Meistens werden SUVs aufgrund einer pragmatischen Denkweise gekauft. Man liebäugelt mit der Sitzposition, dem Allradantrieb, dem Gefühl der Sicherheit, der Variabilität, oder dem Platzangebot. Der Stelvio als der Bachelor unter den SUVs setzt die Prioritäten jedoch etwas anders. Er hat Charme, sieht verboten gut aus und bietet ein Handling, worauf viele Konkurrenten neidisch sind. Wenn schliesslich noch das vierblättrige Kleeblatt die vorderen Kotflügel ziert, dann werden sämtliche rationalen Gedanken weggewischt. Das hier ist ein veritabler Sportwagen, der zu viele Wachstumshormone gefressen hat!
Fahrberichte (selber gefahren)
Spassbeschleuniger: Mazda MX-5
Die Autowelt dreht sich unaufhörlich weiter. Plug-in-Hybride werden beinahe täglich vorgestellt, Assistenzsysteme entwickeln und verbreiten sich unaufhörlich weiter. Elektroautos sind auf dem Vormarsch. Doch es gibt sie noch, die Nischenprodukte, die für puren Fahrspass stehen. Ein prominenter und obendrein erschwinglicher Vertreter ist der Mazda MX-5, der seit vier Jahren praktisch unverändert in der vierten Generation antritt. Beinahe still und heimlich hat Mazda an der Leistungsschraube gedreht, sodass der wuselige Roadster jetzt stärker anschiebt, ansonsten weitgehend ganz der Alte geblieben ist. Zum Glück!
Jaguar I-Pace: Mit den Genen eines Gepards
Mittlerweile zaubern viele Premium-Hersteller ein Elektro-SUV aus dem Hut, doch mit dem I-Pace gehört Jaguar definitiv zu den First Movern im Segment. Mit einem mutigen Design, welches die Vorteile des Elektroantriebs nutzt sowie hoher Leistung und Reichweite weckt die stumme Raubkatze Lust auf mehr. In meinem Test hat der I-Pace allerdings mit der Ausdauer zu kämpfen – und der Hersteller spart ausgerechnet an der falschen Stelle.
Roadtrip mit dem Seat Leon Cupra R ST: Die Zeit ist reif
Der Seat Leon Cupra ist mittlerweile bei weitem nichts neues. Der Cupra R ST ist als letztes Sondermodell der Abschluss der jetzigen Leon-Generation. Soweit die nüchterne Sachlage. Doch weil Cupra jetzt keine Variante mehr, sondern eine eigene Marke ist, wird der Sport-Anspruch endlich so ernst genommen, wie er es verdient. Dieser böse, graue Leon ist nicht nur der Beste, Schnellste und Sportlichste aller Zeiten, sondern auch das Killerargument gegen den Cupra Ateca. Ich bin mit dem Leon Cupra R ST rund 3000 Kilometer nach Slowenien und Kroatien gefahren und verrate schon mal soviel: Dieser Kombi kennt in seinem Segment keine Gegner – nur Opfer.
Dressur: Mercedes-AMG CLS 53
Wunderschön, der Mercedes CLS als 53er AMG. Sportlich, elegant und doch nicht pompös oder brachial. Ein Auto zum verlieben – eigentlich, auf den ersten Blick. Doch es gibt trauriges zu vermelden, aller Schönheit zum Trotz. Erstens hat Daimler den noch extrovertierteren Shooting Brake sang- und klanglos gestrichen, obwohl er hierzulande genügen Abnehmer finden würde – doch in den Hauptmärkten China und USA ist der Sportkombi nicht gefragt. Des Weiteren gibt es das 63er Topmodell nicht mehr, denn diese Rolle übernimmt der AMG GT 4, der unter dem Blech nämlich kein AMG GT mit Transaxle-Bauweise, sondern einfach ein gepimpter CLS im AMG-Kleid ist. Somit bleibt der 53er als «Topmodell» und als solches kann er vieles gut, doch verzettelt er sich dabei, in jeglicher Hinsicht perfekt sein zu wollen.
Höllenfeuer: Jeep Grand Cherokee Trackhawk
Angst kann man riechen. Wer sich fürchtet, sondert bestimmte Moleküle in seinem Schweiss ab; Menschen und Tiere können diesen Geruch wahrnehmen. Und wer vor dem Jeep Grand Cherokee Trackhawk steht, der fürchtet sich. Weil er ein Tier ist. Wortwörtlich und im übertragenen Sinn, denn unter der Haube des Ungetüms schlummert die Hellcat. Ein V8-Kompressormonster, höchst angriffslustig und jederzeit bereit, alles um sich herum auszuknocken. Auch dich. Zu deinem Vorteil kann der Jeep Trackhawk als wohl einziges Tier dieser Welt deine Angst nicht riechen. Scheint wohl ein Gendefekt zu sein. Aber gut für dich, ansonsten hättest du das Duell gegen das Zweieinhalbtonnen-Vieh von vornherein schon verloren.
Aston Martin DB11 V8: Das Biest im Massanzug
Wenn man sich die Entwicklung auf dem Automarkt generell anschaut, dann merkt selbst der grösste Nicht-Autofan, was sich gerade abspielt: Die Elektrifizierung. Selbst Aston Martin ist auf den Zug aufgesprungen und hat – um Erfahrungen mit der neuen Antriebstechnologie zu sammeln – den Rapide in einer Kleinserie auf Elektroantrieb umgestellt. Elektrisch zu fahren ist eigentlich sehr angenehm… Aber dann fährt man den DB11 mit einem Prachtstück von einem Verbrenner und ich frage mich: Kann ein Elektroauto trotz immenser Beschleunigung jemals dieses Glücksgefühl auslösen, wie es einem im DB11 widerfährt?
Audi A6: Daily Business
Der Audi A6 Avant ist ein ganz normales Auto der gehobenen Klasse. Klingt furchtbar langweilig? Nein, ganz und gar nicht. Inmitten all den neumodischen Konzepten der Crossover, SUVs, Coupés mit vier Türen und/oder über 1,70 Meter Höhe tut es gut, einfach mal wieder einen Kombi zu testen. Ausserdem liefert der Businesscruiser am Laufmeter gute Argumente dafür, warum man nicht jeden neumodischen Trend mitmachen muss! Leider muss man für diese Argumente zum Teil tief in die Tasche greifen.
Audi Q8: Der Preis des Lifestyles
Glaubt man Statistiken und Umfragen, so sinkt der Stellenwert des Autos bei jungen Leuten kontinuierlich. Ein eigenes Auto? Zweitrangig. Ein schickes Auto? Völlig unnötig. Viel wichtiger sind für die Generation Y Smartphones und Reisen. Doch bei der älteren Generation, den Mid-Agern, muss das anscheinend völlig anders aussehen. Wenn dem nicht so wäre, hätte Audi nicht den Q8 auf die Räder gestellt, ein riesiges SUV-Coupé, welches Mercedes GLE Coupé und BMW X6 konkurrieren soll. Wenn man die naheliegende Assoziation weglässt, dass der Q8 irgwndwie mit dem A8 verwandt ist, dann kann man sich recht gut mit dem Ingolstädter Schlachtschiff anfreunden.
Range Rover Sport PHEV & SVR: Guter Range, böser Range
Ein Auto, majestätisch gross, elegant, funktional und geländetauglich. Die Rede ist vom Facelift des Range Rover Sport. Doch die Neuerungen sind schnell abgehandelt: Zwei Displays in der Mittelkonsole à la Velar, Matrix-LED-Scheinwerfer mit Laserfernlicht als i-Tüpfchen sowie mehr Individualisierungsmöglichkeiten sind die Kernelemente der Modellpflege. Ganz neu ist ausserdem die Plug-in-Hybrid-Variante – und die stelle ich dem ebenfalls weiterentwickelten SVR gegenüber. Politische Korrektheit gegen «Scheissegal, uh!». Das wirft viele Fragen auf: Wie sparsam ist der PHEV im echten Leben? Ist der SVR puncto Verbrauch wirklich so schlimm? Hat der Plug-in-Hybrid fahrdynamische Vorteile gegenüber dem SVR? Und überhaupt: Muss es eines dieser beiden Extreme sein? Viele Fragen, die Antworten folgen!
Volvo V60: Die Ruhe selbst
Der Schwedische Mittelklasse-Kombi ist ein echter Allrounder: Komfortabel, recht sportlich, geräumig und vor allem – nobel. Hochwertige Ausstattung und viel Hightech schlagen sich aber im Preis nieder. Wer in der Konfiguration ein paar Eigenschaften des Schweden beachtet, bekommt ein sensationelles Auto, welches kaum Angriffsfläche bietet!
SsangYong Rexton: Grösse ist nicht alles
Noch heute hat der südkoreanische Allradspezialist SsangYong noch nicht den Bekanntheitsgrad von Hyundai oder Kia. Wer daher völlig unwissend auf den SsangYong Rexton trifft, dürfte erstmal schwer beeindruckt sein: Ein riesiges SUV mit wertigem Ambiente, leistungsfähigem Allradantrieb, hoher Zugkraft und fairem Preis. Das Beste ist, dass der Schein nicht trügt. Was der Koreaner verspricht, hält er auch. Was er nicht verspricht, ist ein tolles Fahrverhalten – weil er es schlicht nicht kann.
Der Streber in der Mercedes A-Klasse
Denkt man an einen Streber, kommt einem automatisch eine Person in den Sinn, welche nicht den gängigen Schönheitsidealen entspricht. Eine Hornbrille, eine Spange und eventuell noch ein paar Pickel im Gesicht. Auch wenn die Fassade vielleicht nicht ansprechend aussieht, dahinter steckt einiges an Können. Dieses Klischee erfüllte vor allem die erste Generation der A-Klasse, auch bekannt als «der Elch». Mit seinem abgeflachten Heck und biederen Aussehen war der Elch äusserlich ein Desaster. Trotz des schlechten Aussehens erkannten aber reihenweise Rentner und Pragmatiker sein Potenzial. Dass das Streber-Dasein nicht automatisch «uncool und unsexy» bedeuten muss, beweist heute die neue Mercedes A-Klasse. Sie gehört eindeutig zu den hippen Strebern, zu jenen, die alle Blicke auf sich ziehen, wenn sie in Erscheinung treten.
Suzuki Swift Sport: Weniger ist mehr
Erst kürzlich hat eine Auswertung ergeben, dass die Schweizer Neuwagenzulassungen im Schnitt 132 kW stark sind. Da kann der Suzuki Swift Sport mit seinen auf den ersten Blick mageren 103 kW nicht mithalten. Überhaupt scheint der Namenszusatz Sport ziemlich lächerlich zu wirken, denn selbst im Kleinwagensegment verfügen die Hot Hatches über die Anderthalbfache Leistung des knallgelben Japaners. Ein schlechter Witz also? Nein, ganz und gar nicht! Der Swift Sport erdet einen nicht nur, sondern zeigt höchst beeindruckend, dass man auch für wenig Geld und vergleichsweise wenig Leistung einen Heidenspass hinter dem Steuer haben kann!
Lamborghini Urus: Entdecke das Tier (in dir)
Vor ein paar Jahren war alleine der Gedanke völlig abstrus. Ein SUV? Von Lamborghini? Wie soll so ein Kasten neben den brutalen Supersportlern bitte aussehen? Also wirklich! Doch der Zeitgeist ändert sich und wenn Porsche als Sportwagenschmiede es geschafft hat, SUVs salonfähig zu machen, warum nicht auch Lamborghini? Mittlerweile sind die abstrusen Gedanken Geschichte und stattdessen macht der Urus die Strassen unsicher. Und weil Lamborghini eben Lamborghini ist, bringt der Urus zwar durchaus SUV-Tugenden mit, er ist klar das zahmste und umgänglichste Modell der Italiener. Aber das ist nur eine Seite. Die andere Seite ist… ziemlich obszön!
Bemutterung: VW Touareg
Vermutlich wird meine Mutter mir Zeit ihres Lebens vor jeder Fahrt sagen, ich solle vorsichtig fahren. Ich bin mir sicher, sie würde den VW Touareg mögen: Ein grosses, Sicherheit ausstrahlendes SUV, dass sich mit viel Komfort und noch mehr Hightech um das Wohlbefinden der Insassen kümmert. Überhaupt, die Ausstattung: Noch nie war VW so unverblümt Premium wie mit dem Touareg. Abgesehen vom entsprechenden Preis verfügt das grosse SUV aber auch über Macken, die sich nur schwer oder gar nicht austreiben lassen.
Hyundai Santa Fe: Das Streben nach mehr
Hyundai – alles dabei. Das war einmal, heute steht der Slogan «New thinking. New possibilities.» für die Marke. Dabei würde auch der alte Slogan wie die Faust aufs Auge zum neuen Flaggschiff der Marke passen. Das SUV trägt die neue Designsprache, ist deutlich gewachsen und bietet mehr Komfort und Technik denn je. Der Sprung zum Vorgänger ist beachtlich. Allerdings steigt der Neue auch in Preisregionen auf, die bislang fremd für Hyundai waren.
Peugeot 508: Revolution mit Chic
Oh la la, was haben denn die Franzosen da auf die Räder gestellt? Den 508 einfach als Limousine abzustempeln, würde dem Anspruch des durchgestylten Franzosen nicht gerecht werden. Um sich im hart umkämpften und rückläufigen Feld der Limousinen neu zu positionieren, nutzt Peugeot sämtliche Design-Kniffs. Darüber hinaus bringt die Neuauflage eine sensationelle Massage und tollen Fahrkomfort mit. Doch bei aller Kühnheit: Den einen oder anderen Schönheitsfehler sollten die Franzosen noch ausbessern, da helfen auch Katzenpfoten nicht weiter.
Mittelweg: Kia Ceed
Wollt ihr wissen, was das wirklich bahnbrechende am komplett neuen Kia Ceed ist? Es ist sein Name. Nannte er sich früher Cee’d, so fällt das Apostroph mit der Einführung der neuen Generation weg. Das ist gar nicht so bahnbrechend? Zugegeben, das stimmt. Aber es erregt dennoch mehr Aufmerksamkeit als das Auto an sich. Der Ceed überzeugt durch Ausgewogenheit und guten Eigenschaften, die ihn nirgendwo anecken lassen. Abgerundet wird das Paket durch einen fairen Preis, doch Besonderheiten oder Wow-Effekte darf man nicht erwarten.
Smart Traveler: Volvo XC40
Frauen werden ihn lieben, den Volvo XC40. Von all den Neuwagen, die ich in den letzten Jahren gefahren bin, widmet kein einziger dem treuesten und wichtigsten Begleiter einer Dame die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht. Doch der smarte Schwede verfügt oberhalb des Handschuhfachs über einen Haken, damit Frau ihre Handtasche elegant hinhängen kann. Dieses Detail ist aber noch längst nicht alles. Der jüngste SUV-Nachwuchs der Schweden trifft mit seinem Auftreten und seinem Package total den aktuellen Zeitgeist. Leider hapert es ausgerechnet unter der Haube.