Bei Autos der Marke Range Rover verhaltet es sich ähnlich wie bei den Sportwagen von Porsche: Niemand braucht sie, aber aufgrund ihrer Eigenschaften will man sie ganz besonders. Trotz der Fülle an SUVs, die der Markt heute hergibt, fühlt sich die Strasse in einem Range Rover einfach anders an. Im Range Rover Sport stellt sich das Gefühl der Erhabenheit auch augenblicklich beim Entern des Autos ein. Im Falle des Testwagens zollt ein Plug-in-Hybrid-Antrieb dem Zeitgeist seinen Tribut. Wie effizient kann ein solcher Brocken unterwegs sein? Und was kann man vom Beinamen Sport im Modellnamen angesichts der schieren Masse erwarten?
range rover
Range Rover: Schloss auf Rädern
Obwohl die Menge an SUVs immer grösser wird, sticht der Range Rover wortwörtlich aus der Masse. Einerseits aufgrund seiner schieren Grösse, andererseits aber auch, weil sein Fahrgefühl sowie seine Fähigkeiten seinesgleichen suchen. Mit der Neuauflage haben die Briten nicht nur einen Ruf zu verteidigen, sondern wollen über sich hinauswachsen. Der neue Range Rover ist grösser und teuer als sein Vorgänger und verspricht ein noch höheres Level an luxuriösem Fahrkomfort bei gewohnter Vielseitigkeit im Gelände. Kann das Flaggschiff der Briten neue Massstäbe im Segment der Luxus-SUVs setzen?
Der Range Rover Sport – eine Herzenssache
Aussehen
Der Range Rover Sport zieht mit seinem markanten und sportlichen Design definitiv die Blicke an. Die Eleganz, die er in Verbindung mit dem Kraftvollen ausstrahlt, verspricht viel. Wenn man sich erst mal auf die bequemen und klassisch geprägten Sitze setzt, wird einem die massive Grösse des SUVs noch bewusster. «Die Strasse gehört mir», war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss.
Range Rover Evoque: Stil muss sein
Mit dem Evoque hat die High Society Einzug in die Welt der kompakten SUVs gehalten. So stil- und würdevoll pflügt sonst niemand durch den Dreck – okay, in der Realität rollen die SUVs eher auf Asphalt. Nichtsdestotrotz macht der Evoque aus jeder Perspektive und auf jedem Untergrund eine gute Figur. Doch auch unter dem Blech hat sich viel getan: Neue Plattform, neue Motoren, neue Assistenzsysteme. Kann der Evoque damit den hohen Preis rechtfertigen?
Range Rover Velar: Juwel auf Abwegen
Man könnte, wenn man wollte. Aber man will nicht. Definitiv nicht. Ins Gelände? Mit diesem Schmuckstück? Nein, danke! Dafür ist der Velar viel zu schön, selbst wenn er als Range Rover natürlich zu allen Schandtaten abseits befestigter Strassen bereit wäre. Was die Briten auf die Räder gestellt haben, ist zweifelsfrei etwas vom erotischsten, was man im SUV-Segment generell haben kann. Auch technisch ist der Velar aktuell das Fortschrittlichste, was Range Rover zu bieten hat. Die Marketing-Leute scheinen um den guten Wurf Bescheid zu wissen, denn entsprechend teuer ist der Velar.
Range Rover Evoque Cabrio: Die wahr gewordene Bieridee
Wer kennt das nicht? Nach ein paar Bier mit Kollegen mutiert man plötzlich zum Geschäftsmann schlechthin. Man hat eine geniale Idee, wie man mit simplen Mitteln das grosse Geld machen kann, weil es das so bis anhin noch nicht gibt. Ob das Evoque Cabrio am Anfang auch eine Bieridee von ein paar verrückt gewordenen Designern gewesen ist? Ich weiss es nicht. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es eine ganze Menge Überzeugungsarbeit bedurfte, um dieses schräge Vehikel beim Vorstand durchzuboxen. Jetzt ist das aktuell unkonventionellste Auto da und ist ein fahrender Appell an alle, geile Ideen am nächsten Morgen nicht zu begraben.
Sanfter Riese: Range Rover Hybrid
Grosse Range Rover sind für mich kein Neuland. Ich hatte bereits das Vergnügen mit dem normalen Range Rover Sport und dem wilden Range Rover Sport SVR. Jetzt darf der «richtige» Range Rover zeigen, was seine Fähigkeiten sind. Interessanterweise ist mein Testwagen ein Hybrid und ich bin, ehrlich gesagt, mehr als nur skeptisch, was ein Hybridantrieb bei einem 2,5-Tonnen Schiff bewirken soll. Doch im Gegensatz zum Range Rover Sport, bei dem ein scharfer Antrieb (sprich: Benziner) wünschenswert ist, ist beim Range Rover ziemlich egal, was unter der Haube arbeitet. Die Art und Weise, wie man sich im Range Rover fortbewegt, hat so etwas Majestätisches an sich, das man nicht mehr einfach nur als «fahren» bezeichnen kann.
Eure aggressive Lordschaft: Range Rover Sport SVR
Halt, stopp! Ich will sie gar nicht hören und erst recht nicht beantworten müssen, diese unvermeidbare Frage, wenn der 5,0-Liter Kompressor-V8 aus dem Jaguar F-Type R Coupé in den über 2,5 Tonnen schweren Range Rover Sport transplantiert wird: «Macht das überhaupt Sinn?» Entschuldigung, wie war das?! Viel mehr als ein wütendes Grummeln hätte der Range Rover Sport SVR wohl auch nicht dazu zu sagen. Entwickelt von der neuen Abteilung SVO (Special Vehicle Operation) von Jaguar Land Rover ist er dazu da, um den deutschen Kriegsschiffen Cayenne Turbo S, GL 63 AMG und X5M zu zeigen, wo der Hammer hängt. Also etwas mehr Respekt und Haltung bitte! Ein solch adliges Auto erfordert eine differenzierte Herangehensweise und somit lautet die Frage, die gestellt werden muss, eher: Wieviel Spass steckt denn im Über-Range?
Range Rover Sport: Waffenscheinpflichtiges Geschoss
Grenzt es nicht beinahe an Hohn, ein deutlich über zwei Tonnen schweres und fast fünf Meter langes Auto Sport zu nennen? Und dieses angeblich sportliche Schlachtschiff soll auch noch voll geländegängig sein – ich muss da unweigerlich an die schicken 22″ Alus im Katalog denken, wie sie im Gelände womöglich zerkratzt werden. Aber das ist noch nicht alles, denn eine mobile Luxusoase ist der sportlich-geländegängige Koloss auch noch. Sozusagen die automobile Vollendung? Ich stehe vor dem Range Rover Sport und könnte er meine Gedanken lesen, er würde mich ob all diesen Unterstellungen an Ort und Stelle platt walzen. Also ernte ich den Fahrerplatz, um die Argumente vom RR Sport zu erfahren.
Range Rover Evoque: Lord Beauty
Wir schreiben das Jahr 2008. Das spektakuläre Concept Car Range Rover LRX erblickt das Licht der Welt. Noch nie war ein SUV so schön, muskulös und sexy gezeichnet – schon gar nicht als Dreitürer. Zeitsprung in die Gegenwart. Der Range Rover Evoque (engl. to evoke = hervorrufen) steht vor mir, bis auf die Rückspiegel und die Grafik der Rücklichter kaum von der Studie LRX zu unterscheiden. Wenn doch nur alle Concept Cars so konsequent umgesetzt werden würden…
Auf den ersten Blick wirkt der Evoque wie ein weichgespülter Lifestyle-SUV, aber tief im Inneren schlummern die echten Range Rover Qualitäten: Exzellente Verarbeitungsqualität und mit dem Terrain Response System (passende Reifen vorausgesetzt) bessere Geländegängigkeit als bei vielen anderen Mitbewerbern. Dank seinen kompakten Abmessungen ist er recht handlich und wer besonderen Wert auf Individualismus legt, ordert das dreitürige Coupé. Bleibt bei so vielen Stärken überhaupt noch Platz für Schwächen?