Mit dem Ioniq 6 zeigen die Koreaner, dass ein effizientes Elektroauto elegant aussehen und auch ordentlich motorisiert sein kann. Der windschlüpfige Koreaner ist ein Eyecatcher und überzeugt mit moderner Technik und hohen Ladeleistungen. Allerdings ist der Ioniq 6 nicht ganz günstig und puncto Ergonomie und Raumangebot muss man Abstriche hinnehmen.
limousine
Alfa Romeo Giulia: Nostalgie
Nein, ich spreche nicht von der seligen Giulia der 60er-Jahre, sondern tatsächlich von der aktuellen Giulia, wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist. Und trotzdem: Diese Einfachheit und die Freude am Fahren, die ist in den sieben Jahren, in denen die Giulia uns nun schon beehrt, leider immer seltener geworden. Ja, auch Alfa Romeo arbeitet intensiv an der Elektromobilität, doch bevor es so weit ist, haben Giulia und Stelvio noch einmal ein sanftes Facelift erhalten. Viel hat sich dabei jedoch nicht verändert, weshalb es nun auch ein wenig von den persönlichen Präferenzen abhängt, ob man die neue Giulia veraltet oder begehrenswerter denn je empfindet.
Polestar 2 BST Edition 270: Spezielles Auto für spezielle Fahrer
Polestar festigt seinen Ruf als Hersteller von Performance-Autos und schärft den Polestar 2. Eine Leistungsspritze sowie diverse Modifikationen an Bereifung, Bremse und Fahrwerk heben die fahrdynamischen Fähigkeiten des schwedischen Stromers auf ein höheres Niveau. Leider belassen es die Schweden bei einer Kleinserie. Bleibt zu hoffen, dass dieses Auto den Weg zu echten Fahrenthusiasten findet, denn es braucht schon einen entsprechenden Fahrstil, um einen Mehrwert dieses Sondermodells zu spüren.
Genesis G80: Underdog on Tour
Nach dem Genesis G80 Electrified stellt sich nun der Benziner zum Test. Wirkt er neben dem leisen und starken Stromer wie ein Relikt? Oder hat der Benziner noch seine Daseinsberechtigung? Unabhängig vom Antrieb wirkt der G80 eher konventionell und setzt auf bewährte Tugenden statt auf ausufernde Digitalisierung. Wie bei allen Genesis-Modellen ist der Preis ein schlagendes Argument.
Genesis G80 Electrified: Die Luxus-Alternative
Der Genesis G80 Electrified begeht eine Sünde, welche vor allem zu Anfangszeiten der Elektroautos begangen wurde und mittlerweile abgelegt wurde: Er steht auf eine Verbrenner-Plattform. Das hat einen – je nach Priorität – mehr oder weniger grossen Nachteil zur Folge. Abgesehen davon ist der G80 aber ein überraschend gutes Elektroauto und unabhängig vom Antrieb eine Luxuslimousine vom Feinsten. Darüber hinaus bedienen die Koreaner mit diesem Auto (noch) eine kleine Nische mit einem verhältnismässig fairen Preis.
DS 9 E-Tense: Haute Couture auf Rädern
Mit der DS 9 Limousine möchte Frankreich das etablierte Premium-Segment angreifen. Doch angesichts der ausschliesslichen Fertigung in China (da dort der grösse Absatz erwartet wird) darf man die Frage stellen, wie ernst es DS mit der Etablierung in Europa wirklich meint. Die Zulassungszahlen sind nach wie vor sehr tief und die DS 9 Limousine wäre prädestiniert um zu zeigen, was man will und kann. Komfort und Handwerkskunst sind auf ganz hohem Niveau, während die Assistenztechnik sowie der Antrieb leider zu wünschen übrig lassen.
Mercedes EQE 43 AMG: Viel hilft viel
Sagt hallo zum kleinen Bruder des Mercedes EQS. Der Mercedes EQE orientiert sich sehr stark am Elektro-Flaggschiff und muss punkto Luxus und Ausstattung auch kaum Abstriche hinnehmen. Im Prinzip ist alles am Auto etwas kleiner, wobei kleiner relativ betrachtet werden muss, denn der Mercedes EQE ist immer noch ein sehr grosses Auto. Dass AMG ein zufriedenstellendes, sportliches Auto bauen kann, daran hat wohl niemand gezweifelt. Insofern ist der Mercedes EQE auch ein faszinierendes Auto, doch es gibt das eine oder andere Fragezeichen. Und dann ist noch die Sache mit dem Verbrauch…
Grenzverschiebung: Tesla Model S Plaid
Es kitzelt dich im Fuss, du willst das Gaspedal durchdrücken, nur: Du fährst bereits Tempolimit. Tesla Model S Plaid zu fahren ist ein Kampf – nicht gegen das Auto, sondern gegen sich selber. Einmal kurz antippen liegt nicht drin, denn dieser Tesla beschleunigt nicht, er spickt nach vorne. Ein Monster im Businessdress, das auf der Viertelmeile auch gestandene Supercars zum Frühstück vernascht. Nur ist die Viertelmeile in unseren Breiten weniger populär. Was kann also das Model S Plaid, wenn die Strasse nicht nur geradeaus führt?
Der Saubermann: Toyota Mirai
Es sind leider nicht viele Autohersteller, die weiterhin an der Brennstoffzelle forschen und sogar Serienautos auf den Markt bringen. Der Toyota Mirai, nunmehr bereits in zweiter Generation am Start, beweist, wie unkompliziert und ausgereift der Wasserstoff-Antrieb ist. Doch obwohl die Technik grundsätzlich bereit für eine Massenproduktion ist, so zeigt der Mirai auf, dass jede Medaille auch über eine Kehrseite verfügt.
Mercedes EQS: Visionär und Tausendsassa
Grosser Name, grosse Worte, grosse Versprechungen: Nein, Mercedes hat das Elektroauto nicht neu erfunden. Dennoch rühmt sich der Erfinder des Autos mit genauso grossartigen wie bahnbrechenden Neuerungen. Mit dem Mercedes EQS ist erstmals ein Elektroauto in der absoluten Luxusklasse angekommen. Hier spielt Geld keine grosse Rolle mehr, doch Raum für Kompromisse exisitert hier nicht. Wodurch hebt sich der EQS also von allen anderen Elektroautos ab? Und wird er dem Ruf als elektrische S-Klasse gerecht?
Mercedes C-Klasse: High Society
Die neue Mercedes C-Klasse bedient als klassische Limousine oder als Kombi die breite Mittelschicht. Soweit die graue Theorie. Doch Mercedes versteht es, auch einer Stufenheck-Limousine die Ästhetik und Extravaganz zu verleihen, die ein Auto mit dem Stern verdient. Das Design und die Technologie sind die grössten Stärken der C-Klasse. Fragezeichen hinterlässt die neue Generation lediglich puncto Antrieb.
Volvo S60 Polestar Engineered: Ein anderer Wind
Zuerst die gute Nachricht: Anders als bei der letzten Modellgeneration, als nur S/V60 in den Genuss einer Modifikation durch Polestar kamen, gibt es jetzt zusätzlich den XC60 als Polestar Engineered. Doch anstelle eines wütenden Verbrenners sind die Polestar-Modelle jetzt allesamt Plug-in-Hybride. Auf dem Papier wirkt das alles gut, denn es gibt mehr Leistung, mehr Drehmoment und einen deutlich tieferen Verbrauch. Doch Papier ist geduldig und gerade bei sportlichen Modellen sind Plug-in-Hybride nicht zwingend die beste Lösung. Geht der Plan auf oder sind sportliche Fahrer mit den neuzeitlichen Polestar-Modellen an der falschen Adresse?
Tesla Model 3 SR+: Out of the Box thinking
Nach wie vor wird Tesla als ein etwas anderer Autohersteller betrachtet. Zu Recht! Chef Elon Musk tickt anders als der Rest der Autobranche und das merkt man dem Endprodukt an. Das Model 3 SR+, also das Modell mit der Standard-Reichweite und Heckantrieb, ist in der Schweiz das Einstiegsmodell, jener Hoffnungsträger, welcher bei Tesla für den endgültigen Durchbruch sorgen soll. Im Test hat sich gezeigt, dass die Amis in einigen Bereichen führend sind, doch in anderen Punkten sorgt das Model 3 für Kopfschütteln.
Domestiziert: Jaguar XE Facelift
Ich erinnere mich noch erstaunlich gut an den XE S, der anno 2015 Jaguar’s Eintritt in die Mittelklasse bedeutete. Manch einer rümpfte die Nase, dass Jaguar auf einmal «so günstig» und «für jedermann» erschwinglich anstatt etwas Besonderes, gehobeneres zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert, die Briten wollen den Absatz steigern. Mich hat der XE damals sehr positiv in der Rolle als Fahrerauto überrascht – doch genau wegen des geänderten Zeitgeistes ruft der XE heute gemischtere Gefühle als damals hervor.
Dressur: Mercedes-AMG CLS 53
Wunderschön, der Mercedes CLS als 53er AMG. Sportlich, elegant und doch nicht pompös oder brachial. Ein Auto zum verlieben – eigentlich, auf den ersten Blick. Doch es gibt trauriges zu vermelden, aller Schönheit zum Trotz. Erstens hat Daimler den noch extrovertierteren Shooting Brake sang- und klanglos gestrichen, obwohl er hierzulande genügen Abnehmer finden würde – doch in den Hauptmärkten China und USA ist der Sportkombi nicht gefragt. Des Weiteren gibt es das 63er Topmodell nicht mehr, denn diese Rolle übernimmt der AMG GT 4, der unter dem Blech nämlich kein AMG GT mit Transaxle-Bauweise, sondern einfach ein gepimpter CLS im AMG-Kleid ist. Somit bleibt der 53er als «Topmodell» und als solches kann er vieles gut, doch verzettelt er sich dabei, in jeglicher Hinsicht perfekt sein zu wollen.
Peugeot 508: Revolution mit Chic
Oh la la, was haben denn die Franzosen da auf die Räder gestellt? Den 508 einfach als Limousine abzustempeln, würde dem Anspruch des durchgestylten Franzosen nicht gerecht werden. Um sich im hart umkämpften und rückläufigen Feld der Limousinen neu zu positionieren, nutzt Peugeot sämtliche Design-Kniffs. Darüber hinaus bringt die Neuauflage eine sensationelle Massage und tollen Fahrkomfort mit. Doch bei aller Kühnheit: Den einen oder anderen Schönheitsfehler sollten die Franzosen noch ausbessern, da helfen auch Katzenpfoten nicht weiter.
Audi A8: Die Seele baumeln lassen
Es sind die Details, die den Unterschied machen – und einem auch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Beim Audi A8 waren es die Türgriffe. Sie funktionieren elektromechanisch, das heisst, man zieht leicht am Griff und schon gleitet einem die Türe entgegen. Beim Aussteigen reicht ein kleiner Zug am Türgriff und die Türe springt bereits auf. Das ist nur ein sehr kleines Beispiel dessen, wozu der A8 in der Lage ist. Hightech und Fahrkomfort erreichen in diesem Auto ein neues Niveau. Man nimmt sehr gerne darin Platz, es ist mindestens so gemütlich wie die Stube, wenn nicht sogar noch besser ausgestattet. Wer aber wirklich das von Audi propagierte Nonplusultra erleben möchte, muss viel investieren – und noch eine Weile warten.
Cadillac CT6: Die neue Ära
Gewisse Marken haben in der Schweiz keinen einfachen Stand. Wahrscheinlich werden an einem Tag so viele Skodas neu zugelassen, wie Infinitis, Lexus und Cadillacs zusammen in einem Jahr. Während es den Japanern meiner Meinung nach immer noch an Image und Bekanntheitsgrad fehlt, dürften genau diese Werte bei Cadillac kein Problem sein! Oder vielleicht doch? Bestimmt hat jeder ein Bild zur Marke Cadillac im Kopf, nur ist dieses wahrscheinlich veraltet und/oder völlig verkehrt. Der Cadillac CT6 ist zwar durch und durch ein Ami mit sämtlichen amerikanischen Vorzügen – allerdings ohne die vielfach nachgesagten negativen Eigenschaften. Zeit, ein neues Markenbild zu schaffen!
Bentley Mulsanne Speed: Wenn Ihre Majestät es eilig hat
Wer kleine Kinder hat, kann ein Lied davon singen. Das Kind brüllt und weint, doch alles wiegen und schaukeln nützt nichts. Essen mag es nicht und schlafen erst recht nicht. An diesem Punkt hilft meist nur noch eines: Ab ins Auto. Bereits nach wenigen Kilometern ist der Frieden in der Regel wiederhergestellt. Diese magische Wirkung und enorme Gelassenheit überträgt der Bentley Mulsanne Speed auf sämtliche Insassen. Das Flaggschiff der Briten ist ein weitgehend in Handarbeit gefertigtes Schloss auf Rädern und sobald man diesen Zufluchtsort betreten hat, entfällt sämtliche Anspannung. Ob Fahren oder gefahren werden – in diesem Luxussalon wird das Reisen zu einem besonderen Erlebnis.
Skoda Octavia RS 245: Sportler mit Mass
Keine Frage, der Skoda Octavia RS ist im Schweizer Strassenbild weit verbreitet und einen Fabia RS gab es auch mal. Dennoch verbindet man die Tschechen nicht unbedingt mit Sportlichkeit. Pragmatismus und ein smartes Package, das sind schon eher gängige Skoda-Werte. Kein Wunder also, dachte ich mir nichts besonderes im Vorfeld des Tests. Halt ein Octavia mit etwas mehr Pfupf… Böser Fehler! Der Octavia RS 245 entpuppte sich im Test als eine wahre Fahrmaschine! Zwar bleibt die Vernunft stets an Bord, aber das hat auch Vorteile.