Seit dem Facelift des Audi e-tron SUV teilen sich die beiden SUVs den Namen Q8. Doch sowohl die Preisliste, als auch der Test zeigt, dass der SQ8 mit V8 in vielen Belangen abermals eine Schippe drauflegt. Das in der Luxusliga angesiedelte SUV zeigt im Test mit maximaler Ausstattung, welche Qualitäten man von einem Flaggschiff-Audi erwarten und geniessen kann – es zeigt aber auch, in welche schwindelerregenden Höhen die Preise klettern können. Doch die Qualitäten dieses Autos sind eine subtile Machtdemonstration sondergleichen.
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Toyota C-HR: Äussere und innere Werte zählen
Das Design eines Autos ist erwiesenermassen Kaufgrund Nummer 1 – natürlich im persönlichen Budgetrahmen. Um sich im boomenden Segment der Kompakt-SUVs also abzuheben, hat sich Toyota mit dem extravagant gestylten C-HR so richtig etwas getraut. Bereits Generation eins sah aus, wie ein aus dem Designstudio entflohenes Konzeptauto und der Nachfolger setzt exakt auf dasselbe Rezept. Der Schuss hätte böse nach hinten losgehen können, doch die Klientel goutierte das mutige Design und somit steht heute ein Kompakt-SUV auf der Strasse, welches an Einzigartigkeit kaum zu überbieten ist.
Maserati Grecale Trofeo: Zwischen Historie und Moderne
Auch Maserati befindet sich mitten in der Transformation und das neue SUV Grecale steht sinnbildlich dafür. Doch statt eine Kehrtwende zum Elektroauto-Anbieter hinzulegen, fahren die Italiener vorerst wortwörtlich zweigleisig. Mittlerweile ist das SUV auch als Elektro-Variante Folgore (italienisch für “Blitz”) erhältlich, doch im Test wird die potenteste Verbrenner-Variante Trofeo abgefeiert. Dieses SUV vereint nämlich alles, wofür Maserati steht: Motorenbau, Design und Luxus aber auch das berüchtigte Haar in der Suppe.
Smart #1: Andere Erscheinung, bekannter Charakter
Der Autohersteller Smart ist nicht mehr, wer er einmal war. Von den knuffigen und kultigen Kleinstwagen hat man sich verabschiedet, stattdessen setzt man fortan auf vielseitigere Elektroautos. Auch die Eigentumsverhältnisse haben sich geändert, Smart gehört nun nicht mehr zu Daimler (Mercedes), sondern zu den Chinese Geely, die auch Volvo unter ihrem Dach haben. Es besteht jedoch ein Joint Venture zu Mercedes, sodass insbesondere das Design noch die Handschrift von Stuttgart trägt. Der Smart #1, der Erste der Neuzeit, ist zwar optisch nicht mehr mit der Historie zu vergleichen, der Spirit ist aber immer noch derselbe. Ausserdem ist das Preis-Leistung-Verhältnis viel besser als in der Vergangenheit.
Hyundai Kona: Evolution auf allen Ebenen
Dass ein erfolgreiches Kompakt-SUV wie der Hyundai Kona einen Nachfolger bekommt, ist so vorhersehbar gewesen wie das Amen in der Kirche. Bemerkenswert und positiv finde ich aber, dass Hyundai auch bei der zweiten Generation an der Antriebsvielfalt festhält und den Kona sowohl als Verbrenner, Vollhybrid und Elektrovariante anbietet. Im Test stelle ich den Benziner der Elektrovariante gegenüber. Zwischen den Antriebskonzepten gibt es keine unvorhergesehene Überraschungen und der Benziner hat absolut seine Daseinsberechtigung. Allerdings ist Hyundai bei aller Evolution bei den Assistenzsysteme komplett übers Ziel hinausgeschossen, was einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Mengshi Mhero 1: Grenzverschiebung
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt es mit der Grenzverschiebung wortwörtlich, der chinesische Autohersteller Mengshi Automobiles, eine Tochter von Dongfeng Motor Corporation – dasselbe Mutterhaus des Voyah Free – belässt es mit dem Mhero 1 bei technischer Grenzverschiebung. Oder soll das rein elektrische Offroad-Monstrum als subtile Wirtschaftskrieg-Erklärung interpretiert werden? Das überlasse ich mal dem Auge des Betrachters. Klar ist: Das Auto ist trotz ökologisch korrektem Elektroantrieb bereits optisch eine Kampfansage. Der Mhero 1 ist ein mit allen Wassern gewaschener Offroad-Krieger, der aber auch auf der Strasse überzeugt. Zeit für ein erstes Speed Date und das wiederum ist wortwörtlich gemeint, denn ausgerüstet mit vier Elektromotoren ist der Mhero 1 vieles, aber definitiv nicht langsam!
Voyah Free: Der Wind hat gedreht
Wir alle erinnern uns an chinesische Automobile vor rund 20 Jahren zurück. Dreiste, wüste Designkopien europäischer Hersteller, die bei Crashtests wie eine Handorgel zusammengefaltet wurden. Doch die Chinesen waren nicht untätig, insbesondere das Aufkommen der Elektromobilität verhalf chinesischen Herstellern, welchen die Expertise beim Verbrennermotor fehlt, zu Rückenwind. Der Voyah Free steht stellvertretend für die Fähigkeiten und die Qualität. Voyah ist die selbst ernannte Premiummarke des chinesischen Herstellers Dongfeng Motor Corporation. In Europa weitgehend unbekannt, im Heimatmarkt China jedoch bereits seit 1969 aktiv. Noch stolpert man im Voyah zwar über das eine oder andere Software-Problem, aber das sind Details.
Audi SQ8 e-tron: Stromumwandler
So richtig durchgestartet mit der Elektromobilität ist Audi mit dem e-tron SUV anno 2019. Mittlerweile ist viel passiert – nicht nur bei Audi – und daher hat man in Ingolstadt das SUV rundum überarbeitet und in diesem Zuge auch die Nomenklatur angepasst. Um hierarchisch zu unterstreichen, wo das Auto positioniert ist, heisst der Wagen nun Q8 e-tron. Im Test muss das Auto als Sportmodell SQ8 e-tron zeigen, wie es mit der neu dazugekommenen Konkurrenz zurechtkommt. Spoiler: Gut, sofern fleissig geladen wird.
DS 7 E-Tense Performance: Eilige Göttin
Das komfortable SUV DS 7 versucht als Performance-Variante mit 265 kW Leistung – natürlich als PHEV – den Spagat zwischen Gleiten und sportlicher Höchstleistung. Unabhängig davon ist der DS 7 darauf bedacht, in jeder Situation gut dazustehen. Der Test zeigt, dass der DS 7 in vielerlei Hinsicht ein unterschätzter Underdog ist. Allerdings sind auch mehrere Punkte negativ aufgefallen.
Jeep Grand Cherokee: Diätmenü
2021 wurde der Jeep Grand Cherokee ennet des grossen Teichs präsentiert, mit etwas Verspätung ist er auch in Europa angekommen. Damit das grosse SUV Stellantis keinen Strich durch die CO₂-Rechnung macht, bleiben die fetten Motoren jedoch in Amerika – hierzulande ist der Jeep lediglich als PHEV mit Vierzylinder-Benziner erhältlich. Ob dieser Antrieb dem Grand Cherokee gerecht wird und ob der Luxus-Anspruch des Autos erfüllt wird, klärt dieser Test!
Mercedes EQS SUV: Elektrisch um jeden Preis
Die Deutschen Premium-Hersteller haben das Luxuselektroauto-Segment entdeckt. Nach oben abgerundet wird dies bei Mercedes mit dem EQS SUV. Dieser Luxus-Stromer auf Basis der EQS-Limousine hebt Komfort, Ausstattung und Technologie auf ein extrem hohes Niveau. Während man dem Auto fahrerisch und technisch absolut nichts ankreiden kann, darf man das Konzept durchaus auch kritisch betrachten.
Starkstrom: Genesis GV70 Electrified
Unter anderem mit dem Genesis GV 70 startete die Marke 2021 auf dem Schweizer Markt, vorerst nur mit Verbrennermotoren. Angesichts des erklärten Ziels von Genesis, den Fokus verstärkt auf Elektroautos zu setzen, wurde das SUV 2022 elektrifiziert. Trotz Verbrenner-Plattform ist dies allerdings keine halbgare Angelegenheit, sondern fortschrittliche Technik, die unter der eleganten Karosserie des GV70 steckt. Der erste Eindruck des Autos wird überdacht, sobald die volle Leistung das erste Mal abgerufen wird.
Nissan Ariya: Spät, aber gut
Mit dem Nissan Leaf haben die Japaner bereits anno 2010 Pionierarbeit geleistet. Der Kompaktwagen ging dann auch in die zweite Runde, anschliessend war es aber lange ruhig um neue Elektromodelle von Nissan. Jetzt ist der Ariya am Start, der im Gegensatz zum Leaf aber kein Trendsetter mehr ist, sondern sich gegen starke Konkurrenz behaupten muss. Wie sich zeigt, hat sich das Warten auf den Ariya gelohnt. Das SUV vermag auf vielen Ebenen zu überzeugen, allerdings hat mittlerweile auch Nissan selbstbewusste Preise.
Toyota bZ4X: Ist anders gleich besser?
Es ist schon erstaunlich, dass Hybrid-Pionier Toyota so lange mit reinen Elektroautos fremdelte. Wie man in den Meiden liest, ist sich die Toyota-Führung nach wie vor nicht schlüssig, ob Elektroautos der richtige Weg sind. Ich finde diese Haltung sehr löblich, denn europäische Hersteller beugen sich der hiesigen Politik und preisen die Elektromobilität als das Mass aller Dinge an, obwohl kaum ein Hersteller die aus freien Stücken macht. Anyway, Erstlingswerk der Japaner ist der bZ4X, ein Kooperationsprojekt mit Subaru, wo das praktisch baugleiche Auto als Solterra zur Verfügung steht. Was steckt also hinter dem sperrigen Namen?
Range Rover: Schloss auf Rädern
Obwohl die Menge an SUVs immer grösser wird, sticht der Range Rover wortwörtlich aus der Masse. Einerseits aufgrund seiner schieren Grösse, andererseits aber auch, weil sein Fahrgefühl sowie seine Fähigkeiten seinesgleichen suchen. Mit der Neuauflage haben die Briten nicht nur einen Ruf zu verteidigen, sondern wollen über sich hinauswachsen. Der neue Range Rover ist grösser und teuer als sein Vorgänger und verspricht ein noch höheres Level an luxuriösem Fahrkomfort bei gewohnter Vielseitigkeit im Gelände. Kann das Flaggschiff der Briten neue Massstäbe im Segment der Luxus-SUVs setzen?
Volvo C40 Recharge: Smarter Schwede
Volvo möchte auch ein Stück vom SUV-Coupé-Kuchen abstauben und schickt dazu den C40 Recharge ins Rennen. Wie der Name verrät, handelt es sich beim C40 um ein Elektroauto, das Design mit geschlossenem Kühlergrill unterstreicht das. Im Gegensatz zum Schwestermodell XC40 sind keine Verbrennermotoren im Angebot. Stattdessen punktet der C40 mit bärenstarkem Antrieb und top modernem Infotainmentsystem. Bezüglich der Effizienz hapert es allerdings.
Alfa Romeo Tonale: Über Attraktivität und innere Werte
Stellt euch vor, ihr seid an der Bar und entdeckt eine äusserst attraktive Person. Ihr mustert sie und nickt unauffällig anerkennend. Jackpot! Ihr begebt euch zu dieser Person, nähert euch an und kommt in ein Gespräch. Doch je länger dieses Gespräch andauert, desto stärker wird die Einsicht, dass die inneren Werte und Charakterzüge eures Gegenübers nicht mit euren Vorstellungen übereinstimmen. Die äussere Attraktivität hat getrogen. Jetzt ersetzt die Person an der Bar mit dem Alfa Romeo Tonale und wir sind bereits mittendrin in der Geschichte.
Citroën C5 Aircross: Ehrliche Haut
Der Citroën C5 Aircross wirkt mit seinen Plastikbeplankungen abenteuerlustiger als manch anderes SUV. Doch das täuscht, denn der Franzose hat selbst in der Topmotorisierung als Plug-in-Hybrid keinen Allradantrieb. Trotzdem hat der Wagen weit mehr als nur eine Daseinsberechtigung. Er hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab und im Gegensatz zum allgemeinen Trend bleibt sich Citroën nicht nur seiner Philosophie treu, sondern bleibt auch preislich bodenständig. Dennoch bleibt ein Wunsch offen.
Peugeot 3008: Leistung mit gutem Gewissen
Der Peugeot 3008 hat ein Facelift und gleichzeitig das neue Markengesicht bekommen. Ansonsten sind die Änderungen überschaubar. In der getesteten Topmotorisierung mangelt es dem Franzosen definitiv nicht an Schub, doch das SUV sieht sich ganz klar auf der komfortablen Seite. Nach wie vor speziell ist das Antriebslayout mit drei Motoren, wodurch sich der Wagen von der zunehmenden Konkurrenz abhebt.
Tesla Model Y Performance: Highend E-Performance
Das Tesla Model Y Performance ist eine schöne Veranschaulichung, wie sehr sich Tesla einerseits verbessert hat und wie sehr es andererseits matchentscheidend ist, ob das Auto von Anfang an und ausschliesslich als Elektroauto konzipiert ist. Zwar ist das Model Y nicht wirklich kompakt, aber was die Amerikanier hier an Raum anbieten, lässt auch deutlich grössere SUVs vor Neid erblassen – ganz abgesehen davon, dass sie dem Model Y Performance nicht hinterher kommen würden, weder in der Beschleunigung, noch von der Konnektivität her.