Der letzte Flug der zugrunde gegangenen Airline Air Berlin endete mit folgender Durchsage des Piloten: «Heute sagen wir nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss.» Heute sage ich auch dem Jaguar F-Type, der wohl das am meisten getestete Auto auf meinem Blog ist (eine Suche fördert diverse Reviews zutage) nicht auf Wiedersehen, sondern Tschüss. Die Produktion der charismatischen Raubkatze wurde bereits beendet, dieser Tage können die letzten Exemplare noch als Neuwagen erworben werden. Doch bevor sich unsere Wege endgültig trennen, wird es Zeit für eine Abschiedsrunde mit einem der eigenständigsten und emotionalsten Sportwagen!
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Jaguar F-Type P450: Er kann’s immer noch
Es heisst, Geschichten bewegen. Aber was, wenn der Jaguar F-Type selber die Geschichte ist? Im Jahr 2013 wurde er lanciert, vorerst nur als Roadster, ein knappes Jahr später auch als Coupé. Mit atemberaubendem Design und unverschämt lautem und bombastischem Motorsound überraschte und entzückte er die Autowelt. Damals war der Zeitgeist noch ein anderer. Euro 6 Abgasnorm und grossflächige Elektrifizierung standen erst ganz am Anfang. Heute weht der Automobilindustrie ein anderer Wind entgegen, doch der Jaguar F-Type stemmt sich mit seiner neuen Schnauze vehement dagegen. Eine Ausfahrt in einer kleinen Zeitkapsel.
Jaguar F-Type i4: Magerkost
Es ist die grösste Frage, aber gleichzeitig auch die falsche Frage: Kann der F-Type mit dem Vierzylinder so viel Spass machen wie seine grösseren Brüder? Das ist fast schon eine rhetorische Frage, denn die einzig mögliche und richtige Antwort ist «nein». Aber das will er gar nicht. Mit dem Basismodell möchten die Briten das F-Type Erlebnis einer breiteren Klientel zugänglich machen. Der Preis sinkt durch den Verzicht auf Hubraum und Zylinder erheblich und es soll schliesslich nicht nur Sound- und Leistungsfetischisten geben da draussen. Allerdings ist der Preisvorteil beinahe der einzige Vorteil, weshalb sich der Basis F-Type – zumindest bei mir – nicht ins Langzeitgedächnis einbrennen wird.