Schon seit Jahren wird der Hyundai i30 als die günstigere und kaum schlechtere Alternative zum Klassenprimus VW Golf gehandelt. Mit der dritten Generation ist Hyundai wohl definitiv dort angekommen, wo sie sein wollen. Preislich attraktiv ist der Kompakte nach wie vor, doch mittlerweile hat er so viel auf dem Kasten, dass der Konkurrenz angst und bange werden sollte. Nur mit der Lupe finde ich das Haar in der Suppe und das Problem der Unscheinbarkeit löst Hyundai neuerdings mit dem i30N.
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Mitsubishi Outlander PHEV: Nur artgerechte Haltung bitte
Mitsubishi ist in der Autowelt nicht gerade die grösste Nummer, da müssen sich die Japaner gegen weitaus grössere und mächtigere Marken und Konzerne beweisen. Genau das haben sie vor drei Jahren getan, als der Outlander Plug-in-Hybrid auf den Markt kam. Heute ist die Elektrifizierung in aller Munde und wer noch keinen Plug-in-Hybrid im Angebot hat, plant in nächster Zeit einen. Ohne wird es mittelfristig nicht mehr gehen, um die CO2-Grenzwerte einzuhalten. Mitsubishi hat währenddessen seinen Pionier bereits geliftet. Kann das japanische SUV mit dem Entwicklungsvorsprung einen Vorteil bieten? Und lohnt sich der Hybrid mehr als die konventionellen Verbrenner?
Honda Civic: Der will nur spielen
Der Honda Civic Type R ist aufgrund seines Nordschleifen-Rekords und der Tatsache, dass er einer der kompromisslosesten Hot Hatches ist, in aller Munde. Dabei bleibt der normale Civic beinahe auf der Strecke. Man sollte allerdings nie vergessen, dass der Type R niemals so scharf sein könnte, wenn nicht schon die Basis stimmt. Der Civic steht, milde ausgedrückt, nicht gerade zuoberst auf der Hitliste der beliebtesten Kompakten hierzulande. Doch seine Stärken werden massiv unterschätzt!
Business as usual: Porsche Cayenne
Zugegeben, insbesondere die erste Generation Cayenne war nicht gerade der blechgewordene Sympathieträger. Doch das SUV zog die Zuffenhausener aus der Misere und heute ist global gesehen rund jeder zweite verkaufte Porsche ein SUV, also Cayenne oder Macan. Der Cayenne ist aber vielmehr als bloss Mittel zum Zweck – sprich Umsatz generieren – vielmehr steckt in dem Koloss das geballte Know-How der Marke. Dass ein Sportwagen fahrdynamisch brilliert, ist keine Überraschung. Dass jedoch ein SUV vom Format eines Cayenne derart grandios fährt, ist ganz grosses Kino.
VW Golf R: Schlafender Hund
Eines sei vorweggenommen: Man kann dem Golf R wahrlich nicht vorwerfen, irgendetwas schlecht zu machen. Doch man muss sich auch damit abfinden, dass der Golf R in diesem Leben keine Emotionsgranate mehr wird – es sei denn, es kommt zum Abschied tatsächlich noch der R400 mit dem Fünfzylinder. Doch so, wie er jetzt dasteht, wird niemandem warm ums Herz, wenn man einsteigt. Das heisst jedoch nicht, dass er nicht ordentlich Dampf ablassen kann. Es ist nur eine Frage des Charakters – und wenn man sich auf Schweizer Strassen so umschaut, dann gibt es viele, die den milden statt wilden Charakter des Golf R mögen.
Jaguar XJR575: Gedopter Gentleman
Wieder einmal wurde ein Auto auf den Markt gebracht, das versuchen will, zwei Welten miteinander zu verbinden. Bei welchem Faszination und Wahnsinn sehr nahe beieinander liegen. Ladies and Gentlemen, begrüsst zusammen mit mir den Jaguar XJR575, der alleine mit seiner giftigen Lackierung in Velocity Blue klar macht, wer hier das Sagen hat. Ob die letzte Eskalationsstufe von Jaguars Luxuslimousine Ehrfurcht oder ein müdes Lächeln gebietet, das lässt sich nicht so einfach beantworten…
Infiniti Q60: Die exotische Beauty, die mit dem Alter täuscht
Ich weiss, in der Regel sind Autos männlich, wenn sie nicht gerade Giulietta oder Giulia heissen. Doch für mich ist der Fall klar: Der Infiniti Q60, der Coupé-Ableger des Q50, ist eine Dame. Warum? Weil sein, Pardon, ihr Alter schwer einzuschätzen ist! Da steht der Q60 also vor einem, betört mit seinem schimmernden Rot, dem fesselnden Blick und dem knackigen Hintern. Muss ja richtig jung und frisch sein! Doch wie es so ist, kann das Einschätzen des Alters bei Frauen ganz schön tückisch sein. So auch beim Q60, denn die Technik will nicht so recht mit dem modernen Aussendesign kohärieren. Doch um nicht gleich von Anfang zu beleidigend zu sein, will ich noch anfügen, dass man sich am Steuer des Q60 jederzeit wohlbehütet fühlt.
Mazda MX-5 RF: Die schönere Alternative
Mit dem MX-5 allgemein hat Mazda einen echten Volltreffer gelandet. Meinungen gehen in der Regel auseinander und das ist auch gut so, aber beim japanischen Flitzer sind sich anscheinend alle einig: Das Leichtgewicht macht einfach Freude! Das zeigen auch meine Begegnungen mit dem RF (Retractable Fastback) genannten Targa. Manch Neugieriger schleicht am Parkplatz ums Auto und Passanten am Fussgängerstreifen strahlen einen an, weil man eben nicht einer Blechburg sitzt, sondern im sympathischen MX-5. Dass er so klein ist, dürfte einer der Hauptgründe sein, weshalb er auch vom Umfeld so positiv wahrgenommen wird. Der RF ist ein optisches Highlight und bewahrt die Werte des Zweisitzers – sofern man die Finger vom Automatikgetriebe lässt.
Mini Countryman S: Verspielter Lifestyler
Ich vermenschliche Autos gerne. Darum, wäre der Mini Cooper Countryman ein Typ, er würde schick und hip gekleidet in einer angesagten Zürcher Bar einen Kaffee trinken, anschliessend den Mund sorgfältig mit einer Stoffserviette abtupfen und die Zigarette oder gar Zigarre danach qualmen. Er würde es geniessen, Teil des Geschehens um ihn herum zu sein. Dass ich auf diese Charakterisierung komme, stammt nicht von Ungefähr. Viel mehr kann ein Auto gar nicht auf Lifestyle getrimmt sein. Dabei bleibt der Countryman seinen Markenwerten treu, nimmt sich selber nicht immer ganz ernst und macht in erster Linie viel Spass. Das eine oder andere Stirnrunzeln bereitet er bei genauem Hinsehen trotzdem.
Italienische Moral: Fiat 124 Spider
Es ist kein Geheimnis, dass der Fiat 124 Spider, der einen grossen Namen bei Fiat wieder belebt, eigentlich technischer Bruder des Mazda MX-5 ist. Umso erfreulicher ist es zu sehen, dass die Italiener ihrem Roadster nicht nur optisch eine grosse Eigenständigkeit verleihen, sondern der Fiat und der Mazda ihren Fahrer allgemein ganz unterschiedlich ins Geschehen einbetten. Oder um es weniger abstrakt auszudrücken: Während der japanische MX-5 völlig bestrebt und pflichtbewusst auch harte sportliche Einsätze mit grosser Motivation angeht, verfügt der Fiat eher über eine italienische Lässigkeit.
Honda NSX: Der Exot, den alle sehen wollen
Wer stand schon mal an einem Punkt im Leben, sei es beruflich oder privat, an dem er einsehen musste, dass es so nicht weiterging? Dass der eingeschlagene Weg nicht zum erhofften Ziel führen wird? Das Eingeständnis an sich selber ist hart. Doch mit diesem Erlebnis steht ihr bei weitem nicht alleine da. Auch Honda erging es so. Erste Prototypen des NSX waren mit einem V10-Motor ausgerüstet. Doch die Japaner kamen zum Schluss, dass dieser doch recht ordinäre Antrieb dem Anspruch der Marke und erst recht des legendären NSX nicht gerecht wurde. Also fingen sie wieder komplett von vorne an. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mehr als nur das. Der neue NSX mit seinem einzigartigen Hybridantrieb gibt einem ein völlig neues Gefühl hinter dem Steuer. Ausserdem ist er in der Schweiz so dermassen rar, dass er reihenweise Köpfe verdreht.
Femme fatale: Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio
Wer im Ausgang einer sehr attraktiven Frau begegnet, den verlässt schnell der Mut, wenn man nicht mit einem besonders ausgeprägten Selbstbewusstsein gesegnet ist. «Die ist doch eh vergeben», oder «bei der habe ich nicht mal den Hauch einer Chance», dürften die häufigsten Zweifel sein. Auch bei der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio hat man sofort das Bedürfnis, ihre Rundungen zu berühren und intim mit ihr zu werden. Doch die muskulösen Kotflügel und fast schon lasziv angeordneten Endrohre machen kein Geheimnis daraus, dass Giulia mit einer harten Hand geführt werden will. Wer allerdings seine Berührungsängste überwinden kann, hat mit der temperamentvollen Italienerin nicht nur eine begnadete Tänzerin an seiner Seite. Auch die neidischen und bewundernden Blicke der anderen sind einem gewiss.
Audi A5 Coupé: Alles echt?
Sie sind omnipräsent: Retuschierte Bilder. Insbesondere in Zusammenhang mit Models begegnen wir im Alltag Bildern oder Plakaten, auf denen man sich manchmal fragt, wie diese Perfektion wohl möglich ist. Auch die Werbebilder der Autohersteller funktionieren nach demselben Prinzip. Da wird das Auto piekfein in Szene gesetzt, dass es eigentlich fast schon zu schön ist, um wahr zu sein. Doch der A5 Testwagen sieht auch im wenig aufregenden Alltag brillant aus – wie retuschiert. Blitzblankes Weiss, schicke Felgen, getönte Scheiben, selbstverständlich mit S line. Kein CH-Kleber versaut das Heck und sogar die klobige Nummernschildhalterung an der Front für das grosse DE-Kennzeichen wurde entfernt. Bloss keine Angriffsfläche bieten. Da stellt sich doch die Frage: Alles nur Fassade? Oder kann das Coupé den perfekten ersten Eindruck bis zum Schluss aufrecht erhalten?
Armdrücken: Seat Leon ST Cupra
Es muss vielleicht vor ungefährt anderthalb Jahren gewesen sein. Auf der Agenda von Seat Chef Luca De Meo steht die Sitzung mit VW-Konzernboss Matthias Müller. Traktandenliste: Das Facelift des Seat Leon Cupra mit 221 kW. De Meo möchte die Performance seiner Cupra-Modelle weiter erhöhen und darum auf Allradantrieb setzen. Müller pfeift ihn allerdings zurück, denn mit Allradantrieb würde der Leon Cupra dem Golf R zu sehr auf die Pelle rücken. Die beiden liefern sich ein verbales Armdrücken, um schlussendlich zu einem Kompromiss zu finden: Der Kombi bekommt Allrad, der Kompakte bleibt beim Frontantrieb. Schliesslich gehen die beiden zusammen ein Bier trinken und prosten sich zu. Die Geburtsstunde meines Testwagens in der neuen Farbe Desire Red hat geschlagen.
Audi TT RS: Wellness für die Ohren
Sommerzeit, Ferienzeit. Dass für die Fahrt in den Süden gleich ein Audi TT RS zur Verfügung steht, macht die Sache natürlich perfekt. Das Ziel: Korsika, die Insel mit Strassen, die jedem Autofan direkt ins Herz führen. Letztes Mal wurden mit dem Nissan Juke Nismo RS die korsischen Kurven gekratzt, doch dieses Mal scheint das Gerät deutlich adäquater dafür. Das zeigt sich bereits bei der Hinreise. Ein Verkehrschaos vor Genova, wie es italienischer nicht sein könnte, sorgt jedoch dafür, dass ich am Hafen über eine Stunde zu spät für die Fähre einchecke. Jetzt aber schnell, heisst es am Schalter. Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen und heize durch den Hafen. Der Fünfzylinder röhrt, der Sound hallt von den Containern wieder. Vor der Fähre werde ich erneut von einem Typ gerügt, ich sei spät dran. Dann scheint ihm bewusst zu werden, in was für einem Gefährt ich mich befinde. Okay, als Entschädigung müsse ich auf der Fähre halt eine Soundprobe abgeben. Nach vollendeter Einschiffung lasse ich den Fünfzylinder erneut aufröhren – die Schiffscrew nickt anerkennend! Meine Anerkennung kriegt der Fünfzylinder-Sportler ebenfalls, obwohl der TT RS die Audi-typische Perfektion nicht in allen Belangen auf die Reihe kriegt.
Mercedes-AMG GT C Roadster: Nicht jugendfrei 🔞🚗💨😵
Als ich noch ein Kind war, fragte ich meine Mutter, was Erotik ist. Sie antwortete mir, das sei nur etwas für Erwachsene – Thema beendet. Hätte ich sie damals gefragt, was der Mercedes-AMG GT C Roadster für ein Auto sei, hätte sie mir bestimmt ebenfalls erklärt, der Anblick sei nur für Erwachsene bestimmt. Wenn ich das Auto so vor mir stehen habe, verstehe ich auch, warum Mama so reagieren würde: Beim Anblick vom AMG geht einem fast einer ab. Er schaut brutal heiss aus, er fährt sich irre heiss und wer nicht aufpasst, verbrennt sich gehörig – und die Rede ist übrigens nicht von einer roten Rübe. Volle Kraft erfordert hier volle Konzentration!
Maserati Levante S: Ich bin auch ein Dirigent
Nichts gegen den Levante Diesel, der für sich genommen ein hervorragendes Auto ist und mich im Test überzeugt hat. Doch es ist nun mal so, dass man Maserati mit Motorsound verbindet und darum habe ich mir noch den Levante S als Benziner zum Test geholt. Mit dem potenteren Triebwerk steigen allerdings nochmals die Erwartungen. Ist die italienische Wuchtbrumme mit dem Benziner eine Sportskanone? Und wie ist der Sound? Eines kann ich jetzt schon verraten: Dieses Gefährt hat hohes Suchtpotenzial! Dennoch bleibt eine Frage offen…
Strassenkrieger: Honda Civic Type R
Er ist wieder da. Und er hat zurückgeschlagen. Tatort: Nürburgring Nordschleife. Tatzeit: 24. April 2017 Tatverdächtiger: Ein Vorserienmodell des Honda Civic Type R der zehnten Generation. Mit einer Zeit von 7:43:80 ist er rund sieben Sekunden schneller als der Vorgänger und – viel wichtiger – vier Sekunden schneller als der VW Golf GTI Clubsport S, der dem bösen Civic den Rekord zwischenzeitlich streitig gemacht hatte. Mit einer Optik wie ein Strassenkrieger meldet sich der Civic zurück und die Frage aller Fragen lautet: Verspricht die brachiale Optik ein ebenso brachiales Fahrverhalten auf und abseits der Rennstrecke?
Mister Perfect: VW Golf
Der Golf, das Mädchen für alles. Wobei, so abwertend möchte ich dem Auto, das drei Personen ohne das kleinste murren durch Italien kutschiert hat, nicht begegnen. Deshalb, so viel sei schon verraten, verdient der Golf die Bezeichnung «Mister Perfect». Weil er einfach alles kann, alles erledigt und für alles zu haben ist. Wer bei der Konfiguration die richtigen Kreuzchen setzt, bekommt einen Allrounder, an dem praktisch jegliche Kritik abprallt.
Feuchte Träume: VW Golf GTI Clubsport S
Es gibt nur einen Grund, warum mein Testwagen nicht auf Youporn, Pornhub und Co. landet: Weil ich keine Videos drehe. Auf besagte Portale würde der Wagen allerdings hingehören. Die Geräusche, die der Clubsport S von sich gibt, wenn man ihn hart rannimmt, sorgen bei Carfreaks zumindest für erhöhten Puls – wenn nicht mehr als nur das. Der Über-GTI ist eine Machtdemonstration sondergleichen. Mit ihm bricht VW endlich aus dem zugeschnürten Korsett und zeigt, wo der Hammer hängt, wenn man konsequent auf Performance setzt und die Alltagstauglichkeit einfach mal sein lässt. Hätte Gott einen Golf gebaut, er hätte es nicht besser hingekriegt. Und keine Sorge: Es gibt eine Kostprobe vom Sound. 😉