Die Zeichen stehen auch bei Maserati, bislang unbestritten ein Garant für sensationellen Motorklang, auf Strom. Nebst dem SUV Folgore geht auch der GT Granturismo als Folgore (italienisch für Blitz) als Elektrovariante an den Start. Noch müssen die Petrolheads aber nicht in Schnappatmung verfallen, denn beide Modelle gibt es baugleich auch als Verbrenner ohne Elektrounterstützung. Aber die langfristige Ausrichtung ist dennoch klar auf Elektromobilität ausgerichtet. Der Maserati Granturismo ist einer der wenigen Luxus-Vertreter der derzeitigen Elektroautos und obwohl das charakteristische Triebwerk fehlt, schafft es Maserati, dem Auto genügend Eigenständigkeit und Charakter mit auf den Weg zu geben!
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Zickiger Hengst: Ford Mustang Mach-E GT
Hand aufs Herz, da ich mich bereits beim normalen Mustang Mach-E über die unpassendste Modellbezeichnung in der Automobilhistorie ausgelassen habe, wollte ich mich beim GT ausschliesslich auf die Performance fokussieren. Doch ausgerechnet der GT, der hohe Erwartungen schürte, bietet Stoff, um auf seinem Namen – achtung, Wortspiel – herumzureiten. Leider keinen guten Stoff. Das ist schade, denn im Grunde macht der Mach-E GT richtig Laune und ist das deutlich fahraktivere Auto als die zivile Version. Aber wenn es so richtig zur Sache gehen soll, wird das Auto leider bockig.
Kia EV6: Öko-Lifestyle mit Stil
Kia kann bereits auf einige Jahre Erfahrung im Bau von Elektrofahrzeugen zurückgreifen. Der erste E-Soul beispielsweise kam bereits 2014 auf den Markt. Mit den Modellen Soul und Niro bediente Kia eher die preissensiblere Kundschaft, doch mit dem EV6 ändern sich die Ansprüche und das Preisschild. Das Design bricht mit sämtlichen Konventionen und auch leistungsstechnisch geht Kia neue Wege. Unter dem Strich bleibt viel Begeisterung und wenig Kritik!
Audi RS e-tron GT: Der Vollstrecker
Der Audi RS e-tron GT schreibt Geschichte. Zwar erfindet er das (Elektro-)Auto nicht neu, doch er ist das erste RS-Modell, welches keinen Benziner unter der Haube hat. Überhaupt ist er das erste elektrifizierte Performance-Modell von Audi und um diesen Anspruch zu unterstreichen, läuft der RS e-tron GT in den Böllinger Höfen vom Band, wo auch der illustre R8 gebaut wird. Eine reine Eigenentwicklung ist der elektrische GT aber nicht, denn er ist technisch sehr eng mit dem Porsche Taycan verwandt, aber da gäbe es weiss Gott schlechtere Sportwagen-Voraussetzungen als eine Porsche-Plattform. Nichtsdestotrotz wirft dieses Auto natürlich eine ganze Menge Fragen auf: Ein Sportwagen im Öko-Korsett? Sportler oder Familienkutsche mit Bumms? Und last but not least natürlich: Trotz Elektroantrieb ein echtes RS-Modell?
Mercedes-AMG GT C Roadster: Drama auf Rädern
Wer Drama mag, ist bei Mercedes-AMG an der richtigen Adresse. Die echten, bösen Modelle aus Affalterbach neigen dazu, einen leicht gestörten Touch zu haben, was sie von der Masse abhebt. Wer besonders viel Drama mag – und über ein entsprechend gefülltes Bankkonto verfügt – sollte zum Topmodell, dem AMG GT greifen. Als GT C Roadster bietet er ein mitreissendes Frischluft-Vergnügen und atemberaubende Performance. Dennoch ist der grobe AMG kein feinfühliges Präzisions-Instrument, sondern inoffiziell das einzige Muscle-Car, das Deutschland aktuell baut.
BMW 8er Coupé: Eine grosse Nummer
BMW greift nach den Sternen – genauer gesagt, nach dem Stern. Um dem S-Klasse Coupé etwas entgegenzusetzen, wurde aus dem 6er – der in meinen Augen leider ein arg gebeuteltes Shipi-Image hat – kurzerhand das neue Topmodell, der 8er. Das wirft viele Fragen auf: Ist die Adelung zum Topmodell mehr als nur ein Marketing-Gag? Ist der 8er ein GT oder ein echter Sportwagen? Und: Kann das Konzept auch mit der im Testwagen verbauten Basismotorisierung überzeugen?
Aston Martin DB11 V8: Das Biest im Massanzug
Wenn man sich die Entwicklung auf dem Automarkt generell anschaut, dann merkt selbst der grösste Nicht-Autofan, was sich gerade abspielt: Die Elektrifizierung. Selbst Aston Martin ist auf den Zug aufgesprungen und hat – um Erfahrungen mit der neuen Antriebstechnologie zu sammeln – den Rapide in einer Kleinserie auf Elektroantrieb umgestellt. Elektrisch zu fahren ist eigentlich sehr angenehm… Aber dann fährt man den DB11 mit einem Prachtstück von einem Verbrenner und ich frage mich: Kann ein Elektroauto trotz immenser Beschleunigung jemals dieses Glücksgefühl auslösen, wie es einem im DB11 widerfährt?
Ford Mustang GT: Es lebe die V8-Rebellion!
Wir alle kennen sie. Diese Machos, die nächtens noch die Sonnenbrille tragen, rauchend und Bier trinkend an der Hauswand lehnen und die Ärmel hochgekrempelt haben. Ihre Tattoos sind genauso unergründlich wie ihr Blick. Beiläufig wird auf den Boden gespuckt und dem Mädel mit dem knackigen Arsch hinterhergeschaut. Manieren sind schliesslich was für Weicheier. Das Bild wäre perfekt, wenn besagter Typ anschliessend in den neuen Mustang steigen würde, denn: Gleich und gleich gesellt sich gern. Auch der frisierte Hengst schert sich einen Dreck darum, was das Umfeld von ihm haltet. Mit aggressiver Optik, noch aggressiverem Sound und genauso geilen wie gestörten Features ist das Muscle Car komplett auf Krawall gebürstet. Manieren muss man ihm schon selber beibringen – sofern man das überhaupt will!
BMW 3er GT: Goldene Mitte oder fünftes Rad am Wagen?
Der 3er, das Zugpferd von BMW. Es gibt Modelle, die muss man einfach mal gefahren sein, auch, um Vergleiche zu anderen Herstellern ziehen zu können. Zur Verfügung für den Test stand allerdings nur der GT. Nun, technisch erst mal egal, da auch der Grand Turismo technisch identisch ist mit dem Rest der 3er Familie. Schon im Vorfeld des Tests war mir klar, dass ein astreines Fahrverhalten zu erwarten gewesen ist. Dennoch hat mir dir dieses Auto zum einen nicht ganz alle Fragen beantwortet, zum anderen jedoch klar gemacht, dass motorenseitig nicht immer geklotzt werden muss.