Die Zeichen stehen auch bei Maserati, bislang unbestritten ein Garant für sensationellen Motorklang, auf Strom. Nebst dem SUV Folgore geht auch der GT Granturismo als Folgore (italienisch für Blitz) als Elektrovariante an den Start. Noch müssen die Petrolheads aber nicht in Schnappatmung verfallen, denn beide Modelle gibt es baugleich auch als Verbrenner ohne Elektrounterstützung. Aber die langfristige Ausrichtung ist dennoch klar auf Elektromobilität ausgerichtet. Der Maserati Granturismo ist einer der wenigen Luxus-Vertreter der derzeitigen Elektroautos und obwohl das charakteristische Triebwerk fehlt, schafft es Maserati, dem Auto genügend Eigenständigkeit und Charakter mit auf den Weg zu geben!
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Audi SQ8 TFSI: S wie souverän
Seit dem Facelift des Audi e-tron SUV teilen sich die beiden SUVs den Namen Q8. Doch sowohl die Preisliste, als auch der Test zeigt, dass der SQ8 mit V8 in vielen Belangen abermals eine Schippe drauflegt. Das in der Luxusliga angesiedelte SUV zeigt im Test mit maximaler Ausstattung, welche Qualitäten man von einem Flaggschiff-Audi erwarten und geniessen kann – es zeigt aber auch, in welche schwindelerregenden Höhen die Preise klettern können. Doch die Qualitäten dieses Autos sind eine subtile Machtdemonstration sondergleichen.
Lexus RZ: Einer von vielen
Toyota hielt sich lange zurück mit reinen Elektrofahrzeugen. Erst vor zwei Jahren präsentierte der Konzern den ersten Stromer bZ4X, Lexus hatte zuvor bereit mit dem UX einen SUV im Angebot – allerdings mit kümmerlicher Reichweite. Nun startet mit dem RZ der zweite E-SUV der noblen Marke und der scheint mit mehr Überzeugung entwickelt zu sein. Doch als Spätzünder hat man es meistens schwer und so tut sich auch der Lexus RZ schwer. Der Japaner ist weder schlecht noch überragend und droht somit, von der breiten Masse einfach weggeschwemmt zu werden.
Toyota Prius PHEV: Reinkarnation
Der Toyota Prius steht sinnbildlich für ökologische Mobilität. Die erste, hierzulande weitgehend unbekannte Generation, wurde bereits 1997 in Japan mit einem Hybridantrieb eingeführt, in Europa hatte der Prius anno 2003 sein Debut, was mittlerweile auch schon über 20 Jahre her ist. Heutzutage ist ein Hybridantrieb normal geworden, dennoch hat es Toyota geschafft, seinem Vorzeige-Öko-Modell, welches in Europa nur noch als Plug-in-Hybrid angeboten wird, eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen. Aber das meiner Meinung nach allerwichtigste: der Prius ist zum ersten Mal richtig schön geworden!
Jaguar I-Pace: Vom Vorreiter zum Underdog
Es vergeht mittlerweile gefühlt fast kein Tag, an dem kein neues Elektroauto oder zumindest eine Variante vorgestellt wird. Als der Jaguar I-Pace im Jahr 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war das noch nicht so. Im Gegenteil: Im Premium-Segment waren Elektroautos noch eher rar, die Briten hatten eine Vorreiterrolle inne. Moderne Technologie, neue Plattform, clevere Architektur, vernünftige Reichweite. Wow. In der Zwischenzeit ist verdammt viel passiert – nur bei Jaguar nicht. Bis auf ein paar Details ist das Vorzeigekätzchen unverändert, nachfolgende Elektroautos gibt es bei Jaguar erst ab 2025, wenn die Marke sich in einer Art Relaunch als neue Luxus-Marke die ausschliesslich Elektroautos fertigt, präsentiert. Sechs Jahre sind bei Elektroautos eine lange Zeit. Ist der Jaguar I-Pace überhaupt noch konkurrenzfähig? Oder wird es Zeit fürs Abstellgleis?
Abarth 500e: Grosser Spass, grosse Einschränkungen
Der Abarth 500e ist der erste Vertreter der rein elektrischen Hot Hatches. Ein kleines oder nur schon kompaktes Elektroauto, welches explizit auf Fahrspass ausgelegt ist, gibt es bislang nicht. Die gepimpten Fiat 500 waren schon immer ein Garant für ein äusserst unterhaltsames Fahrvergnügen, obwohl bei weitem nicht alle Aspekte der wilden Zwerge überzeugend waren. Ein charakteristisches Merkmal nebst dem Design war ausserdem stets der rabiate Sound. Der fällt nun aus, weshalb der elektrische Nachfolger auf Basis der Fiat 500e auf anderen Ebenen überzeugen muss. Kann die Neuinterpretation des Abarth 500 erfolgreich in die grossen Fussstapfen treten?
Mercedes-AMG C 63 S E Performance: Steroiden-Hybrid
Eines muss man Mercedes-AMG lassen: Sie haben Eier, den legendären V8, der in diesem Segment im Vorgänger nebst dem ganzen Charisma ganz nebenbei auch für einen USP sorgte, durch einen Vierzylinder-Plug-in-Hybrid-Antrieb zu ersetzen. Klar, die Verringerung der CO₂-Emission müssen als Vorwand herhalten, ohne politische Leitplanken wäre der V8 wahrscheinlich ohnehin erhalten geblieben, aber auch so wie es ist: Es wäre bestimmt auch unter heutigen Bedingungen möglich gewesen, das Triebwerk beizubehalten. Man hätte nur etwas mehr wollen müssen. Anyway, es ist, wie es ist. Hate, Spott und Häme gibt es im Netz über dieses Auto zuhauf, aber darauf möchte ich nicht eingehen, zumal die Mehrheit der angeblichen Besserwisser das Auto wahrscheinlich nie in Echt gesehen hat – geschweige denn gefahren ist. Hier und jetzt geht es um Fakten, Fahrdynamik und Emotionen. Potenzial ist grundsätzlich vorhanden, denn ein Hybridantrieb eröffnet – Mehrgewicht hin oder her – zusätzliche Möglichkeiten. Ist der neues C63 AMG also ein Warmduscher oder eine fahrdynamische Offenbarung?
Toyota C-HR: Äussere und innere Werte zählen
Das Design eines Autos ist erwiesenermassen Kaufgrund Nummer 1 – natürlich im persönlichen Budgetrahmen. Um sich im boomenden Segment der Kompakt-SUVs also abzuheben, hat sich Toyota mit dem extravagant gestylten C-HR so richtig etwas getraut. Bereits Generation eins sah aus, wie ein aus dem Designstudio entflohenes Konzeptauto und der Nachfolger setzt exakt auf dasselbe Rezept. Der Schuss hätte böse nach hinten losgehen können, doch die Klientel goutierte das mutige Design und somit steht heute ein Kompakt-SUV auf der Strasse, welches an Einzigartigkeit kaum zu überbieten ist.
Maserati Grecale Trofeo: Zwischen Historie und Moderne
Auch Maserati befindet sich mitten in der Transformation und das neue SUV Grecale steht sinnbildlich dafür. Doch statt eine Kehrtwende zum Elektroauto-Anbieter hinzulegen, fahren die Italiener vorerst wortwörtlich zweigleisig. Mittlerweile ist das SUV auch als Elektro-Variante Folgore (italienisch für “Blitz”) erhältlich, doch im Test wird die potenteste Verbrenner-Variante Trofeo abgefeiert. Dieses SUV vereint nämlich alles, wofür Maserati steht: Motorenbau, Design und Luxus aber auch das berüchtigte Haar in der Suppe.
Kia EV9: Neue Dimension
Man kann der Elektromobilität und Sinn oder Unsinn von gigantischen SUVs gegenüberstehen, wie man will, aber Fakt ist: Der Umstieg auf die Elektromobilität ermöglicht Autos, die ohne diese Transformation niemals entwickelt worden wäre. Oder, mit anderen Worten: Einen EV9 mit Verbrenner hätte Kia niemals gebaut. Doch mit Strom ändern sich die Vorzeichen und die Koreaner stossen mit dem EV9 ins Segment der Full-Size-SUVs (zumindest für europäische Verhältnisse Full-Size) vor. Das riesige SUV trumpft mit tollem Komfort und gigantischem Platzangebot. Trotz üppiger Motorleistung ist Sport jedoch keine Wunschdisziplin des Koreaners.
Mengshi Mhero 1: Grenzverschiebung
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt es mit der Grenzverschiebung wortwörtlich, der chinesische Autohersteller Mengshi Automobiles, eine Tochter von Dongfeng Motor Corporation – dasselbe Mutterhaus des Voyah Free – belässt es mit dem Mhero 1 bei technischer Grenzverschiebung. Oder soll das rein elektrische Offroad-Monstrum als subtile Wirtschaftskrieg-Erklärung interpretiert werden? Das überlasse ich mal dem Auge des Betrachters. Klar ist: Das Auto ist trotz ökologisch korrektem Elektroantrieb bereits optisch eine Kampfansage. Der Mhero 1 ist ein mit allen Wassern gewaschener Offroad-Krieger, der aber auch auf der Strasse überzeugt. Zeit für ein erstes Speed Date und das wiederum ist wortwörtlich gemeint, denn ausgerüstet mit vier Elektromotoren ist der Mhero 1 vieles, aber definitiv nicht langsam!
Peugeot 508 PSE SW: Weicher Sportler
Der Peugeot 508 PSE ist in seinem Segment mit seinem Plug-in-Hybrid-Antrieb nach wie vor einzigartig. Während andere Konkurrenten mit ähnlichen Sportambitionen entweder auf Sechszylinder oder vollelektrischen Antrieb setzen, stattet Peugeot Sport seinen Kombi mit einem Verbrenner und einem Elektromotor pro Achse aus. Üppig motorisiert mit einer Systemleistung von 265 kW ist der Franzose definitiv für Fahrspass zu haben. Allerdings überrascht der Peugeot mit Eigenschaften, die weniger erwartet werde und enttäuscht dafür an anderen Orten.
Voyah Free: Der Wind hat gedreht
Wir alle erinnern uns an chinesische Automobile vor rund 20 Jahren zurück. Dreiste, wüste Designkopien europäischer Hersteller, die bei Crashtests wie eine Handorgel zusammengefaltet wurden. Doch die Chinesen waren nicht untätig, insbesondere das Aufkommen der Elektromobilität verhalf chinesischen Herstellern, welchen die Expertise beim Verbrennermotor fehlt, zu Rückenwind. Der Voyah Free steht stellvertretend für die Fähigkeiten und die Qualität. Voyah ist die selbst ernannte Premiummarke des chinesischen Herstellers Dongfeng Motor Corporation. In Europa weitgehend unbekannt, im Heimatmarkt China jedoch bereits seit 1969 aktiv. Noch stolpert man im Voyah zwar über das eine oder andere Software-Problem, aber das sind Details.
Audi SQ8 e-tron: Stromumwandler
So richtig durchgestartet mit der Elektromobilität ist Audi mit dem e-tron SUV anno 2019. Mittlerweile ist viel passiert – nicht nur bei Audi – und daher hat man in Ingolstadt das SUV rundum überarbeitet und in diesem Zuge auch die Nomenklatur angepasst. Um hierarchisch zu unterstreichen, wo das Auto positioniert ist, heisst der Wagen nun Q8 e-tron. Im Test muss das Auto als Sportmodell SQ8 e-tron zeigen, wie es mit der neu dazugekommenen Konkurrenz zurechtkommt. Spoiler: Gut, sofern fleissig geladen wird.
Ausnahmeerscheinung: Mercedes CLA Shooting Brake
Es gibt heutzutage nicht mehr viele Autos, die sich so klar durchs Design profilieren wie der Mercedes CLA Shooting Brake. In Zeiten, in denen gefühlt jedes zweite Auto ein SUV ist, ist der durchgestylte CLA Balsam für die Augen. Persönlich finde ich es aber doch verwunderlich, dass sich Mercedes beim CLA dazu durchringen konnte, den Shooting Brake im Angebot zu behalten, während der grosse CLS Shooting Brake bereits 2018 ohne Nachfolger vom Markt genommen wurde. Aber sei’s drum. Der CLA erfuhr erst kürzlich eine sanfte Modellpflege, deren Änderungen man jedoch genau suchen muss. Ebenfalls suchen muss man zuweilen, womit der Hersteller seine Preispolitik rechtfertigt.
Mazda CX-60 Diesel: Gegen den Strom
Es ist nicht so, dass sich Mazda gegen die Elektrifizierung wehrt, schliesslich ist der CX-60 das erste Plug-in-Hybrid Auto der noch immer unabhängigen japanischen Marke. Doch Mazda traut sich etwas heutzutage schier unvorstellbares: Das SUV ist nämlich in der Testkonfiguration mit einem komplett neu entwickelten (!) Dieselmotor mit sechs Zylindern (!) ausgerüstet! Die Japaner verwenden diesbezüglich den Begriff «Rightsizing» – was für ein cooles Volk! Mit seinen Ausmassen und dem Motor rundet der CX-60 das Modellportfolio gegen oben ab. Wird das SUV den Premium-Ansprüchen von Mazda gerecht? Und schafft der grossvolumige Dieselmotor den Spagat zwischen Kraft und Effizienz?
Range Rover Sport: Genussvoller Überfluss
Bei Autos der Marke Range Rover verhaltet es sich ähnlich wie bei den Sportwagen von Porsche: Niemand braucht sie, aber aufgrund ihrer Eigenschaften will man sie ganz besonders. Trotz der Fülle an SUVs, die der Markt heute hergibt, fühlt sich die Strasse in einem Range Rover einfach anders an. Im Range Rover Sport stellt sich das Gefühl der Erhabenheit auch augenblicklich beim Entern des Autos ein. Im Falle des Testwagens zollt ein Plug-in-Hybrid-Antrieb dem Zeitgeist seinen Tribut. Wie effizient kann ein solcher Brocken unterwegs sein? Und was kann man vom Beinamen Sport im Modellnamen angesichts der schieren Masse erwarten?
DS 7 E-Tense Performance: Eilige Göttin
Das komfortable SUV DS 7 versucht als Performance-Variante mit 265 kW Leistung – natürlich als PHEV – den Spagat zwischen Gleiten und sportlicher Höchstleistung. Unabhängig davon ist der DS 7 darauf bedacht, in jeder Situation gut dazustehen. Der Test zeigt, dass der DS 7 in vielerlei Hinsicht ein unterschätzter Underdog ist. Allerdings sind auch mehrere Punkte negativ aufgefallen.
Peugeot E-308: Der Versuch mit weniger
Die sich durchsetzende Elektromobilität hat früher undenkbares möglich gemacht. Ich spiele auf Leistungsdaten an. Nicht einmal in den feuchtesten Träumen hätte man sich beispielsweise ein koreanisches Modell mit über 400 kW Leistung vorgestellt – heute ist das Realität. Peugeot macht bei diesem Leistungsrüsten jedoch nicht mit und bieten den E-308 als Volksstromer mit 115 kW an. Dies hat überdies den Vorteil, dass so ein Elektroauto sparsam und damit dem Umweltgedanken viel näher kommt als ein übermotorisiertes Monster. Der Ansatz von Peugeot ist also löblich, nur funktioniert das in der Praxis aus zwei triftigen Gründen nicht ganz.
Jeep Grand Cherokee: Diätmenü
2021 wurde der Jeep Grand Cherokee ennet des grossen Teichs präsentiert, mit etwas Verspätung ist er auch in Europa angekommen. Damit das grosse SUV Stellantis keinen Strich durch die CO₂-Rechnung macht, bleiben die fetten Motoren jedoch in Amerika – hierzulande ist der Jeep lediglich als PHEV mit Vierzylinder-Benziner erhältlich. Ob dieser Antrieb dem Grand Cherokee gerecht wird und ob der Luxus-Anspruch des Autos erfüllt wird, klärt dieser Test!