Alles scheint neu bei der nun eigenständigen Marke Polestar und doch ist vieles gar nicht so neu. Herausragend sind beim neuen Modell vor allem der ganzheitlich digitale Ansatz sowie die Performance. Wer sich keinen Porsche Taycan leisten kann und die Elektro-SUVs leid ist, findet im Polestar 2 einen echten Underdog. Im Gegensatz zum teuren Porsche ist der Polestar 2 fair eingepreist und im Verhältnis zur Dach-Marke Volvo sogar verhältnismässig günstig. Alles am strahlen also bei der neuen Marke? Fast, denn der Performance-Stromer wirft ein Problem auf, wofür er nur indirekt etwas kann. Aber der Reihe nach!
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Kia e-Soul: Elektroparty
Wenn der Kia e-Soul etwas nicht ist, dann ordinär. Seine ganze Daseinsberechtigung schlägt sich fast komplett im Design nieder. Dieses Kapitel meistert er bravoräus mit vielen Gimmicks, die den mitunter tristen Auto-Alltag aufheitern. Antriebstechnisch ist er innerhalb der Kia-Famile kein Unikat, da der e-Niro technisch identisch ist. Während der Niro allerdings designmässig in der Masse untergeht, kann der e-Soul alle Trümpfe ausspielen! Im Gegensatz zu anderen Modellen gibt es den Soul ausserdem ausschliesslich als rein elektrisches Modell – zumindest in Europa, denn in anderen Ländern wird noch ein Benziner angeboten, was das recht klassische Layout mit Motorraum und Getriebetunnel erklärt. Aber sei’s drum. Zeit für die Elektroparty!
Audi e-tron Sportback: Der Technokrat
Der Audi e-tron Sportback ist bis unters Dach vollgestopft mit Hightech. Dazu kommen die Audi-typische Gelassenheit und Qualität sowie ein adrettes, sportlich-elegantes Design. Ob das reicht, um im Premium-Elektro-Segment die Krone zu tragen?
Peugeot e-208: Adretter Stromer
Die Zeiten, in denen Elektroautos schweineteuer und nur für sogenannte First Movers zugänglich waren, sind mittlerweile passé. Der adrette Peugeot 208 ist der Beweis dafür, denn er ist nicht nur – wie getestet – als reiner Stromer, sondern auch als Benziner und sogar als Diesel erhältlich. Weil kompakte Autos meines Erachtens besonders prädestiniert sind für den Elektroantrieb, nehme ich den kleinen Franzosen als Stromer genauer unter die Lupe. Wie steht es um den Preis im Vergleich zu den Verbrennern? Und wie steht es um die Alltagstauglichkeit?
Renault Zoe: Die Zeit ist reif
2013 war die Welt für die meisten Autohersteller noch in Ordnung, der Verbrennungsmotor dominierte die gesamte Branche und Elektroautos waren ein Ausnahmezustand. Auch die Fahrer und Kunden mussten entweder das passende Fahrprofil aufweisen, ganz grosse Technik-Interessenten oder schlicht Freaks gewesen sein. Bei einer praktischen Reichweite von rund 150 Kilometern und einer geringen Leistung von 65 kW war der erste Zoe zwar fortschrittlich und ein mutiger Schritt von Renault, aber so richtig alltagstauglich war der Stromer mit dem sympathischen Namen nicht. Doch die Zeiten und das Auto haben sich geändert und der im Grunde «nur» überarbeitete Zoe passt besser denn je in die heutige Zeit!
Alte Tugenden: Mercedes EQC
Die E-Mobilität kommt bei Mercedes nicht aus heiterem Himmel, schon länger experimentierte man in Stuttgart mit Strom. Der Smart Fortwo Electric Drive war noch ganz akzeptabel, die B-Klasse Electric Drive war hingegen in meinen Augen ein Fiasko und des Sterns nicht würdig. So ein Urteil könnte sich der EQC heutzutage nicht mehr erlauben, falls Mercedes den Anschluss nicht verlieren will. Und siehe da: Die Hausaufgaben wurden gemacht, der EQC ist ein hervorragendes Elektro-SUV geworden. Wer aber auf revolutionäre Ansätze hofft, wird enttäuscht werden.
Tesla Model 3 SR+: Out of the Box thinking
Nach wie vor wird Tesla als ein etwas anderer Autohersteller betrachtet. Zu Recht! Chef Elon Musk tickt anders als der Rest der Autobranche und das merkt man dem Endprodukt an. Das Model 3 SR+, also das Modell mit der Standard-Reichweite und Heckantrieb, ist in der Schweiz das Einstiegsmodell, jener Hoffnungsträger, welcher bei Tesla für den endgültigen Durchbruch sorgen soll. Im Test hat sich gezeigt, dass die Amis in einigen Bereichen führend sind, doch in anderen Punkten sorgt das Model 3 für Kopfschütteln.
Magischer Touch: Audi e-tron
Mit dem vollelektrischen e-tron will Audi zurück an die Spitze, den viel zitierten «Vorsprung durch Technik» wieder zelebrieren. In diesem Zusammenhang finde ich vor allem eine Zahl bemerkenswert: 2699. Das ist nicht etwa die Reichweite des Elektro-SUVs, sondern das Leergewicht. Bei allem Respekt, aber so fortschrittlich ist es nicht, einen derart schweren Koloss auf die Räder zu stellen. Aber es musste wohl hinsichtlich der Absatzzahlen ein SUV werden und wenn ich über das viel zu hohe Gewicht hinwegschaue, muss ich eingestehen, dass der e-tron ein richtig gutes Auto geworden ist – aus einem überraschend trivialen Grund.
Jaguar I-Pace: Mit den Genen eines Gepards
Mittlerweile zaubern viele Premium-Hersteller ein Elektro-SUV aus dem Hut, doch mit dem I-Pace gehört Jaguar definitiv zu den First Movern im Segment. Mit einem mutigen Design, welches die Vorteile des Elektroantriebs nutzt sowie hoher Leistung und Reichweite weckt die stumme Raubkatze Lust auf mehr. In meinem Test hat der I-Pace allerdings mit der Ausdauer zu kämpfen – und der Hersteller spart ausgerechnet an der falschen Stelle.
Kuckucksauto: Opel Ampera-e
Wollte Opel den Ampera-e etwa nicht? Natürlich schon, schliesslich wurde der kompakte Stromer mit einer NEFZ-Reichweite von 520 Kilometern letztes Jahr als Reichweiten-Champion angepriesen – was er in seinem Segment immer noch ist. Will Opel den Ampera-e jetzt als PSA-Mitglied nicht mehr? Natürlich schon, schliesslich ist er immer noch der einzige reine Stromer im Portfolio und hilft so, den Flottenverbrauch zu senken. Trotzdem ist der Ampera in meinen Augen kein richtiger Opel, sondern ein amerikanischer Chevrolet Bolt, der das Opel-Logo trägt. Zwar wird er zu Recht hierzulande vermarktet und er hat durchaus seine Reize, aber der Feinschliff seitens Opel fehlt gleich an verschiedenen Stellen.
Trend bei Autokäufen geht zu Benzinern und E-Autos
Das vergangene Jahr brachte der Schweiz einen neuen Rekord bei der Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge. Das geht aus den offiziellen Zahlen hervor, die vom Bundesamt für Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft veröffentlicht wurden. Danach war der Anteil der neu zugelassenen Güterfahrzeuge und Elektroautos im Jahr 2017 besonders hoch.