Mit der DS 9 Limousine möchte Frankreich das etablierte Premium-Segment angreifen. Doch angesichts der ausschliesslichen Fertigung in China (da dort der grösse Absatz erwartet wird) darf man die Frage stellen, wie ernst es DS mit der Etablierung in Europa wirklich meint. Die Zulassungszahlen sind nach wie vor sehr tief und die DS 9 Limousine wäre prädestiniert um zu zeigen, was man will und kann. Komfort und Handwerkskunst sind auf ganz hohem Niveau, während die Assistenztechnik sowie der Antrieb leider zu wünschen übrig lassen.
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Mercedes EQE 43 AMG: Viel hilft viel
Sagt hallo zum kleinen Bruder des Mercedes EQS. Der Mercedes EQE orientiert sich sehr stark am Elektro-Flaggschiff und muss punkto Luxus und Ausstattung auch kaum Abstriche hinnehmen. Im Prinzip ist alles am Auto etwas kleiner, wobei kleiner relativ betrachtet werden muss, denn der Mercedes EQE ist immer noch ein sehr grosses Auto. Dass AMG ein zufriedenstellendes, sportliches Auto bauen kann, daran hat wohl niemand gezweifelt. Insofern ist der Mercedes EQE auch ein faszinierendes Auto, doch es gibt das eine oder andere Fragezeichen. Und dann ist noch die Sache mit dem Verbrauch…
Grenzverschiebung: Tesla Model S Plaid
Es kitzelt dich im Fuss, du willst das Gaspedal durchdrücken, nur: Du fährst bereits Tempolimit. Tesla Model S Plaid zu fahren ist ein Kampf – nicht gegen das Auto, sondern gegen sich selber. Einmal kurz antippen liegt nicht drin, denn dieser Tesla beschleunigt nicht, er spickt nach vorne. Ein Monster im Businessdress, das auf der Viertelmeile auch gestandene Supercars zum Frühstück vernascht. Nur ist die Viertelmeile in unseren Breiten weniger populär. Was kann also das Model S Plaid, wenn die Strasse nicht nur geradeaus führt?
Der Saubermann: Toyota Mirai
Es sind leider nicht viele Autohersteller, die weiterhin an der Brennstoffzelle forschen und sogar Serienautos auf den Markt bringen. Der Toyota Mirai, nunmehr bereits in zweiter Generation am Start, beweist, wie unkompliziert und ausgereift der Wasserstoff-Antrieb ist. Doch obwohl die Technik grundsätzlich bereit für eine Massenproduktion ist, so zeigt der Mirai auf, dass jede Medaille auch über eine Kehrseite verfügt.
Mercedes EQS: Visionär und Tausendsassa
Grosser Name, grosse Worte, grosse Versprechungen: Nein, Mercedes hat das Elektroauto nicht neu erfunden. Dennoch rühmt sich der Erfinder des Autos mit genauso grossartigen wie bahnbrechenden Neuerungen. Mit dem Mercedes EQS ist erstmals ein Elektroauto in der absoluten Luxusklasse angekommen. Hier spielt Geld keine grosse Rolle mehr, doch Raum für Kompromisse exisitert hier nicht. Wodurch hebt sich der EQS also von allen anderen Elektroautos ab? Und wird er dem Ruf als elektrische S-Klasse gerecht?
Mercedes C-Klasse: High Society
Die neue Mercedes C-Klasse bedient als klassische Limousine oder als Kombi die breite Mittelschicht. Soweit die graue Theorie. Doch Mercedes versteht es, auch einer Stufenheck-Limousine die Ästhetik und Extravaganz zu verleihen, die ein Auto mit dem Stern verdient. Das Design und die Technologie sind die grössten Stärken der C-Klasse. Fragezeichen hinterlässt die neue Generation lediglich puncto Antrieb.
Volvo S60 Polestar Engineered: Ein anderer Wind
Zuerst die gute Nachricht: Anders als bei der letzten Modellgeneration, als nur S/V60 in den Genuss einer Modifikation durch Polestar kamen, gibt es jetzt zusätzlich den XC60 als Polestar Engineered. Doch anstelle eines wütenden Verbrenners sind die Polestar-Modelle jetzt allesamt Plug-in-Hybride. Auf dem Papier wirkt das alles gut, denn es gibt mehr Leistung, mehr Drehmoment und einen deutlich tieferen Verbrauch. Doch Papier ist geduldig und gerade bei sportlichen Modellen sind Plug-in-Hybride nicht zwingend die beste Lösung. Geht der Plan auf oder sind sportliche Fahrer mit den neuzeitlichen Polestar-Modellen an der falschen Adresse?
Tesla Model 3 SR+: Out of the Box thinking
Nach wie vor wird Tesla als ein etwas anderer Autohersteller betrachtet. Zu Recht! Chef Elon Musk tickt anders als der Rest der Autobranche und das merkt man dem Endprodukt an. Das Model 3 SR+, also das Modell mit der Standard-Reichweite und Heckantrieb, ist in der Schweiz das Einstiegsmodell, jener Hoffnungsträger, welcher bei Tesla für den endgültigen Durchbruch sorgen soll. Im Test hat sich gezeigt, dass die Amis in einigen Bereichen führend sind, doch in anderen Punkten sorgt das Model 3 für Kopfschütteln.
Domestiziert: Jaguar XE Facelift
Ich erinnere mich noch erstaunlich gut an den XE S, der anno 2015 Jaguar’s Eintritt in die Mittelklasse bedeutete. Manch einer rümpfte die Nase, dass Jaguar auf einmal «so günstig» und «für jedermann» erschwinglich anstatt etwas Besonderes, gehobeneres zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert, die Briten wollen den Absatz steigern. Mich hat der XE damals sehr positiv in der Rolle als Fahrerauto überrascht – doch genau wegen des geänderten Zeitgeistes ruft der XE heute gemischtere Gefühle als damals hervor.
Dressur: Mercedes-AMG CLS 53
Wunderschön, der Mercedes CLS als 53er AMG. Sportlich, elegant und doch nicht pompös oder brachial. Ein Auto zum verlieben – eigentlich, auf den ersten Blick. Doch es gibt trauriges zu vermelden, aller Schönheit zum Trotz. Erstens hat Daimler den noch extrovertierteren Shooting Brake sang- und klanglos gestrichen, obwohl er hierzulande genügen Abnehmer finden würde – doch in den Hauptmärkten China und USA ist der Sportkombi nicht gefragt. Des Weiteren gibt es das 63er Topmodell nicht mehr, denn diese Rolle übernimmt der AMG GT 4, der unter dem Blech nämlich kein AMG GT mit Transaxle-Bauweise, sondern einfach ein gepimpter CLS im AMG-Kleid ist. Somit bleibt der 53er als «Topmodell» und als solches kann er vieles gut, doch verzettelt er sich dabei, in jeglicher Hinsicht perfekt sein zu wollen.
Peugeot 508: Revolution mit Chic
Oh la la, was haben denn die Franzosen da auf die Räder gestellt? Den 508 einfach als Limousine abzustempeln, würde dem Anspruch des durchgestylten Franzosen nicht gerecht werden. Um sich im hart umkämpften und rückläufigen Feld der Limousinen neu zu positionieren, nutzt Peugeot sämtliche Design-Kniffs. Darüber hinaus bringt die Neuauflage eine sensationelle Massage und tollen Fahrkomfort mit. Doch bei aller Kühnheit: Den einen oder anderen Schönheitsfehler sollten die Franzosen noch ausbessern, da helfen auch Katzenpfoten nicht weiter.
Audi A8: Die Seele baumeln lassen
Es sind die Details, die den Unterschied machen – und einem auch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Beim Audi A8 waren es die Türgriffe. Sie funktionieren elektromechanisch, das heisst, man zieht leicht am Griff und schon gleitet einem die Türe entgegen. Beim Aussteigen reicht ein kleiner Zug am Türgriff und die Türe springt bereits auf. Das ist nur ein sehr kleines Beispiel dessen, wozu der A8 in der Lage ist. Hightech und Fahrkomfort erreichen in diesem Auto ein neues Niveau. Man nimmt sehr gerne darin Platz, es ist mindestens so gemütlich wie die Stube, wenn nicht sogar noch besser ausgestattet. Wer aber wirklich das von Audi propagierte Nonplusultra erleben möchte, muss viel investieren – und noch eine Weile warten.
Cadillac CT6: Die neue Ära
Gewisse Marken haben in der Schweiz keinen einfachen Stand. Wahrscheinlich werden an einem Tag so viele Skodas neu zugelassen, wie Infinitis, Lexus und Cadillacs zusammen in einem Jahr. Während es den Japanern meiner Meinung nach immer noch an Image und Bekanntheitsgrad fehlt, dürften genau diese Werte bei Cadillac kein Problem sein! Oder vielleicht doch? Bestimmt hat jeder ein Bild zur Marke Cadillac im Kopf, nur ist dieses wahrscheinlich veraltet und/oder völlig verkehrt. Der Cadillac CT6 ist zwar durch und durch ein Ami mit sämtlichen amerikanischen Vorzügen – allerdings ohne die vielfach nachgesagten negativen Eigenschaften. Zeit, ein neues Markenbild zu schaffen!
Bentley Mulsanne Speed: Wenn Ihre Majestät es eilig hat
Wer kleine Kinder hat, kann ein Lied davon singen. Das Kind brüllt und weint, doch alles wiegen und schaukeln nützt nichts. Essen mag es nicht und schlafen erst recht nicht. An diesem Punkt hilft meist nur noch eines: Ab ins Auto. Bereits nach wenigen Kilometern ist der Frieden in der Regel wiederhergestellt. Diese magische Wirkung und enorme Gelassenheit überträgt der Bentley Mulsanne Speed auf sämtliche Insassen. Das Flaggschiff der Briten ist ein weitgehend in Handarbeit gefertigtes Schloss auf Rädern und sobald man diesen Zufluchtsort betreten hat, entfällt sämtliche Anspannung. Ob Fahren oder gefahren werden – in diesem Luxussalon wird das Reisen zu einem besonderen Erlebnis.
Skoda Octavia RS 245: Sportler mit Mass
Keine Frage, der Skoda Octavia RS ist im Schweizer Strassenbild weit verbreitet und einen Fabia RS gab es auch mal. Dennoch verbindet man die Tschechen nicht unbedingt mit Sportlichkeit. Pragmatismus und ein smartes Package, das sind schon eher gängige Skoda-Werte. Kein Wunder also, dachte ich mir nichts besonderes im Vorfeld des Tests. Halt ein Octavia mit etwas mehr Pfupf… Böser Fehler! Der Octavia RS 245 entpuppte sich im Test als eine wahre Fahrmaschine! Zwar bleibt die Vernunft stets an Bord, aber das hat auch Vorteile.
Subaru WRX STi: One last ride
Eigentlich liegt es mir fern, melancholische Töne anzuschlagen. Doch leider sind wir drauf und dran, eine Ikone zu verlieren: Den Subaru WRX STi. Die sich jährlich verschärfenden Grenzwerte für die CO2-Emissionen zwingen Subaru, die Rallye-Legende in Europa aufgrund den zu hohen Emissionen vom Markt zu nehmen. Herzliche Gratulation, ich hoffe, alle Grünen sind glücklich darüber! Um den charakterstarken Nippon-Sportler gebührend zu verabschieden, habe ihn mir nochmal zum Test geholt. Nehmt Anteil an der Abschiedsfahrt dieses Sportlers, der zwar nicht perfekt ist, aber mehr Rückgrat zeigt als viele andere Weichspüler da draussen.
Penthouse: Mercedes S-Klasse
Nein, einen exklusiven Ausblick bietet die S-Klasse nicht. Ebenso sucht man einen bordeigenen Whirlpool vergebens in der Aufpreisliste. Doch ansonsten bietet die Luxuslimousine ziemlich alles, was man in ein Auto packen kann – sowohl technologisch, als auch stilistisch und einrichtungsmässig. Ich möchte gar nicht lange um den heissen Brei herumreden. Die S-Klasse ist ein perfektes und fehlerfreies Auto. Hier stellt sich nicht die Frage, woran es scheitern soll, sondern, wo man einsteigt: Vorne links oder hinten rechts.
Jaguar XJR575: Gedopter Gentleman
Wieder einmal wurde ein Auto auf den Markt gebracht, das versuchen will, zwei Welten miteinander zu verbinden. Bei welchem Faszination und Wahnsinn sehr nahe beieinander liegen. Ladies and Gentlemen, begrüsst zusammen mit mir den Jaguar XJR575, der alleine mit seiner giftigen Lackierung in Velocity Blue klar macht, wer hier das Sagen hat. Ob die letzte Eskalationsstufe von Jaguars Luxuslimousine Ehrfurcht oder ein müdes Lächeln gebietet, das lässt sich nicht so einfach beantworten…
Femme fatale: Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio
Wer im Ausgang einer sehr attraktiven Frau begegnet, den verlässt schnell der Mut, wenn man nicht mit einem besonders ausgeprägten Selbstbewusstsein gesegnet ist. «Die ist doch eh vergeben», oder «bei der habe ich nicht mal den Hauch einer Chance», dürften die häufigsten Zweifel sein. Auch bei der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio hat man sofort das Bedürfnis, ihre Rundungen zu berühren und intim mit ihr zu werden. Doch die muskulösen Kotflügel und fast schon lasziv angeordneten Endrohre machen kein Geheimnis daraus, dass Giulia mit einer harten Hand geführt werden will. Wer allerdings seine Berührungsängste überwinden kann, hat mit der temperamentvollen Italienerin nicht nur eine begnadete Tänzerin an seiner Seite. Auch die neidischen und bewundernden Blicke der anderen sind einem gewiss.
Optische Täuschung: Renault Talisman
Kombi-Land hin oder her, ich finde, eine Limousine macht einfach mehr her. Der Kombi wirkt stets pragmatischer, selbst wenn er als extravaganter Shooting Brake oder als immer noch hübsch gezeichneter Grand Tour daherkommt. Aber denken wir nur mal ans Kino. Wann immer eine wichtige Person vorfährt, aus was für einem Wagen steigt sie aus? Richtig, aus einer Limousine. Die Renault Talisman Limousine habe ich auf Anhieb durchschaut. Von Anfang an war mir klar, was ich von diesem Auto erwarten konnte – und was nicht. Meine Vermutungen haben sich durchgehend bestätigt. Trotzdem bleibt eine Frage unbeantwortet…