Wir alle kennen das Gefühl, das nach einem richtig feinen Essen eintritt. Ein Gefühl der Gelassenheit, Entspannung und Zufriedenheit. Weil man sich selber etwas Gutes getan hat. So ungefähr fühlt es sich am Steuer des Land Rover Discovery an. Das Riesentrumm hat etwas Verschwenderisches an sich und bietet in jeglicher Hinsicht mehr Reserven, als man in den allermeisten Fällen tatsächlich benötigt. Diese Gewissheit über die Reserven ist es, was einen zufrieden und tief entspannt reisen lässt. Günstig zu haben ist er indes nicht und an Perfektion grenzt er auch nicht, wie die eine oder andere Schwäche zeigt.
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Mini Countryman S: Verspielter Lifestyler
Ich vermenschliche Autos gerne. Darum, wäre der Mini Cooper Countryman ein Typ, er würde schick und hip gekleidet in einer angesagten Zürcher Bar einen Kaffee trinken, anschliessend den Mund sorgfältig mit einer Stoffserviette abtupfen und die Zigarette oder gar Zigarre danach qualmen. Er würde es geniessen, Teil des Geschehens um ihn herum zu sein. Dass ich auf diese Charakterisierung komme, stammt nicht von Ungefähr. Viel mehr kann ein Auto gar nicht auf Lifestyle getrimmt sein. Dabei bleibt der Countryman seinen Markenwerten treu, nimmt sich selber nicht immer ganz ernst und macht in erster Linie viel Spass. Das eine oder andere Stirnrunzeln bereitet er bei genauem Hinsehen trotzdem.
McLaren 570S Spider: Massanzug auf Rädern
Es ist nicht oft der Fall, dass ich ein solches Kribbeln verspüre, wenn ich ein Auto testen darf. Doch beim ersten Mal McLaren fahren ist es nahezu unmöglich, die Sache objektiv anzugehen. Es wird daher bestimmt etwas gefühlslastig in diesem Text, aber das sollte in Ordnung sein, denn Zahlen alleine vermögen eben nicht zu vermitteln, wie sich so ein McLaren 570S Spider anfühlt. Eines Vorneweg: Der McLaren ist nicht gerade das Auto, welches einem mit seinem Motorsound umhaut. Da fährt weiss Gott Stimmgewaltigeres herum, erst Recht in dieser Liga. Dass am Ende dennoch ein noch nie da gewesenes Haben-Will-Gefühl zurückbleibt, beweist, dass der 570S Spider woanders punkten kann. Und zwar massiv.
Potenzpille: Jaguar F-Type SVR Coupé
Aller guten Dinge sind drei? Nun, bei mir dürfen die guten Dinge gerne auch vier sein. Nach dem F-Type S Convertible, dem V8 S Convertible und dem R Coupé darf ich nun auch noch den Test vom SVR Coupé abfeiern, offensichtlich die letzte Eskalationsstufe vom F-Type. Die nach wie vor formschöne Raubkatze verbinde bestimmt nicht nur ich mit Lärm, mehr Lärm und noch mehr Lärm. Was die V6- und vor allem die V8-Motoren für einen herrlichen, oder – die andere Sichtweise gibt es unverständlicherweise auch noch – grauenhaften Krawall verursachen, ist immer wieder eine Sensation. Doch die Rolle vom F-Type ist gesetzt, da ändert auch das Tuning durch die Special Vehicle Operations (SVO) von Jaguar Land Rover nicht mehr viel. So faszinierend der F-Type SVR auch ist, besonders nahe an der Perfektion ist er nicht. Seine Wirkung entfaltet er trotzdem…
Rolls-Royce Ghost: Audienz mit euer Majestät
Willkommen in der Königsklasse. Erstmals in meinem Leben hatte ich die Ehre, in einem Rolls-Royce Platz zu nehmen. Es ist ein fast schon surreales Erlebnis. Man steigt ein und der Versuch vom rationalen Teil des Gehirns, zu sagen, es ist nur ein Auto, geht sang- und klanglos unter. Das hier ist eine Welt für sich. Eine Welt, in der sich der Sekundenzeiger plötzlich langsamer zu bewegen scheint, so leise ist es hier. Dies soll ein Ort sein, in dem man Ruhe und Privatsphäre geniessen soll, fernab der Hektik da draussen.
Mädchen für alles: Jaguar F-Pace
Ich begegne den Informationen in Prospekten und Pressemeldungen immer mit einer gewissen Vorsicht und Skepsis. Schliesslich wird das eigene Auto vom Hersteller auf eine Art und Weise beschrieben, respektive beworben, als ob gerade das Rad neu erfunden worden wäre. Auch der neue F-Pace von Jaguar soll irgendwie alles unter einen Hut bringen: Er sei extrem praktisch und alltagstauglich, trotzdem sportlich und fahraktiv und etwas offroad könne er auch noch. Phu. Bei solchen Ankündigungen gehe ich in der Regel besonders akribisch auf Fehlersuche. Meine Ausbeute an Kritik ist am Ende des Tests jedoch ausgesprochen mager…
Jaguar XF: Business fürs Herz
Kennt ihr das Gefühl, dass ihr etwas (oder natürlich auch jemanden) so sehr mögt, dass ihr bereitwillig über die Schwächen hinwegschaut? Ich persönlich beispielsweise mag den XF so sehr, dass ich, das entsprechende Kleingeld vorausgesetzt, bereit wäre, ihn zu kaufen und über seine Schwächen hinwegzusehen. Es liegt im Ermessen jedermanns, zu beurteilen, wie einschneidend besagte Schwächen sind. Fakt ist, dass ein Jaguar immer Fahrfreude und auch ein Gefühl von Individualität und Exklusivität vermittelt. Fakt ist aber auch, dass sich der XF Patzer leistet, die in dieser Preisklasse eigentlich nicht mehr zu tolerieren sind.
Jaguar XE S: Schnurrende Katzen machen glücklich
Es ist ein Montag, 5 Uhr morgens, der Wecker klingelt mich unbarmherzig aus dem Bett. Da der Stundenplan für diesen Tag prall gefüllt ist, sehe ich mich gezwungen, den Wechsel vom Range Rover Hybrid zum Jaguar XE S frühmorgens zu erledigen (was ich für meine Leserschaft alles mache…). Doch der Start ist harzig. Erstmal gilt es, eine fingerdicke Eisschicht vom Range abzukratzen. Anschliessend setze ich mich völlig durchgefroren hinters Steuer und stellte fest, dass die Aussenspiegel nicht in der Lage sind, auszuklappen – alles festgefroren! Ich will das Fenster runterlassen, um (zumindest den linken) Spiegel von Hand zu richten: Denkste. Das Fenster ist ebenfalls zugefroren. Dann eben nicht! Bin ich halt mit eingeklappten Spiegeln losgefahren. Übersicht wird eh völlig überbewertet. Am Ziel angekommen wartet ein zugeschneiter und zugefrorener XE S auf mich. Na dann: Heissen wir den Winter herzlich willkommen!
Sanfter Riese: Range Rover Hybrid
Grosse Range Rover sind für mich kein Neuland. Ich hatte bereits das Vergnügen mit dem normalen Range Rover Sport und dem wilden Range Rover Sport SVR. Jetzt darf der «richtige» Range Rover zeigen, was seine Fähigkeiten sind. Interessanterweise ist mein Testwagen ein Hybrid und ich bin, ehrlich gesagt, mehr als nur skeptisch, was ein Hybridantrieb bei einem 2,5-Tonnen Schiff bewirken soll. Doch im Gegensatz zum Range Rover Sport, bei dem ein scharfer Antrieb (sprich: Benziner) wünschenswert ist, ist beim Range Rover ziemlich egal, was unter der Haube arbeitet. Die Art und Weise, wie man sich im Range Rover fortbewegt, hat so etwas Majestätisches an sich, das man nicht mehr einfach nur als «fahren» bezeichnen kann.
Achterbahn (der Gefühle): Radical RXC Turbo
Kennt ihr das Gefühl, wenn man auf der Achterbahn sitzt, ohne einen Millimeter Spielraum hilflos im Bügel hängt und der Zug in die Höhe gezogen wird? Schon manches Mal sass ich auf einer Achterbahn und fragte mich, warum ich mir das eigentlich antue. So in etwa fühlte ich mich im Radical RXC Turbo, bevor es losging. Festgezurrt in Sechspunkt-Gurten und eingeengt in erstaunlich bequemen Schalensitzen aktiviere ich zuerst den Hauptschalter und anschliessend die Zündung. Die Elektronik ist nun an, das Triebwerk wartet auf die Startfreigabe. Ich atmete noch einmal tief ein und wieder aus, bevor ich den Startknopf drückte…
Der Praktiker: Land Rover Discovery Sport
Never change a winning team. Getreu diesem Motto wurde der Discovery Sport offensichtlich designt. Das Beauty SUV Evoque der Edeltochter Range Rover ist eingeschlagen wie eine Bombe. Deshalb hat man beschlossen, den Land Rover möglichst wie den Evoque aussehen zu lassen. Da drängt sich die böse Frage auf, ob der Discovery Sport der Evoque für Arme ist?
Eure aggressive Lordschaft: Range Rover Sport SVR
Halt, stopp! Ich will sie gar nicht hören und erst recht nicht beantworten müssen, diese unvermeidbare Frage, wenn der 5,0-Liter Kompressor-V8 aus dem Jaguar F-Type R Coupé in den über 2,5 Tonnen schweren Range Rover Sport transplantiert wird: «Macht das überhaupt Sinn?» Entschuldigung, wie war das?! Viel mehr als ein wütendes Grummeln hätte der Range Rover Sport SVR wohl auch nicht dazu zu sagen. Entwickelt von der neuen Abteilung SVO (Special Vehicle Operation) von Jaguar Land Rover ist er dazu da, um den deutschen Kriegsschiffen Cayenne Turbo S, GL 63 AMG und X5M zu zeigen, wo der Hammer hängt. Also etwas mehr Respekt und Haltung bitte! Ein solch adliges Auto erfordert eine differenzierte Herangehensweise und somit lautet die Frage, die gestellt werden muss, eher: Wieviel Spass steckt denn im Über-Range?
Mini Cooper: Teurer Spielspass
Mini ist wohl die jugendlichste aller Automarken, bekannt für das Go-Kart Feeling und das sprichwörtliche Fahren wie auf Schienen. Dass Mini Autos für Junge und Junggebliebene baut, wird schnell deutlich: Es sind viele bunte Lackfarben erhältlich, in der Preisliste bläht eine junge Frau einen Kaugummi auf und das Auto begrüsst den Fahrer beim Einsteigen mit einem Zwinkern im Bordcomputer. Kein Wunder, fühle ich mich als 22-jähriger bei dieser Marke abgeholt. Da Mini zu BMW gehört, sind die Erwartungen an die Material- und Verarbeitungsqualität natürlich entsprechend hoch, auch wenn Mini Autos unter vier Meter Länge baut. Werden diese Erwartungen erfüllt? Und kann der Mini Cooper mit seinem schnatternden Dreizylinder und dem Standardfahrwerk tatsächlich das Go-Kart Feeling beschwören? Ist der Preis auf junge Leute und deren Budget angepasst? Auf zur Suche nach Antworten.
Jaguar F-Type R Coupé: Hölle auf Strassen
Als stets aufmerksamer Schüler weiss ich noch, was ich im Physik Unterricht gelernt habe. Mein Lehrer pflegte immer zu sagen, dass Energie nie verloren gehen kann, sie wird lediglich umgewandelt. Sinn und Zweck des Verbrennungsmotors ist es seit jeher, dass der Energiegehalt des Treibstoffes in kinetische Energie umgewandelt wird. Das ist grundsätzlich auch beim 5,0-Liter V8 mit Kompressoraufladung im Jaguar F-Type R Coupé nicht anders, doch der F-Type ist so stimmgewaltig, dass man meinen könnte, es wird mehr in akustische, als in kinetische Energie umgewandelt. Ein echter Benzin-zu-Lärm-Konverter, wie er kein zweites mal existiert. Das Jaguar F-Type R Coupé sieht so hinreissend aus, aber es ist böse. Verdammt böse. Teuflisch böse. Es ist die Hölle auf Strassen.