Ein Auto wie dieses ist konkurrenzlos. Das mag auf den ersten Blick sehr überraschen. Ein SUV? Konkurrenzlos? Ein Blick in die technischen Daten verrät den Grund: Der GLE 350 de genannte Plug-in-Hybrid ist ein Diesel-Hybrid. Vor ein paar Jahren war diese Antriebskombination noch hier und da erhältlich, heute ist Mercedes der einzige (!) Hersteller, der diese Technik im Angebot hat. Der Nachteil ist in diesem Segment vernachlässigbar, dafür passen die Vorteile zum GLE wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Darüber hinaus ist der Wagen für die recht pompöse Optik erstaunlich vernünftig motorisiert. Ein wahres Auto für die Praxis und nicht nur für den errechneten Flottenverbrauch!
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Der Unbezwingbare: Ford Ranger Raptor
Normalerweise möchte ich nicht gleich am Anfang zu viel verraten, aber hier kann ich nicht anders. Der Ford Ranger Raptor ist einfach nur geil! Er ist der Beweis, dass Zahlen und das Erlebnis zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind. Der wahnwitzige Pick-Up ist das Ergebnis von einem äusserst seriösen, aber auch durchgeknallten Werktunig. Leider muss man sich den Fahrspass suchen, aber wer sucht, der findet bekanntlich…
Range Rover Evoque: Stil muss sein
Mit dem Evoque hat die High Society Einzug in die Welt der kompakten SUVs gehalten. So stil- und würdevoll pflügt sonst niemand durch den Dreck – okay, in der Realität rollen die SUVs eher auf Asphalt. Nichtsdestotrotz macht der Evoque aus jeder Perspektive und auf jedem Untergrund eine gute Figur. Doch auch unter dem Blech hat sich viel getan: Neue Plattform, neue Motoren, neue Assistenzsysteme. Kann der Evoque damit den hohen Preis rechtfertigen?
Business-Brenner: Audi S6 Avant
Es ist eine Steilvorlage, die Audi mit den neuen S-Modellen liefert. Für Kritiker ist schnell klar: Früher war eben doch alles besser. Auf den ersten Blick verständlich: Der kräftige V8-Benziner flog aus Emissionsgründen aus dem Programm, stattdessen hält ein V6-Diesel mit elektrischem Verdichter Einzug. Und als wäre das nicht schon genug Ungemach, kann sich ein S6 heute nicht einmal mehr von einem S4 abheben, da beide über denselben Antrieb verfügen. Ob das jetzt Grund zum Klagen oder zum Freuen ist, dieser Frage gehe ich auf den Grund.
Mercedes GLE: Die ruhige Kugel
Im grossen und komfortablen Mercedes GLE kommen selbst Draufgänger zur Ruhe. Das SUV verwöhnt nicht nur mit Platz in Überfluss, sondern auch mit First-Class-Komfort. Der Testwagen mit Basismotorisierung und «nur» mittelmässiger Ausstattung zeigt aber exemplarisch, dass zusätzlich zum Grundpreis viel Geld in die Hand genommen werden muss, um Luxus-Niveau und fortschrittliche Technologie an Bord zu haben. Kann der GLE auch ohne diese Features als Premium-SUV überzeugen? Oder gilt die Devise «ganz oder gar nicht»?
BMW 8er Coupé: Eine grosse Nummer
BMW greift nach den Sternen – genauer gesagt, nach dem Stern. Um dem S-Klasse Coupé etwas entgegenzusetzen, wurde aus dem 6er – der in meinen Augen leider ein arg gebeuteltes Shipi-Image hat – kurzerhand das neue Topmodell, der 8er. Das wirft viele Fragen auf: Ist die Adelung zum Topmodell mehr als nur ein Marketing-Gag? Ist der 8er ein GT oder ein echter Sportwagen? Und: Kann das Konzept auch mit der im Testwagen verbauten Basismotorisierung überzeugen?
Skoda Kodiaq RS: Eine Frage der Perspektive
Mit dem RS-Modell krönt Skoda die Kodiaq-Baureihe – und genauso sollte man das sportliche SUV auch betrachten. In erster Linie ist nämlich auch der Kodiaq RS ein grosses, alltagstaugliches und sehr praktisches Modell. Die sportlichen Attribute kommen erst an zweiter Stelle. Das macht aus dem Tschechen weder ein schlechtes, noch ein unsportliches Modell – doch wer die Nordschleifen-Rekordrunde zu ernst nimmt und ein veritables Sport-SUV erwartet, wird enttäuscht sein. Die Frage, ob der Kodiaq RS das RS-Label zu Recht trägt, ist am Ende nämlich durchaus berechtigt.
Citroën C5 Aircross: Einer wie keiner
Citroën besinnt sich auf alte Tugenden zurück und bringt ein Auto auf die Strasse, das sich von der restlichen Konkurrenz abhebt. Glücklicherweise tun die Franzosen das nicht mit einem extrem schrulligen Design, sondern mit der richtigen Technik und Auslegung. Während sehr viele SUVs mit einer unnötigen Härte mehr oder weniger erfolgreich Sportlichkeit suggerieren oder sich sogar selbstbewusst als Sport-SUVs positionieren, geht Citroën den gegenteiligen Weg. Der C5 Aircross zelebriert wie kein anderer den Fahrkomfort, das Marketing wagt gar den Vergleich mit dem fliegenden Teppich. Ausserdem kombiniere der Franzose die Vorteile von Van und SUV. Ist das der Weg zum Erfolg?
Audi A6: Daily Business
Der Audi A6 Avant ist ein ganz normales Auto der gehobenen Klasse. Klingt furchtbar langweilig? Nein, ganz und gar nicht. Inmitten all den neumodischen Konzepten der Crossover, SUVs, Coupés mit vier Türen und/oder über 1,70 Meter Höhe tut es gut, einfach mal wieder einen Kombi zu testen. Ausserdem liefert der Businesscruiser am Laufmeter gute Argumente dafür, warum man nicht jeden neumodischen Trend mitmachen muss! Leider muss man für diese Argumente zum Teil tief in die Tasche greifen.
Audi Q8: Der Preis des Lifestyles
Glaubt man Statistiken und Umfragen, so sinkt der Stellenwert des Autos bei jungen Leuten kontinuierlich. Ein eigenes Auto? Zweitrangig. Ein schickes Auto? Völlig unnötig. Viel wichtiger sind für die Generation Y Smartphones und Reisen. Doch bei der älteren Generation, den Mid-Agern, muss das anscheinend völlig anders aussehen. Wenn dem nicht so wäre, hätte Audi nicht den Q8 auf die Räder gestellt, ein riesiges SUV-Coupé, welches Mercedes GLE Coupé und BMW X6 konkurrieren soll. Wenn man die naheliegende Assoziation weglässt, dass der Q8 irgwndwie mit dem A8 verwandt ist, dann kann man sich recht gut mit dem Ingolstädter Schlachtschiff anfreunden.
SsangYong Rexton: Grösse ist nicht alles
Noch heute hat der südkoreanische Allradspezialist SsangYong noch nicht den Bekanntheitsgrad von Hyundai oder Kia. Wer daher völlig unwissend auf den SsangYong Rexton trifft, dürfte erstmal schwer beeindruckt sein: Ein riesiges SUV mit wertigem Ambiente, leistungsfähigem Allradantrieb, hoher Zugkraft und fairem Preis. Das Beste ist, dass der Schein nicht trügt. Was der Koreaner verspricht, hält er auch. Was er nicht verspricht, ist ein tolles Fahrverhalten – weil er es schlicht nicht kann.
Bemutterung: VW Touareg
Vermutlich wird meine Mutter mir Zeit ihres Lebens vor jeder Fahrt sagen, ich solle vorsichtig fahren. Ich bin mir sicher, sie würde den VW Touareg mögen: Ein grosses, Sicherheit ausstrahlendes SUV, dass sich mit viel Komfort und noch mehr Hightech um das Wohlbefinden der Insassen kümmert. Überhaupt, die Ausstattung: Noch nie war VW so unverblümt Premium wie mit dem Touareg. Abgesehen vom entsprechenden Preis verfügt das grosse SUV aber auch über Macken, die sich nur schwer oder gar nicht austreiben lassen.
Hyundai Santa Fe: Das Streben nach mehr
Hyundai – alles dabei. Das war einmal, heute steht der Slogan «New thinking. New possibilities.» für die Marke. Dabei würde auch der alte Slogan wie die Faust aufs Auge zum neuen Flaggschiff der Marke passen. Das SUV trägt die neue Designsprache, ist deutlich gewachsen und bietet mehr Komfort und Technik denn je. Der Sprung zum Vorgänger ist beachtlich. Allerdings steigt der Neue auch in Preisregionen auf, die bislang fremd für Hyundai waren.
Peugeot 508: Revolution mit Chic
Oh la la, was haben denn die Franzosen da auf die Räder gestellt? Den 508 einfach als Limousine abzustempeln, würde dem Anspruch des durchgestylten Franzosen nicht gerecht werden. Um sich im hart umkämpften und rückläufigen Feld der Limousinen neu zu positionieren, nutzt Peugeot sämtliche Design-Kniffs. Darüber hinaus bringt die Neuauflage eine sensationelle Massage und tollen Fahrkomfort mit. Doch bei aller Kühnheit: Den einen oder anderen Schönheitsfehler sollten die Franzosen noch ausbessern, da helfen auch Katzenpfoten nicht weiter.
SsangYong Musso: Harte Schale, weicher Kern
Pick-Ups erleben aktuell auch in Europa einen ziemlichen Aufwind. Die Koreaner waren diesbezüglich Vorreiter, denn der Musso ist bereits die zweite Pick-Up-Generation und beerbt den Actyon Sports. Der Musso bieten den Insassen ein komfortables Ambiente, kann aber auch ordentlich zupacken und fühlt sich im härteren Gelände ebenso zu Hause wie auf Schnee und Asphalt. Wie es halt bei Pick-Ups so ist, ist für den Alltagseinsatz zusätzliches Zubehör empfehlenswert. Ausserdem frage ich mich, ob die Koreaner angesichts des Modellnamens Assoziationen mit einem gewissen Diktator tatsächlich wünschen…
Next Level: Audi A7 Sportback
Ein Druck auf die Fernbedienung und die Show kann beginnen. Mit einem für ein Auto durchaus spektakulären Lichtspiel begrüsst der Audi A7 Sportback seinen Fahrer. Nicht schlecht! Aber das ist nur der Anfang. Dieser todschicke Gran Turismo ist bis unters Dach mit Hightech vollgestopft, fast so leise wie ein schalltoter Raum und begeistert mit einem messerscharfen Handling. Vorsprung durch Technik? Aber sowas von. Dieses Auto ist sogar weiter, als es das Gesetz erlaubt.
Pubertär: Mini Cooper SD
Wer Kinder im Teenager-Alter hat, kennt es vielleicht. Die eigene Zimmertür ist übersät mit mehr oder minder freundlichen Aufklebern. So wird beispielsweise klar gemacht, dass Erwachsene nicht erwünscht sind. Oder es ist ersichtlich, welche angesagte Marke das Herz des Heranwachsenden erobert hat. Auch der geliftete Cooper zeigt voller Stolz, wofür sein Herz schlägt: Nämlich seine Heimat! Nicht weniger als acht Union Jacks finden sich im Interieur, zudem ziert das britische Nationalsymbol auch die Felgen und sogar die LED-Rücklichter verweisen auf die grosse Insel. Wie richtige Teenager macht der Cooper SD vieles toll, kann einem aber mächtig auf den Sack gehen und vor allem: Er kostet eine Menge Geld.
Schweigen und Geniessen: BMW M550d Touring
Was für ein Gegensatz: Die Bayerischen M-Modelle zelebrieren unverhohlen ihre Muckis und überbieten sich gegenseitig mit offensiver und angriffslustiger Ausstrahlung. Und dann gibt es den M550d Touring. Ein fast schon unscheinbarer Kombi, trotz serienmässigem M-Sportpaket. Seine Kraft scheint in sich zu ruhen, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. Innert Sekundenbruchteilen kann der Kombi seine kultivierte Hülle fallen lassen und den Rohling zum Vorschein bringen! Dies trägt er aber nicht nach aussen, denn: Ein Gentleman schweigt und geniesst.
Jaguar E-Pace: Wonneproppen mit Sportgenen
Der Jaguar F-Pace hat den Briten zu einem enormen Absatzschwung verholfen. Jetzt soll der kleine Bruder E-Pace, quasi der Baby-Jaguar, nachziehen und den Erfolg eine Klasse weiter unten fortsetzen. Soweit die Ausgangslage. Noch ein (Kompakt-)SUV. Wie sich der jüngste Jaguar-Spross von der Masse abheben soll, ist den Briten offensichtlich klar: Design und Sportlichkeit! Diesem Plan stehen jedoch zwei Probleme im Weg. Während sich das eine erstaunlich gut kaschieren lässt, könnte das andere den Plan tatsächlich gefährden.
Jaguar XF Sportbrake: Die Krallen müssen gewetzt werden
Der Jaguar XF Sportbrake steht sinnbildlich dafür, was uns die CO2-Grenzwerte antun. Erst kürzlich habe ich ein Buch gelesen, dessen Autor in seinen Beschreibungen «Jaguar mit zwölf Zylindern» verwendete. Der gute Mann lebt wohl noch in vergangenen Zeiten! Den neuen, fast fünf Meter langen Kombi gibt es praktisch nur mit ordinären Vierzylindern, lediglich das Topmodell fährt mit einem V6 vor. Angesichts des eher schmächtigen Motoren-Angebots läuft man schnell Gefahr, eine ziemlich antriebslose Raubkatze vor die Tür gestellt zu bekommen.