Die Entscheidung, die legendäre Marke Alpine im Jahr 2017 mit der A110 wiederzubeleben, kam genau noch zur rechten Zeit. Natürlich hatte das Ganze reichlich Vorlaufzeit, erste Pläne wurden wahrscheinlich schon anno 2010 als top secret geschmiedet. Doch hätte man die Renaissance aufgrund von Zweifeln oder Komplikationen hinausgezögert, wäre die neue Alpine A110 – einer der besten Sportwagen der Neuzeit – vielleicht nie Wirklichkeit geworden, denn: Die Zeichen stehen auf Strom, auch bei Alpine. Das Ende der A110 und somit des einzigen Benziner-Modells seit dem Relaunch der Marke ist per Ende Jahr besiegelt. Zugegeben, meine Vorfreude auf die elektrischen Modelle hält sich in Grenzen, aber das soll hier, jetzt und heute auch nicht Thema sein, das kommt noch früh genug. Heute wird es Zeit für eine Abschiedsfahrt, um die A110 angemessen zu würdigen, und zwar in der (fast) extremsten Version, die Dieppe zu bieten hat. Bühne frei für die Alpine A110 R!
a110
Zeiten ändern sich, die Alpine ändert dich
Das Jahr 2023 ist am Horizont bereits ersichtlich und damit auch alle seine Errungenschaften, die es mit sich bringen wird. Da wären beispielsweise der von der EU als obligatorisch beschlossene Bevormundungs-Schrott «intelligenter Speedassistent (ISA)», diverse chinesische No-Name-Autohersteller, die ihre Software-Pakete auf Rädern ohne Fahrwerks-Know-How nach Europa bringen wollen sowie fast drei Tonnen schwere (E)-SUVs, für die sich die Alpine beim Überfahren wahrscheinlich wie ein Gullydeckel anfühlt. Keine schönen Aussichten. Es wird daher höchste Zeit auszuführen, warum eine Ausfahrt in der Apline A110 S trotz komplett fehlender Komfort-Ausstattung wie Wellness ist, warum dieses Auto auch ohne Akkupaket sehr umweltfreundlich ist sowie warum die Alpine einen als Fahrer neu kalibriert.
Alpine A110 Pure & Légende: Objekte der Begierde
Die Alpine eroberte die Herzen der Autofans im Sturm. Mit Mittelmotor-Konzept, Leichtbau sowie einem relativ bezahlbaren Preis ist sie nicht nur ein abgehobener Traumwagen, sondern in Reichweite. Zumindest, seit die Französin in den regulären Varianten Pure sowie Légende angeboten wird. Die auf 1955 Einheiten limitierte Première Edition war flugs vergriffen und die Wartezeit frustrierend lang. Mittlerweile hat sich die Situation stabilisiert und für welche der beiden Varianten man sich entscheidet, macht am Ende nur einen kleinen Unterschied aus. Beide sind technisch absolut identisch und bieten einen packenden Fahrspass, der heute nicht mehr selbstverständlich ist!
Alpine A110: Wie Phoenix aus der Asche
Bereits als Knirps war ich ein eingefleischter Autofan und bildete mir ein, sämtliche Automarken auf diesem Planeten zu kennen. Selbstverständlich gehörte auch Alpine zu meinem Repertoire, doch seit ich denken kann, war die legendäre Marke bereits eingestellt. Damals und auch später hätte ich es nie zu denken gewagt, dass diese Marke ein derartiges Comeback feiern würde und ich noch dazu die Ehre habe. Vor einigen Jahren aber muss ein paar Entscheidungsträgern bei Renault bewusst worden sein, auf was für einem Schatz sie mit der Marke Alpine sitzen. Glücklicherweise wurden die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Franzosen haben in einer Zeit, in welcher das Automobil einen totalen Umbruch erlebt, einen berauschenden Mittelmotor-Sportler auf die Räder gestellt, der die Herzen sämtlicher Petrolheads im Sturm erobert!