls vollen Lobes bin ich für die optionalen AGR-Sitze (Aktion gesunder Rücken). Sie verfügen über eine Massage- sowie Ventilationsfunktion, ausserdem lassen sich die Sitzwangen individuell einstellen, was entspanntes Reisen garantiert. Kritik? Gibt’s auch, aber nur im Detail. So sind mir die nicht höhenverstellbaren Sitzgurte und der klobige Schalthebel negativ aufgefallen. Ausserdem verspricht Opel durch die schlanke A-Säule eine hervorragende Übersicht. Ich finde jedoch, dass die Übersicht durch die sehr flache Säule ziemlich stark eingeschränkt ist.

Opel Astra
Das Interieur ist luftig und clean.

Ganz neu ist der Service Opel OnStar, der Bestandteil des IntelliLink Infotainmentsystem ist, welches Apple CarPlay und Android Auto unterstützen wird. OnStar ist ein Dienst, mit welchem man mit einem menschlichen Assistenten verbunden wird; rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Der Dienst ist in acht verschiedenen Sprachen verfügbar, darunter auch in Deutsch. OnStar beinhaltet einen automatischen Notruf im Kollisionsfall (auch manuell möglich) einen WLAN Hotspot, eine Smartphone App, mit welcher man den Status des Autos überprüfen kann, einen Diebstahl Notfallservice sowie eine Fahrzeugdiagnose. Zudem kann man den OnStar Mitarbeiter anrufen und ihm das Ziel nennen, wo man hinmöchte (beispielsweise eine Sehenswürdigkeit in einer fremden Stadt) und das Navi wird durch den Mitarbeiter automatisch programmiert. Durch OnStar wird das Fahrzeug permanent geortet (es werden allerdings keine Fahrten aufgezeichnet), weshalb der Dienst durch die Privacy Funktion deaktiviert werden kann. OnStar ist im ersten Jahr kostenlos, anschliessend kostet der Dienst 109 CHF/Jahr (exkl. WLAN Hotspot, die Kosten hierfür sind noch nicht bekannt). Weitere Infos zu OnStar sind hier vorzufinden.

Opel Astra
Mit CarPlay, Android Auto und OnStar ist der Astra enorm gut vernetzt.

Zum Marktstart sind drei Benziner (1,4-Liter Vierzylinder Sauger mit 74 kW, 1,0-Liter Dreizylinder Turbo mit 77 kW und ein weiterer 1,4-Liter Vierzylinder Turbo mit 92 kW oder 110 kW) sowie ein Diesel (1,6-Liter Vierzylinder mit 81 kW oder 100 kW) erhältlich. Der stärkere 1,4-Liter Benziner ist ein brandneuer Motor, der im Astra erstmals zum Einsatz kommt. Gegen Jahresende wird ein 147 kW Benziner vorläufig die Top-Motorisierung bilden. Der Astra wird in den vier Ausstattungslinien Astra, Enjoy, Dynamic und Excellence erhältlich sein. Dynamic und Excellence sind dabei beide die höchsten Ausstattungslinien, wobei sich Dynamic eher sportlich und Excellence eher edel präsentiert. Opel gibt dem Astra diverse Assistenzsysteme auf den Weg, als da wären: Abstandswarner mit Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Tot-Winkel-Warner sowie aktiver Parkassistent. Unverständlich finde ich, warum kein Abstandstempomat verfügbar ist, denn die Hardware wäre mit dem Abstandswarner eigentlich vorhanden.

Opel Astra
Wird der Astra der Konkurrenz davonfahren? Mal schauen…

In den kommenden Tagen wird der Astra bestellbar sein, in die Schweiz rollt er Ende Oktober. Das Ködermodell mit dem müden Saugbenziner lockt ab 20’900 Franken, für einen einigermassen schönen Astra mit dem Dreizylinder Turbo und der mittleren Ausstattungslinie würde ich eher mit 24’500 Franken rechnen. Die Preise sind allerdings mehr als fair, das betrifft auch die optionale Ausstattung. Auch ein sehr schöner Astra mit grosszügiger Ausstattung wird günstiger sein als die Konkurrenz aus dem eigenen Land.
Der erste Kontakt mit dem Astra hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Ein Fahrbericht wird voraussichtlich im Frühling 2016 fällig werden. Mal schauen, ob der Astra wirklich so agil und sparsam ist, wie Opel verspricht.

(Bilder: Opel)

2 thoughts on “Der neue Astra: Opel’s Hoffnungsträger”

    • Phu, mit dieser Frage bin ich überfordert. In den Pressemeldungen wird kein Wort über das Getriebe verloren. Ich meinte, die Einstiegsmotoren sind mit einem manuellen 5-Gang Getriebe erhältlich, die stärkeren Motoren mit einem manuellen 6-Gang. Ein 6-Gang Automatikgetriebe ist für gewisse Motorisierungen auch erhältlich, aber da sich Opel darüber ausschweigt, bezweifle ich, dass es sich um ein neues Automatikgetriebe handelt.

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